Riesenmaschine

26.09.2005 | 12:58 | Fakten und Figuren

Bäckerhefen sehen dich an

Als Anfang September in den Zeitschriften "Science" und "Nature" irgendwas Unverständliches über das anscheinend mittlerweile komplett sequenzierte Schimpansengenom erschien, ging die Meldung ihren üblichen Weg und wurde in der üblichen Reihenfolge von den üblichen Magazinen mehr oder weniger ordentlich abgeschrieben: Das menschliche Genom sei mit dem des Schimpansen zu 96% oder zu 98,7% oder 98,8% oder bis zu 99%, also jedenfalls zu ganz schön vielen Prozenten identisch, die Frage "was uns zu Menschen macht" aber nach wie vor ungeklärt. Wenn man bedenkt, dass das Genom von Mensch und Maus auch schon zu 98% und das von Mensch und Reis immerhin noch zu 50% übereinstimmt, dann sinkt der Nachrichtenwert dieser Meldung in etwa auf das Niveau derer, in China sei ein Sack Reisgenom umgefallen. Natürlich ist der Originalartikel (Link siehe oben) von keinem normalen Leser, sei er Mensch, Maus oder Bäckerhefe (15% Übereinstimmung), zu verstehen. Aber darf man in solchen Fällen einfach irgendwelchen Quark (3,5%) in sein Wissenschaftsfeuilleton schreiben? Schon im eigenen Interesse meinen wir von ganzem Herzen: Ja!


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"Happy Birthday", Casey Tebo (2016)

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