Riesenmaschine

01.03.2006 | 13:16 | Anderswo | Alles wird besser | Zeichen und Wunder

The Writing on the Wall (is the wall)


Chinesische Mauer

Auch die chinesische Mauer
Es war irgendwann in den Siebzigern, als man sich in Japan vom belächelten Kopierkatzentum verabschiedete und anfing mit echten, eigenen Innovationen die Märkte dieses Planeten zu erobern. Ängstlich wartet seitdem die Welt (Daimler-Chrysler, Sony, die Firma von Herrn Gates) darauf, dass in China ähnliches passiert. Mit nebenstehendem Bauzaun kündigt sich jetzt dieser Wechsel an. Seit ein paar Wochen schützt er eine von rund zwei Millionen Baustellen in Peking. Zwar erinnert die Konstruktion (zwei Schichten herkömmliches Moniereisengeflecht, dazwischen grosse Flusskiesel geschüttet) entfernt an Skulpturen Walter de Marias oder einige Bauten der Schweizer Architekten Herzog & de Meuron (die zufällig, aber ganz anders auch das im Bau befindliche Olympiastadion in Peking entworfen haben), scheint aber dennoch einzigartig zu sein. Der Zaun, der als Zusatzfeature integrierte Sitzgelegenheiten aufweist, macht sich nicht nur gut im Strassenbild. Er ist zudem gegen Schmierakel (sog. Street Art) weitgehend resistent. Das ist zu begrüssen. Andererseits: Sollte er sich weltweit durchsetzen, wird man erstens hier in China die eine oder andere erratische Bauzaunwerbung vermissen (z.B. "Embrace the World on Twenty-three Summit of Kunlun"), und werden zweitens nach Öl, Stahl und Schokolade auch global die Wackersteine knapp. Riesenmaschine-Tipp: Wer einen Keller hat oder ein zu grosses Schlafzimmer, der kaufe auf und lagere schon mal ein.

Christian Y. Schmidt | Dauerhafter Link | Kommentare (1)


Kommentar #1 von einsteinchen:

häufiger mal in die umgebung der städte fahren bitte, gibts längst in d-land, vorzugsweise als lärmschutz bei schnellstrassen, aber auch zur garten begrenz- oder verlabyrinthung.

21.03.2006 | 20:13

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