15.07.2005 | 19:43 | Anderswo | Supertiere
(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)Japan ist ein nieversiegender Quell wirrer Produkte und damit endloser Heiterkeit. Ein weiterer Schlag ins Gesicht der Freudlosigkeit ist die abgebildete Produktpalette. Es handelt sich, leicht erkennbar, um Sushi. Bis hierhin hätte diese Information in Deutschland bis etwa 1967 Neuigkeitswert gehabt. Es handelt sich jedoch um keinesfalls essbares Fakesushi aus Polyurethan. Das Unternehmen Asahi Food Sample Manufacturing Ltd. stellt in liebevoller Handarbeit lackiertes Plastiksushi her. Und jetzt der überraschende Turn von der japanischen Abgedrehtheit hin zum logischen, soziokulturell nachvollziehbaren Produkt. In Japan wird seit 80 Jahren künstliches Essen hergestellt. Gerade im Fall Sushi war das notwendig, weil Sushi in Japan als Arme-Leute-Speise galt. Und diese Menschen konnten oft nicht lesen (japanisch ist ja schwierig), wollten aber trotzdem wissen, was sie in der Speisehalle zu essen kaufen. Dafür wurden Auslagen mit Essen aus bemaltem Holz benutzt. Nachvollziehbar, irgendwie. Ob das jetzt ein Grund ist, künstliches Sushi für zu Hause zu bestellen, wie die Website Goods from Japan nahelegt, ist eine andere Frage.
Kommentar #1 von Carsti:
Ich fand diese Auslagen vor japanischen Restaurants immer sehr, sehr hilfreich, vor allem wenn die gesamte Speisekarte in Kanji geschrieben war. In einem Restaurant habe ich sogar mal die mir genehme "Preview" fotographiert und der Kellnerin dann das Display der Kamera gezeigt. Erstaulich, wie aehnlich das Essen dann aussieht. Da koennte sich McDonalds mal eine Scheibe von abschneiden... An dieser Stelle habe ich einen überflüssigen Smiley hingemacht, wofür ich mich dereinst schämen werde.
17.08.2006 | 18:14
|
IN DER RIESENMASCHINE
ORIENTIERUNG
SO GEHT'S:
- Armlanger
- Bitumen
- finnisches Design
- mySpace Invaders
SO NICHT:
- vergessen, auf LOVE zu klicken
- Wortsippenhaft
- kompromisslose Ästhetik
- Handlanger
AUTOMATISCHE KULTURKRITIK
"My Bloody Valentine", Patrick Lussier (2009)
Plus: 3, 11, 33, 39, 42 Minus: 5, 7, 36, 43, 118, 134, 140, 175, 176 Gesamt: -4 Punkte
KATEGORIEN
ARCHIV
|
|
|
|