Riesenmaschine

13.07.2006 | 00:55 | Nachtleuchtendes | Alles wird besser | Sachen kaufen

Wir haben dich bleep


Elektronik mit menschlichem Antlitz (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Es gibt Gadgets, die muss man als Musiker einfach haben. Für die Gitarrenfraktion sind das die Amps in der Zigarettenschachtel und für Wirrköpfe der elektronischen Art war das bisher das Theremin. Ebendieses Theremin hat nun mit dem Thingamagoop der Firma Bleep Labs einen würdigen Nachfolger bekommen. Das Thingamagoop ist ein kleiner, possierlicher Synthesizer, bestehend aus einem VCO- und einem LFO-Kreis sowie weiteren Modulationseinheiten. Der VCO wird jedoch zur Erzeugung nicht – wie man es gewohnt ist – mit einer Klaviatur angesteuert, sondern durch eine Fotozelle. Mit der Umgebungshelligkeit ändert sich also die Tonhöhe. Zusätzlich besitzt der Thingamagoop eine Leuchtdiode, die fröhlich herumblinkt und somit zeitsynchron den Sound des Thingamagoop beeinflussen kann. All dies klingt so sagenhaft geil krank, dass man eigentlich nichts anderes tun kann, als sofort eines, mehrere, viele dieser fantastischen Geräte zu erstehen.


08.07.2006 | 14:32 | Alles wird besser | Sachen kaufen

Das Geschenk für den Jungen


Und wenn wir es falsch machen, macht es Puff und die Kühe fallen um. (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Früher, als die Welt noch einfach war, schenkte man dem Herrn eine Krawatte, der Dame etwas für die Küche, dem Mädchen ein Puppenhaus und dem Jungen einen Experimentierkasten. Mittlerweile geht das nicht mehr, denn diese Wunderwelten, die sich "Chemie" und "Physik" nennen, haben längst so weit Einzug in unser tägliches Leben gefunden, dass sie vom Faszinosum zur Banalität verkommen sind. Der Junge spielt deswegen lieber mit seiner PSP, er weiss nämlich auch ohne Kasten, wie man Seife und Sprengstoff herstellt und wo man sich Uran in ausreichenden Mengen bestellen kann. Will man ihn also ernsthaft noch für das Konzept "Naturwissenschaft im Wohnzimmer" begeistern, muss man schwerere Geschütze auffahren. Eine Tornado-Modellmaschine etwa, das wäre mal was. Und zufällig haben wir auch gerade hier eine gefunden. Na, da wird der Junge aber Augen machen!


02.07.2006 | 19:00 | Sachen kaufen

Erfrieren war gestern


Heiss: Halloween 2006 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
"We bring the heat" verspricht We bring the heat und torpediert mit der instantanen Einlösung dieses vollmundigen Versprechens den Schnee-und-Eis-Trend des Sommers 2006. Endlich! Man besorge sich eines der grünlichen Natriumacetatkissen oder stelle sie gleich selbst her, lege sie auf die letzten Schneereste, dann einfach "push the button", und schon ist alles Gerede vom Kältetod obsolet. Natürlich ist das überhaupt gar keine Neuigkeit, spektakulär allerdings die vielen schönen Formen, die obengenannte Firma im Angebot hat, sowie die innovative Entdeckung, dass das stromlose Wärmekissen ganz genauso gut funktioniert, selbst wenn der Hersteller offen zugibt, keine Ahnung davon zu haben, wie es funktioniert: "We don't care how these amazing heat packs can be explained scientifically." Man muss nämlich gar nicht immer alles verstehen, es reicht, wenn das irgendjemand anderes mal erledigt hat.


27.06.2006 | 19:50 | Alles wird besser | Sachen kaufen | Zeichen und Wunder

Das No Logo Logo


Wiederverwendbares Universallogo (Multibrandsignet) (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Ohne Marken wären wir bedeutend schlimmer dran als die Marken ohne uns. Marken geben uns Halt und sind Garanten für einen Haufen anderer wichtiger Dinge, findet jedenfalls der Markenverband. Aber was sind Marken, diese tollen Hechte, wirklich? Gehen wir in der Zeit etwas zurück, und zwar bis damals. Hans Domizlaff gilt als derjenige, der in den 20er und 30er Jahren die Marke an sich gewissermassen mit Kerosin betankte, sie dann in einen gesellschaftspolitischen Kontext stellte und 1932 das Buch schrieb "Propagandamittel der Staatsidee", mit dem er unter Reichskanzler Brüning Werbeleiter des Deutschen Reiches werden wollte. Das Buch ist dann anderweitig zum Einsatz gekommen. Domizlaff, Entwickler von Marken wie Ernte 23 und Siemens, wurde 1943 Vorsitzender der Lüneburger Heide. Seine Idee der Marke war, der Masse der Kunden Anhaltspunkte für ihr Vertrauen zu geben.

"Anhaltspunkte für Vertrauen", dafür braucht man doch keine Marke, wird sich ein findiger Bierglasproduzent gedacht haben und hat das nebenstehende Gefäss auf den Markt geworfen. Denn bierausschenkende Wirte haben oft das Problem, dass sie von irgendeiner Biermarke die Gläser geschenkt bekommen haben, aber Bier von einer anderen Marke ausschenken. Und es ist genauso doof, Warsteiner aus einem Beck's-Glas zu trinken wie aus einem Glas, wo gar nichts draufsteht, dann könnte man ja gleich Noname-Bier ausschenken, das will doch auch niemand, wer weiss, was da drin ist! Abgesehen davon, dass auch die glühendsten No-Logo-Verehrer noch stets eine Lieblingsbiermarke haben, "aber nur, weil sie schmeckt!", gibt es bei Biergläsern also das Problem, dass sie das traute Markengefühl erzeugen sollen, ohne sich festlegen zu müssen. Sieht aus wie ein Markenglas, fühlt sich auch so an, und mit "Bier-Spezialität", "meisterlich gebraut" kann sich vermutlich jede Biermarke irgendwie identifizieren. Nur mit dem Spruch "Hopfen und Malz, Gott erhalt's" könnte es in seltenen Fällen inhaltliche Kollisionen geben.


27.06.2006 | 11:02 | Supertiere | Sachen kaufen | Essen und Essenzielles

Ein Siegersekret zeichnet sich ab


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)

Sichtbare Erfolge (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
VHS vs. Betamax war gestern, mit Blue Ray gegen HD-DVD steht eine weitere erbitterte Formatschlacht um den Konsumenten in den Startlöchern. Jedoch tobt schon seit geraumer Zeit, scheinbar unbemerkt von allen Presseagenturen, ein stillerer, kälterer Produktkrieg an der Convenience-Front, und dieser wird mit halbverdauten Nahrungsresten sozialer Fluginsekten geführt.

Auf der einen Seite steht der Honig: In erster Linie süss und mit leidlich flexibler, klebriger Konsistenz, bietet er dem Benutzer recht eindimensionale Anwendungsmöglichkeiten in Verbindung mit brotartigen oder -äquivalenten Trägermassen. Auf der anderen Seite steht VAAM, der revitalisierende Kraftstoff aus den Sozialmägen eifriger Hornissenlarven, welche das mühsam von ihren Erziehungsberechtigten herbeigeschaffte Aas in einen Aminosäuren-Cocktail umwandeln, der sich optimal und somit in seiner Konsequenz fast makellos für Leistungssportler eignet. Vorhandene Fettreserven können leichter aufgeschlossen werden und bringen zum Beispiel dem geneigten Dauerläufer einen Teil der Kraft ein, die der Grosswespe das Fliegen weiter Strecken ermöglicht.

Obwohl hier zweifellos sehr zeitgenössisch produziert wird – VAAM kommt als gaumenkompatibler Energydrink daher – fristet der Firefox unter den Magensäften gegenüber seinem goldbraun nutzlosen Pendant ein Nischendasein. Doch die Wachablösung scheint absehbar. Dafür sorgt die parasitische Varroamilbe, die ohne dauerhafte medikamentöse Bekämpfung jedes europäische Bienenvolk dahinraffen würde. Und wer will schon gern am Speichel von Tablettenjunkies lutschen.


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