Riesenmaschine

29.05.2006 | 11:56 | Alles wird besser | Sachen anziehen

IQ im Schuh


Was man nicht im Kopf hat – Hoffnung für viele (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
"Forschung ist die beste Medizin" ist die Headline einer aktuellen Kampagne des kaum bekannten Verbands forschender Arzneimittelhersteller, einer der grössten Lobbygruppen in Deutschland, die mit einem von Experten neunstellig geschätzten Jahresetat sicher letztlich nur Gutes tut. Aber wer sind diese famosen Menschen hinter der hochgelobten Forschung, diese Forscher, von denen man in letzter Zeit soviel hört? Die Antwort fällt leicht: Es sind Menschen, deren höchstes Ziel ist, dass nach ihnen ein Satz, eine Formel oder sogar ein Problem benannt wird. Einer, der es wirklich geschafft hat in diesen Forscherkreisen, ist James R. Flynn: Nach ihm ist ein echter Effekt benannt. Der Flynn-Effekt beschreibt, dass die Menschen immer klüger werden, oder eigentlich, dass die IQ-Testergebnisse immer besser werden. Der Flynn-Effekt war eigentlich nur für Menschen gedacht, aber inzwischen müsste man ihn auch auf Dinge anwenden, denn die Dinge werden ebenfalls immer klüger. Die hier beschriebenen Schuhe der Firma adidas zum Beispiel, deren prozessorgesteuerte Sensoren feststellen, was der Träger so tut und vorhat und dementsprechend über ein mehr oder weniger gespanntes Kabel die Sohlen elastischer machen oder eben nicht. Es fehlt der Schuhwelt nicht mehr viel an Intelligenz, um selbst in die Forschung einzusteigen.


Kommentar #1 von irgendwem:

Das wäre dann wohl die Quantenforschung, von der immer alle reden...

29.05.2006 | 12:41

Kommentar #2 von florian:

der erste kommentar bringt die pointe! grossartig!

29.05.2006 | 13:35

Kommentar #3 von Matthias:

Nike zieht kongenial nach, kollaboriert mit apple – einfach funky: Ihre Schuhe reden. "Ihr iPod nano hört zu."
unter apple.com/de/ipod/nike/

29.05.2006 | 14:36

Kommentar #4 von Sascha Lobo:

In der Tat werde ich mir bis ans Ende meiner Tage, mindestens aber bis Freitag, Vorwürfe machen, nicht selbst auf Quantenforschung gekommen zu sein.

29.05.2006 | 15:46

Kommentar #5 von irgendwem:

Das find ich interessant, dass Quanten immer noch für Füsse gebraucht werden, das gabs ja schon in den frühen Siebzigern. Und QUARZEN die Jugendlichen noch? Und finden etwas kolossal redikül, und toll, wenn einer durchdreht?

29.05.2006 | 16:21

Kommentar #6 von irgendwem:

Neben Quarzen ist auch Harzen bei Jugendlichen immer noch sehr beliebt. Aber kolossal redikül? Hat das jemals wer ernsthaft gesagt? Fett crazy oder so ähnlich würd man dazu heute wohl sagen...

30.05.2006 | 09:36

Kommentar #7 von einem, der es lernen musste:

Sätze mit drei Punkten enden zu lassen mag ja hier und da, wenngleich sehr oft auch eben nicht, stilistisch angebracht, wirklich gewollt und mithin auch okay sein; nur sollte, wer so etwas macht, doch bitte die Leerstelle beachten, die davor gehört. Keine Leerstelle bedeutet ein abgebrochenes Wort, eine Leerstelle hingegen einen abgebrochenen Satz. Dankeschön.

30.05.2006 | 23:55

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