27.05.2006 | 11:11 | Anderswo | Zeichen und Wunder
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Auf dem Foto sieht man die letzten frohen Minuten eines Warzenschweins, bevor es im Kochtopf landet. Wir wissen nicht, wie so ein Tier schmeckt, weil es durch seine namensgebenden Merkmale stigmatisiert ist und sich daher ein Import wohl nicht lohnen würde. Das Kulturphänomen Warze wird erst dann interessant, wenn ein an sich wertvoller Gegenstand durch sie scheinbar entwertet wird, dadurch aber ein paar Fetischisten auf sie aufmerksam werden, wie das Beispiel der Münzwarzen demonstriert. Denselben Mechanismus versucht jetzt offenbar das österreichische Werbefernsehen auszunutzen, indem es seinen Fokus stark auf Warzen ausrichtet. Schon immer eine leicht durchschaubare zyklische Angelegenheit, bewirbt man kurz vor Weihnachten Mehl und eine monströse Teigknetmaschine namens Kenwood Chef, im Frühling dann die Gartenkralle, und jetzt, wenn der Sommer kommt, den Warzenvereisungsstift der Firma Wartner. Warzen im Winter? Entweder gibt es sie nicht, oder man schweigt sie tot. Andererseits, wen erreicht schon Eiswerbung im Winter?
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IN DER RIESENMASCHINE
ORIENTIERUNG
SO GEHT'S:
- Vielgötterei
- Pippi Lundström (geil)
- Bernsteinzimmer
- 60ies metaretro (so grade noch)
SO NICHT:
- von Telefonnummern angerufen werden, die es nicht gibt
- Halbgares
- Purzelbäume machen für Schokolade (wenn man 44 ist)
- Grützbeutel
AUTOMATISCHE KULTURKRITIK
"The Darkest Hour", Chris Gorak (2011)
Plus: 1, 14, 49, 66, 79, 82, 87 Minus: 46, 51, 102, 116, 126, 147, 164, 168 Gesamt: -1 Punkte
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