Riesenmaschine

15.08.2005 | 13:49 | Fakten und Figuren | Vermutungen über die Welt

Hypertrend Hygienia


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Die Freunde von Trendwatching.com haben sich für den Spätsommer etwas ganz Besonderes ausgedacht. Und zwar einen Trend, der fast alle von trendwatching.com bisher ausgerufenen Trends wie Massclusivity, Mass Class oder No Frills Chic überragt, überwölbt und in sich aufnehmen kann, wie Speers Ruhmeshalle des Deutschen Volkes den Kölner Dom und den Eiffelturm. Hygienia heißt das Ungetüm, das gleichzeitig ein leicht verunglücktes Wortspielungetüm ist (vermutlich irgendwie aus "Genie" und "Hygiene" zusammengesetzt, so ganz haben wir es aber nicht verstanden). Man muss sich etwas einlesen, um zu kapieren, worum es geht. In eigenen Worten wiedergegeben, bezeichnet Hygienia über alle Branchen und Preissegmente hinweg eine Art vorbildlicher Praxis, den elaborierten Konsumbedürfnissen einer medienschlauen globalen Konsumgesellschaft gerecht zu werden; so etwas wie einen superioren Hygienestandard in der Art und Weise, wie Produkte und Dienstleistungen konfektioniert, gebündelt und in Geschäften präsentiert werden – eine Metaphysik des "Alles-richtig-Machens", quasi. Es sei schwer, den Finger darauf zu legen, aber man bemerke intuitiv im Augenblick, da man das Geschäft eines Hygienia-Anbieters betritt oder mit seinem Produkt in Berührung kommt, dass es sich dabei um ein solches handelt. Gerade wenn man sich vor Augen führe, wie dasselbe Geschäft oder Produkt noch vor zehn, fünfzehn Jahren ausgesehen habe ... "Worauf das letztlich alles hinausläuft", resümieren die Autoren, "ist kreative Zerstörung". Damit drängt sich uns nun allerdings stark intuitiv auf, das ganze mit Joseph Schumpeter zu fassen und als "Fortschritt" ins Deutsche zu übertragen. FORTSCHRITT! Ein schöner neuer Trend, dem wir uns gern anschließen, und den wir bis auf weiteres im Auge behalten wollen.


Kommentar #1 von Jan:

Aber wie de Name glücklicherweise schon sagt, handelt es sich hier hoffentlich nur um einen Trend, dh das geht vorrüber. Ich habe nämlich keine Lust in einer verIpodten Welt nur noch mit hellen, abgerundeten Dingen mit Futura-Typo konfrontiert zu werden. Alles glatt, alles schön, alles gleich, ----> bäääh. Irgendwann wollen die Leute dann wieder etwas Echtes. Wie eine Ecke.

16.08.2005 | 00:03

Kommentar #2 von irgendwem:

Und hier finden sie es, im groben Charme der Riesenmaschine! Seid also gegrüsst, ihr Soft-Design Überdrüssigen und folgt der Zimtsandale!!!

16.08.2005 | 16:53

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