Riesenmaschine

05.02.2006 | 21:29 | Anderswo | Supertiere

Andere Länder, andere Vögel


Wo ist Deine Maus, Hubschrauber? (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Ein attraktives Biogadget haben wir in Chile entdeckt, dem Land der sympathischen Sonderlinge. Dort wurde offenbar ein neuer Raubvogel erfunden, vermutlich schon vor mehreren Millionen Jahren, aber trotzdem ausserhalb Südamerikas noch ein echter Geheimtip. Er hat alles, was man von Raubvögeln kennt, also scharfer Schnabel, tolle lange Federn, Maus im Mund, scharfe Krallen, kritischer Blick, gezackte grosse Flügel, aber sonst ähnelt er dem nebenstehenden Phantombild nicht, sondern sieht viel besser aus, genau wie ein Raubvogel eben. Dieses Ding also wird anscheinend von den Chilenen, vor allem den einfachen Menschen, wie verrückt gekauft, so dass man es mittlerweile überall im Land sieht, in den Steinwüsten oben und den Urwäldern unten gleichermassen. Der schöne Vogel zeichnet sich im Vergleich zu herkömmlichen Geräten ähnlicher Bauart durch einen Mangel an Scheu aus; er kommt einem schwebend und kreisend sehr oft bedenklich nahe, gern auch im Formationsflug, so dass man wegen Schnabel, Krallen und Blick (siehe oben) manchmal beunruhigt ist, aber er tut nichts anderes als gut auszusehen, was er auf hervorragende Art und Weise hinkriegt. Eine wichtige Aufgabe, denn seitdem die neue Präsidentin Bachelet alle chilenischen Frauen ins Kabinett berufen hat, sieht man auf den Strassen nur noch Hässliches. Natürlich muss man sich für das gefiederte Superflugzeug vor dem längst fälligen Export in zivilisierte Länder noch einen coolen Namen ausdenken, aber das kann ja wohl nicht so schwer sein. "Habicht" zum Beispiel klingt ganz gut.


Kommentar #1 von jemandem, der sich mit Vögeln auskennt:

Forensisches Googeln ergibt, dass es sich vermutlich (Mangel an Scheu, Formationsflug, überall im Land) um den Caracara handelt, im Nebenberuf Wappenvogel von Mexiko. Vermarktungsvorschläge nach Export in zivilisierte Länder: Karakaramalz, Karakaramellbonbons, Karakaraoke.

06.02.2006 | 02:05

Kommentar #2 von jemandem, der sich mit Städten auskennt:

Am Ende ist der Vogel in seiner Mehrzahl sogar der Namenspatron von Caracas, der lieblichen Fünf-Millionen-Metropole unweit der Karakaribik?

06.02.2006 | 12:47

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