Riesenmaschine

02.06.2006 | 18:15 | Nachtleuchtendes | Fakten und Figuren

Von Kugeln und Löchern


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Kugelsternhaufen gehören zu den irrsinnigsten Erfindungen in der Geschichte der Erfindungen. Wenn sich heute jemand sowas wie das nebenstehende Gebilde ausdächte, dann würde man ihn vermutlich entweder mit einem spitzen Stock totprügeln oder mit einem Zombierocksong zum Schlager-Grandprix schicken. Der grösste Kugelsternhaufen in unserer Nähe heisst standesgemäss G1 und befindet sich im Andromedanebel, also nur zwei Millionen Lichtjahre entfernt. Und jetzt das eigentliche Spektakel: Ein wenig erhärtet sich jetzt der Verdacht, dass dieses wirre Monster im Inneren ein mittelgrosses Schwarzes Loch beherbergt, also eines dieser ultramassiven Geräte, die man nicht im Bett haben möchte. Supergrosse Schwarze Löcher sind relativ ubiquitös, nahezu jede Galaxie hat eines, und eher kleine Löcher fliegen auch in grosser Vielzahl durch die Gegend. Aber mittelgrosse Löcher, die fand man bisher nirgends. Vielleicht jetzt das erste im G1, vielleicht deswegen, weil die Beobachtungen von David Pooley und Saul Rappaport leider kein eindeutiges Ergebnis liefern, sondern nur einen abermaligen Verdacht, den man hier im Volltext nachlesen kann. Aber Verdacht hin oder her, selbst der leiseste Verdacht, dass dieses Kugelspektakelding im Innern, wo es vor Sternen dermassen wimmelt, dass man die Bäume nicht mehr sieht, ein Loch beherbergen könnte, ist es wert, erwähnt zu werden, was hiermit erledigt wäre. Ein Superloch im Superhaufen, wer hätte das gedacht.


Kommentar #1 von oliver | popnutten.de:

Glückwunsch zum Grimme-Preis!
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzkultur/0,1518,419481,00.html

02.06.2006 | 20:27

Kommentar #2 von Ernst:

Zweiter sein ist traurig.
Gratuliere gleichwohl!

02.06.2006 | 21:31

Kommentar #3 von Aleks:

Zur Korrektur: Auch wenn es von Spiegel Online tendenziell so dargestellt wird, ist die Riesenmaschine keinesfalls Zweite in ihrer Kategorie, sondern zusammen mit Ehrensenf gleichberechtigte Erste. Es gibt nämlich, was viele nicht wissen, zwei Preise pro Kategorie.

02.06.2006 | 21:48

Kommentar #4 von irgendwem:

Der Spiegel-Beitrag ist einmal mehr unangenehm. Davon abgesehen, dass das arge Selbstloberei ist, ist er tendenziös. Das keine Journalismus sondern PR in eigener Sache. Wo ist eigentlich Augstein, wenn man ihn braucht? Das Sturmgewehr schiesst ja mittlerweile vor allem Enten.

02.06.2006 | 21:54

Kommentar #5 von ich:

Um noch mal auf den Artikel zurückzukommen.
Zuerst dachte ich, dies sei ein Fall für die Suffix-Polizei; tatsächlich dürfte sich eher die Anglizismus-Kommission für die Sache interessieren: im Englischen ubiquitous, im Deutschen ubiquitär – ach, was soll's. Glückwunsch zum verdienten Grimme-Preis!

03.06.2006 | 11:49

Kommentar #6 von kosmar:

ob sich im inneren des spiegelhaufens auch ein mittelgrosses loch befindet? nur so als hypothese?

06.06.2006 | 20:15

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