14.12.2005 | 01:59 | Anderswo | Papierrascheln
Illustration: estattin (Lizenz) Eine Dokumentation über den Holocaust, deren Höhepunkt eine epische Schlachtszene im Stil von Braveheart ist, in der tausende von jüdischen und Nazikämpfern über ein offenes Feld aufeinander zurennen – fänden Sie das lustig? Nein? Hm. Finden Sie es vielleicht lustiger, wenn Sie aus The Australian, einer Zeitung aus dem Murdoch-Imperium, erfahren, dass Mel Gibson, Sohn eines Holocaustleugners und Jesusmörder, mit exakt diesem Vorschlag die Programmchefs von ABC überzeugt hat, seine Produktionsfirma mit dem Projekt zu beauftragen? Immer noch nicht lustig? Was, wenn wir ihnen auch noch erzählen, dass Murdochs Journalistendarsteller das ganze wörtlich aus dem Satire-Tratschblog Defamer abgeschrieben hat, das mit der erfundenen Szene die schamlosen und groteskesten Elemente des tatsächlichen Produktionsauftrags illustrieren wollte? Hilariös, ist es nicht?
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IN DER RIESENMASCHINE
ORIENTIERUNG
SO GEHT'S:
- von Plänen abkommen
- Mäuseschwanz-Rübling
- Vergnügensmaximierung
- Knirschen generell
SO NICHT:
- gedeckelter Buckelpokal
- fehlender LEGO-Stein
- Adjektivitis
- rosa Kummerkasten
AUTOMATISCHE KULTURKRITIK
"Excision", Richard Bates Jr. (2012)
Plus: 3, 9, 12, 33, 37, 72, 132 Minus: 1, 7, 42 Gesamt: 4 Punkte
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