16.11.2005 | 17:12 | Fakten und Figuren
(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)Der gerade von Franziska Augstein heftig und zu Recht als tendenziöse Schwatzbude angegriffene Spiegel bietet morgen von 13 bis 14 h einen Chat mit Mafiakiller Giorgio Basile an (hier der sehr lesenswerte Bericht über seine Laufbahn) – und selbstverständlich hat sich die Spiegel-Redaktion diese Entscheidung zur Kommunikation mit einer Art lebendem Scheisshaufen "nicht leichtgemacht". Inwiefern nicht leichtgemacht? fragt man sich, und man fragt sich natürlich auch, was für Fragen dem für seine umfassende Bildung gefürchteten Spiegelleser einfallen werden. "Was haben Sie sich dabei gedacht, Herr Basile?" "Wie stehen Sie zu Hartz IV?" "Und Lieblingspizza?" Man darf gespannt sein. Wir bleiben dran.
Kommentar #1 von Leserbriefschreiber:
Ausserdem kann der Spiegel Richardson-Ziesel nicht von Eichhörnchen unterscheiden. Und der Anfang von "Das Dorf der Euro-Indianer" (aktuelle Ausgabe), also bitte, "seine Augen verengen sich zu schmalen Schlitzen"? Ich glaube, Franziska Augstein hat Recht.
16.11.2005 | 17:27
Kommentar #2 von irgendwem:
warum ist aus der ursprünglichen Überschrift SHIT CHAT die jetzige gebastelt worden? Ist Scheisse zu heiss? Oder zu banal, lauwarm geworden? Ich weiss allerdings auch nicht was Chit heisst, vielleicht ist das noch etwas Gemeineres. Was ich mich allerdings auch regelmässig selbst frage, warum lese ich den Spiegel eigentlich immer wieder, wenn er doch immer wieder so haarsträubend ist, dass man sich bei den Texten ein ums andere Mal so winden muss vor Schmerzen, wie wenn einem unter die Fussnägel Stecknadeln getrieben werden, vielleicht ist das eine okkulte masochistische Ader, die in uns allen innewohnt, oder sind die Beiträge von Alexander Osang oder Joachim Lottmann oder Gisela Friedrichsen es Wert den ganzen ranzigen anderen Irrsinn mitzunehmen. Und des Spiegels regelmässige Schrulle, die verschiedenen Ressorts jeden Montag aufs neue zu mischen, kann ich nur als interne Hausdirektive deuten, ein bisschen Abwechslung und Fluxus ins Blatt zu bringen. Ich warte noch auf den Montag, wenn die Innenpolitik ganz hinten landet, wo sie hingehört
16.11.2005 | 20:04
Kommentar #3 von Loser Blissett:
Wortspielallergie.
16.11.2005 | 20:27
Kommentar #4 von irgendwem:
Akzeptiert. Aber was ist Chitchat? Ernst Jandl? Attwenger? Vogellaut? Für was? Was solles andeuten? Vielleicht erbarmt sich ja eine Spiegelnutte und macht die knalligere Headline, denn so geht es ja leider nicht, weil es wie ein muffiges Kinderwortspiel für einen Schokoriegel klingt, Shit chat war schon ok, billig verlangt billig mitunter
16.11.2005 | 23:16
Kommentar #5 von Dienstleistungswüste:
Chitchat.
16.11.2005 | 23:21
Kommentar #6 von irgendwem:
vielen Dank, Dienstleistungswüste, schön, dass Scheisse als "Gerede" runtergedämpft wird, womit wir ja dann wieder auf Spiegelniveau wären, hinter dem vierten Komma hab ich übrigens ein anglisches Wortspiel versteckt, die Spiegelnutte, die es entdeckt, kann es behalten
16.11.2005 | 23:35
Kommentar #7 von Herrndorf:
"Was halten Sie von Osama Bin Laden, der ist viel mächtiger als die Mafia, ich hab gehört die Mafia hat sehr viel Respekt vor ihm?" "Das ist keine Mafia, das ist Blödsinn." Das ganze grosse Schmunzelinterview gibt es hier.
17.11.2005 | 15:24
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AUTOMATISCHE KULTURKRITIK
"Avatar", James Cameron (2009)
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