Riesenmaschine

19.09.2005 | 03:49 | Nachtleuchtendes | Alles wird besser | Was fehlt

Über Wachen und Schlafen


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Viele Bereiche der Produktinnovation funktionieren ja, vorsichtig ausgedrückt, nicht gerade bedarfsgesteuert. Die Welt braucht keineswegs noch mehr originelle Salz- und Pfefferstreuer, wirklich nicht. Dass es aber immer noch keine auch nur halbwegs erträgliche Lösung des Weckproblems gibt, das merken auch Designer täglich am eigenen Leibe; zahllose Wecker-Innovationen sind die Folge.

Über den interaktiven Weckteufel Clocky, den man zum Abschalten erst mal einfangen muss, wurde hier bereits berichtet. Leider nach wie vor ein Prototyp ist die schon 2003 vorgestellte, sehnlich erwartete Leuchtbettwäsche von Rachel Wingfield, die morgens "im natürlichen Atemrhythmus" im Laufe von 15-20 Minuten immer heller leuchtet und so angeblich Depressionen therapiert, die biologische Uhr justiert, den Schläfer auf schmerzlose Weise aufweckt und nebenbei extrem hervorragend aussieht, noch viel besser als die nachtleuchtende IKEA-Bettwäsche.


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Genauso wenig erhältlich ist bisher der an Pendlerbedürfnisse angepasste Wecker Rise, der anhand von Daten zur Verkehrslage, die er selbstständig im Internet recherchiert, die Weckzeit anpasst. Keine leere Verheissung ist dagegen der für ca. 140 Euro seit August bereits erhältliche Sleeptracker, der wie eine Armbanduhr getragen wird. Durch Beschleunigungssensoren erkennt er die zum Wecken geeigneten REM-Phasen, in denen sich der Schläfer mehr bewegt und sowieso schon fast wach ist. Für leidenschaftliche Datensammler und Hypochonder zeichnet er nebenbei Daten über den Verlauf des Nachtschlafs auf.

Kompromisslos für immer unerhältlich bleiben wird voraussichtlich das bei Halfbakery vorgeschlagene Gel-Heiz-Kopfkissen, das zur richtigen Weckzeit per chemischer Reaktion heiss und steinhart wird. Nachteil: das Kissen muss jeden Abend zur Reaktivierung im Wasserbad gekocht werden. Man kann es natürlich so halten wie grosse Teile der Riesenmaschinenbelegschaft, und morgens überhaupt nicht aufstehen. Aber man darf sich auch nicht beklagen, wenn dann kein Geld für originelle Salz- und Pfefferstreuer da ist.


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