Riesenmaschine

01.09.2005 | 14:50 | Berlin | Zeichen und Wunder

Kein Berg


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Es passt zur Einstellung der Berliner gegenüber der Welt und sich selbst, dass es zwar keine Berge gibt, aber man ganz gern so tut als ob. Sei es ganz früher mit den Bezirksnamen Schöneberg, Prenzlauer Berg, Kreuzberg, früher mit Aufschüttung der Kriegstrümmer zum Teufelsberg oder jetzt in verschiedenen künstlichen Aufbauten, etwa auf dem Wild West Rockin' Strandmarkt (auch schon hier beschrieben) oder mit dem künstlichen Berg im Palast der Republik bzw. Volkspalast. Doch solche Haltungen provozieren gerade zu die Entlarvung. Genau das passiert im Mauerpark, dem ehemaligen Todesstreifen und höchsten vielleicht zweithöchsten Punkt des Bezirks Prenzlauer Berg. Wie man auf dem Foto sieht, wird damit gleichzeitig eine neue Spielart der Street Art ins Leben gerufen: das 3D-Betongraffiti in Schreibschrift. "Ceci n'est pas une montagne", das ist kein Berg – dem kann man kaum widersprechen, nicht mal als Berliner, und schon gar nicht, wenn man folgenden Urberliner Ausspruch kennt, der die schmerzvolle Berglosigkeit mit Schnodderigkeit zu überdecken versucht: "Okay, wir haben keine Berge in Berlin, aber wenn wir welche hätten, wären sie 10.000 Meter hoch!"

(Zur weitergehenden Information: folgt man dem Link zum Volkspalast, dann erkennt man recht schnell, woher die Betonschrift stammt.)


Kommentar #1 von radekker:

lieber gott lass recherchefähigkeit regnen, oder besser aus der erde wachsen, auf das es berge werden
http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Hoehenprofil_prenzlberg.png

01.09.2005 | 22:39

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