Riesenmaschine

05.01.2006 | 21:44 | Sachen kaufen

20.000 Silben unter dem Meer


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Was hier aussieht wie Plastikfische, denen man den Kopf abgeschnitten und stattdessen eine Skibrille anmontiert hat, ist in Wirklichkeit etwas ganz anderes. Mit diesen Geräten kann man unter Wasser sprechen. Eine Entfernung von fünfzehn Fuss lässt sich so stimmlich zum Beispiel in Flüssen unter Brücken überbrücken. Was aus der Distanz wirkt wie ein etwas lächerlicher Versuch, Vorstadtkindern mit Poolelektronik 10.95 $ aus der Tasche zu ziehen, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als Beitrag zur totalen Yps-mit-Gimmickisierung der Welt. Das Gerät funktioniert ganz ohne Elektronik, sondern besteht nur aus einem Plastiktrichter, ist angeblich von einem Kind erfunden und wie man vermutet, ist es wahnsinnig anstrengend, unter Wasser in ein Schnorchelende zu schreien, das alles ist so erbärmlich, man wird ganz traurig am Ende und fragt sich, ob die Welt wirklich so wundervoll ist, wie immer alle behaupten oder ob nicht hinter der Hochglanzschale der gesellschaftlichen Melone die ein oder andere faule Stelle versteckt sein könnte.


Kommentar #1 von Kai Schreiber:

Das ist doch halbgarer Quatsch, da muss mindestens noch ein flexibler Schlauch mit einem Schwimmer dran, sodass man damit auch Luftholen kann. Dann könnte man komplette Lesungen von In Sprechen-zwei-Fische von Flann O'Brien damit veranstalten, am Boden eines Whiskyfasses, und käme ins Guinessbuch. Oder umgekehrt, aber dann bräuchte man natürlich noch einen Halogenscheinwerfer.

05.01.2006 | 22:36

Kommentar #2 von 500beine:

ich finde das gut. ich prangere das nicht an. ich hab keine ahnung davon. ich bin jetzt wieder weg.
ich. und du auch.-

06.01.2006 | 10:05

Kommentar #3 von buchstabenpolizei:

Aber dafür geht man doch ins Wasser, um endlich nichts mehr sagen zu müssen... Völlig überflüssiges Spielzeug. Sowas können nur Kinder erfinden.

06.01.2006 | 12:13

Kommentar #4 von Sascha Lobo:

Das ist sehr lustig, Frau Buchstabenpolizei.

06.01.2006 | 12:27

Kommentar #5 von Tiefseetaucher:

Toll, endlich kann ich meine UW-Aufführung von Macbeth umsetzen, ich werde die Schauspielern als Enten verkleiden und dann kommt das mit dem Schnabelsprechding vorm Mund auch ein wenig weniger albern. Wofür haben wir denn die künstlerische Freiheit.

10.11.2006 | 09:42

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