Riesenmaschine

13.05.2006 | 11:12 | Nachtleuchtendes | Fakten und Figuren

Todesstrahlen


Unförmiges Killermonster (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Abermals gibt es Grund zur Hoffnung: Es ist unwahrscheinlich, dass wir alle gleichzeitig in absehbarer Zeit durch Todesstrahlen sterben, es sei denn, wir erzeugen sie selbst. "Gamma Ray Bursts" sind die grössten Explosionen auf der Welt, und sie entstehen (vermutlich) nicht, wenn die Katze in den Fernseher uriniert, sondern wenn ein sehr grosser Stern zu einem Schwarzen Loch kollabiert und infolgedessen wie ein Irrer herumstrahlt – eine sogenannte Hypernova. Geschähe dies in unmittelbarer Umgebung der Erde (sagen wir 100.000 Lichtjahre), dann, dann, dann kommen wir elendig um. Alle, es sei denn, wir befinden uns gerade unter Wasser oder in der U-Bahn (mehrere Jahre lang). Ganz so schlimm wird es nicht werden, soviel ist schon seit mehreren Wochen bekannt, also extrem lange. Aber! Jetzt ist es bestätigt, mit Bildern vom Weltraumteleskop – das ist für uns die einzige massgebliche Autorität, und deshalb steht es jetzt hier. Diese Nicht-Katzenexplosionen also, sie finden nur in prähistorischen Milchstrassen statt, wo es noch nicht mal Milch gibt – vollkommen inakzeptabel unstrukturierte Galaxien ohne Form und Haltung (siehe Bild), nicht so schöne Spiralen wie unsere. Deshalb also, weil wir in einer ästhetisch ansprechenden Umgebung wohnen, überleben wir, was klar belegt, wie wichtig Stil und Geschmack im Dasein sind. Natürlich gibt es noch unfassbar viele nicht ganz so grosse Gefahren im Weltall (Supernovae, Asteroiden, kollidierende Neutronensterne, usw.), aber an irgendwas muss man am Ende des Films ja sterben.


Kommentar #1 von Ratgeber:

Bitte noch mehr Kommas beim nächsten Mal!

13.05.2006 | 12:08

Kommentar #2 von ganzem Herzen, ab imo pectore:

Sehr geehrter Herr Dr. Scholz,
Verstand und Wille sind königliche Mächte im Reiche des menschlichen Seelenlebens. Doch wie schwer, richtig ihre Rollen zu verteilen und sie in Harmonie zu bringen – nur zu oft ist der Verstand bereit, neue Erkenntnisse in sich aufzunehmen, aber der Wille lässt ihn kläglich im Stich. So in Sachen Astrophysik. Man will ja so oft mehr wissen über die zauberhaften Welten der Nebelgruppen, Radiogalaxien, Rotverschiebungen und nichteuklidischen Geometrien. Doch: Hic canis sepultus! Hier liegt der Schweinehund begraben, man schafft es dann ja doch nicht und statt schwarzen Löchern bleiben die Wissenslöcher. Dieses Lückenhafte füllen Sie nun auf wundervoll spielerische Weise aus, hier lernt man im lustigen Lesen jede Menge dazu, herzhafte Astroanekdoten, die man hernach am Biertisch zum besten geben kann. Wenn Sie Ihre aktuelle Publikation hinter sich haben (über deren Inhalt herrscht bei mir leider völliges Unwissen), sollten Sie populärwissenschaftliche Astrophysik-Bücher schreiben. Es wird Zeit, dass Harald Lesch einmal ersetzt wird. Welchen anderen Anwärter sollte es im deutschsprachigen Raum dafür geben als Sie?
Mit freundlichen Grüssen,
Eine druckreife Rolle Klopapier.

13.05.2006 | 13:39

Kommentar #3 von Loser Blissett:

Den letzten Satz kann ich voll und ganz unterschreiben.

13.05.2006 | 14:05

Kommentar #4 von irgendwem:

aber bitte ein buch ohne formeln, denn manchmal liegts nicht an der willenskraft, sondern am verstand, der die ganzen formeln nicht versteht..

13.05.2006 | 16:50

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