Riesenmaschine

27.05.2006 | 19:25 | Alles wird besser | Sachen kaufen

Dudel ohne Sack


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Kein fühlender Mensch wird ableugnen können, dass der Dudelsack der König unter den Musikinstrumenten ist. Dass er in einer Gegend entwickelt wurde, in der auf jedem Quadratkilometer ein halbes Schaf und null Menschen leben, kann nur daran liegen, dass Dudelsackisten den lieblichen Klang ihres Instruments ganz für sich behalten wollen. Der letzte, konsequente Schritt in diese Richtung ist mit dem bei OhGizmo! gesehenen sacklosen Dudel vPipes jetzt getan: vPipes kann man in dichtbesiedelten Gebieten nach Mitternacht kopfhörertragend betätigen, in menschenleeren Einöden aber natürlich auch an einen Verstärker anschliessen. Leider scheint es sich um einen Prototypen zu handeln, der endgültige Preis soll wohl, wie anderswo im Web berichtet wird, knapp 1.000 Euro betragen. Hark hear the pipes not calling!

Allgemein geschätzt würde es nebenbei, wenn derselbe Hersteller sich nach Vollendung der vPipes der Produktion einer lautlosen Blockflöte widmen würde, die nicht mehr als 50 Euro kosten dürfte. Die Entwicklungskosten werden eventuell anteilig von Eltern und Anrainern von Grundschulkindern übernommen.


Kommentar #1 von Ruben:

Die Blockflöte. Ich hasse sie. Mir wurde der Hass auf sie systematisch anerzogen. Jawohl. Im Speichel meines Angesichts musste ich von der Einschulung bis hinauf zur Sexta jedes Schuljahr auf einer billigen Plastikflöte üben, weil Holz verboten war (ich habe nie erfahren, wieso, das gehörte wohl zum Plan der Folter). Das zähe Nass meiner Mundhöhle rann hinab, quoll aus den Öffnungen, mischte sich blubbernd in die ohnehin schon missratenen Klänge, ich hätte jedesmal kotzen können.
Die Blockflöte wurde mir erst Jahrzehnte später von einem flötespielenden Einradfahrer rehabilitiert...

27.05.2006 | 20:02

Kommentar #2 von Tieren, die sich zur Dudelsackherstellung eignen:

Die Entwicklungskosten wurden anteilig von uns übernommen, das hätte man ruhig auch erwähnen dürfen.

27.05.2006 | 21:26

Kommentar #3 von Ruben:

Übrigens, Frau Passig, wo Sie gerade da sind: Was ist denn nun mit Ihrer angedachten Riesenmaschine mit Smileys? Ich fände so etwas ja durchaus sehr zünftig.

27.05.2006 | 22:44

Kommentar #4 von Kathrin:

Ist es so zünftig genug?

27.05.2006 | 22:54

Kommentar #5 von Ruben:

Das da ist vorallem gschert, aber durchaus auch zünftig.

27.05.2006 | 23:01

Kommentar #6 von Kathrin:

Ruben, wenn Sie so reden, macht mich das über eine Riesenmaschine Süddeutschland nachdenken. Man bräuchte schliesslich nur jedes "weil" durch ein "wegen dem, dass" zu ersetzen und, ach, wenige Handgriffe ...

27.05.2006 | 23:04

Kommentar #7 von Ruben:

Ja, unser berühmter Genitiv-Dativ-Abusus und vergleichbare sprachliche Eigentümlichkeiten, "die wo" hier eben so üblich sind, und die zu kaschieren ich mich hier immens verausgaben muss.
Ich hätte ja nicht gedacht, dass Sie so kundenfreundlich eingestellt sind.

27.05.2006 | 23:14

Kommentar #8 von gruetzi:

vo demm her isch glaub' klar, odder?

27.05.2006 | 23:42

Kommentar #9 von Lufo:

Anrainer.
Eines der schönsten Worte überhaupt.

28.05.2006 | 06:47

Kommentar #10 von irgendwem:

Kurz zurück zum Produkt – pusten muss man aber schon noch,oder? Ich meine, das wahrhaft Königliche am Dudelsackpfeifen sind ja wohl die mächtigen Adern, die druckbeseelt auf der Stirn hervortreten, wenn der, ja, man muss ihn wohl so nennen, Bläser, alle verfügbaren Bar aus dem Leib heraus in die gedehnte Wangenmuskulatur presst.

28.05.2006 | 12:30

Kommentar #11 von ruebenkraut:

von der homepage des herstellers: "We are also working on the vWhistle, vGaita and vGHB" Ich weiss nicht, was ein gaita oder eine ghb ist, aber eine whistle klingt doch schon ziemlich nach flöte, oder?

28.05.2006 | 17:09

Kommentar #12 von Ein Dudelsackist:

Erstens sind Dudelsäcke keine Erfindung der Iren oder Schotten, sondern der Araber und Türken.
Zu letzten Eintrag:Eine Geida ist ein spanischer Dudelsack, Eine GHB ist ein Schottischer Dudelsack, und eine Whistle ist eine irishe Flöte.
Wohlgemerkt sind Dudelsäcke in ganz Europa Traditionell, nicht nur in Schottland liebe McGeiz-Einkäufer.
MFG

03.02.2007 | 14:33

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