Riesenmaschine

12.01.2006 | 06:02 | Alles wird besser | Zeichen und Wunder

Notmedizin


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)

(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Einige der grössten Helden der Weltgeschichte wurden geboren, weil man fernab der Zivilisation Notoperationen an ihren offenen Leibern durchgeführte. So kennt heute jedes Kleinkind Jameson Adams, dem auf Shackletons Südpolexpedition 1908 mit einer rostigen Zange ein vereiterter Zahn gezogen wurde. Fast noch berühmter ist nur Robert Peary (Bild oben), dem man irgendwo am Polarmeer mit einer Rasierklinge etwa acht Zehen amputierte, was ihn nicht davon abhielt, ein paar Jahre später vermutlich zum Nordpol, oder jedenfalls ziemlich weit zu laufen. Ganz zu schweigen natürlich von Rogozov, der sich 1961 in der Antarktis selbst am Blinddarm operierte; und endgültig gar nicht erwähnen wollen wir Aron Ralston (Bild unten), der sich auch nur mit dem Leatherman-Tool den eingeklemmten Arm absägte.
Zeit für eine neue Legende. Keegan & Bannister beschreiben jetzt die spektakuläre Rettung von mehreren Kilo Ohrendreck. Weil der anonyme, kanadische Patient auf einer einsamen Insel sein Gehör verlor, und weder Schrotflinten noch scharfe Messer vorhanden waren, konnten die einfachen Methoden zur Beseitigung des Problems (Kopfschuss, Notschlachtung) nicht angewendet werden. Es blieb nichts anderes übrig, als sich von einem zufällig anwesenden Kind eine Art Plastikwasserpistole auszuleihen (Super Soaker Max-D 5000) und grosse Mengen Wasser ins Ohr zu spritzen, woraufhin in breitem Strahl das ganze Zeug undsoweiter – wie immer in solchen Fällen eine leicht widerwärtige Geschichte, die zum Gruseln und Schaudern Anlass gibt. Weil zuviel nervliche Anspannung nicht gut für die Gesundheit ist, sei hier verraten, dass am Ende alle überleben. Der heldenhafte Patient kündigt an, trotz des traumatischen Erlebnisses weiterhin auf Inseln herumzusitzen.

Aleks Scholz | Dauerhafter Link


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