Riesenmaschine

06.06.2006 | 11:44 | Anderswo | Supertiere

Wer will Wale


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Japans Ministerpräsident Junichiro Koizumi hat eine wohltuend statische Homepage, unter dem saloppen Motto "What's up around the Prime Minister" präsentiert er Woche für Woche stolz auf der Eröffnungsseite, welchen seiner Kollegen er gerade wieder getroffen hat, das wird festgehalten mit einem immer nach dem gleichen Schema choreografierten Foto, auf dem er regelmässig mit seiner grotesken, fluffig aussehen sollenden, aber vermutlich steinhart gesprühten Frisur den Gast vollkommen erstarrt und identisch mit allen zur Verfügung stehenden Händen begrüsst oder verabschiedet, während er immer rechts steht, so als sei er auf seinem linken Ohr taub. Zuletzt Äthiopiens lustigen Präsidenten Meles Zenawi, Lettlands noch bei seinen Eltern wohnendes Dickerchen Aigars Kalvitis, den Saudiprinzen Sultan Bin Abdulaziz Al-Saud, Azerbeidjans magenkranken Riesen Ilham Aliyev, und seine allernächste Verwandte Tarja Halonen, Finnlands fesche Ministerpräsidentin.

Am ersten Juni traf er nun Baldwin Spencer (Bild), den Ministerpräsidenten und Aussenminister von Antigua und Barbuda, und es scheint als sei Koizumis Handknäuel diesmal ein ganz besonders inniges, vielleicht weil sich Baldwin Spencer gerade verständnisvoll für Japans staatlich hochsubventioniertes Walforschungsprogramm ausgesprochen hat, bei dem ausprobiert wird, ob man den Meereskoloss längerfristig zu Hundefutter und Speiseeis verarbeiten kann, weil die Bevölkerung ja sowieso noch kaum Interesse an dem fetten, nach ranziger Makrele schmeckenden Fisch hat. Aber vielleicht kann Koizumi ja mit grösseren Posten davon demnächst die Bevölkerung von Antigua und Barbuda beglücken.

Tex Rubinowitz | Dauerhafter Link | Kommentare (9)


Kommentar #1 von #6:

Nun, dabei sollte sich gerade Hon. Baldwin Spencer aus Eigeninteresse für den Schutz der Wale stark machen. Gibt es schwarze Wale?

06.06.2006 | 14:57

Kommentar #2 von Max. A.:

Edmund Stoiber könnte sich doch auch mal so eine statische Homepage einrichten lassen. Das Motto könnte dann "Wie ich den Bär und anderes überlebte", oder "Berlin ist nicht genug" lauten und dem treuen CSU Wähler einen kleinen Einblick in das politische und private leben des Weltstaatsmannes Stoiber geben. Fotos können gebührenfrei bestaunt werden auf denen Edmund beinahe jeder Berühmtheit die zwischen dem Kilimandscharo und Oberaudorf jemals gesichtet worden ist freudestrahlend die Hände wärmt. Was dann jedoch keiner weiss ausser Stoiber und die neben ihm stehen, ist dass diese Treffen nie sattgefunden haben sondern nur durch geschickte Fotomontagchen inzeniert wurden. So muss man sich dann wohl auch das Bild erklären auf dem Stoiber Bon Jovi die Gitarre hält. Wo doch eigentlich jeder weiss das Bon Jovi keine Gitarre spielen kann. Zudem könnte man auch nachlesen wie sich Stoiber am 1.11.05 gefühlt hat (ganz grosses Heimweh hat er gehabt) und mit Hilfe eines kleinen Videostreams kann man auch noch in den Genus kommen Edmund Stoiber beim verzehr eines Leberkässemmel ganz nahe zu sein.

06.06.2006 | 15:08

Kommentar #3 von Buster:

Wurde denn recherchiert, ob es sich hier nicht um eine Wachspuppe handelt? Nicht nur die Haare sondern auch die Mimik scheint steinhart gesprüht.

06.06.2006 | 16:06

Kommentar #4 von kosmar:

kleide (und verhalte) dich immer gleich (vor alllem auf fotos), damit die leute (also wir) dich wiedererkennen. (alte tscheschische weischheit)

06.06.2006 | 16:57

Kommentar #5 von irgendwem:

das scheint eine japanische Eigenheit zu sein, immer ein starres Fotogesicht oder -geste aufzusetzen, Jugendliche müssen zwanghaft IMMER das Victoryzeichen machen, es wird wohl Gesichtsverlust befürchtet

06.06.2006 | 17:17

Kommentar #6 von Schwarzmagier:

Dass die Japaner nahezu lebensechte Roboter, nein, Androiden inzwischen tatsächlich bauen können, wird jeder emsige Leser der Blogosphäre inzwischen wissen. Der Verdacht, dass die Roboter schon fleissig an der Übernahme der japanischen Regierung sind, ist nun nicht mehr ganz von der Hand zu weisen. Da hatten die Gebrüder Wachowski wohl recht mit ihrer Vision...

07.06.2006 | 17:34

Kommentar #7 von irgendwem:

Sehr interessant, dass er, jetzt nicht beim Barbuda-Baldwin oben, bei allen anderen, auch auf seiner Homepage, Schröder beispielsweise, immer versucht den Zeige- und Mittelfinger zu spreizen, so als wolle er auch noch das Victoryzeichen unterbringen

07.06.2006 | 18:08

Kommentar #8 von Ruben:

Truman, Stalin und Attlee könnten stolz sein, 66 Jahre nach dem Dreimächtepakt lachen die Deutschen über die stramme Haltung ihrer einstigen Bündnispartner.

07.06.2006 | 21:51

Kommentar #9 von Yetused:

Ich kann mir nicht helfen, aber der Herr sieht für mich schon immer wie die japanische Ausgabe von Richard Gere aus.

08.06.2006 | 21:38

*  IN DER RIESENMASCHINE


*  ORIENTIERUNG



Werbung
Werbung Ratgeber

*  SO GEHT'S:

- Vergnügensmaximierung

- "Dursty" Getränkeshops

- Ziertiere

- Tic-Tac-Taktik

*  SO NICHT:

- luftleerer Raum

- breiartige Konsistenz

- Platz 57 beim Schwanzvergleich

- Zierpflanzen


*  AUTOMATISCHE KULTURKRITIK

"Here Alone", Rod Blackhurst (2016)

Plus: 11, 35, 64, 80, 121, 153, 159
Minus: 1, 2, 99, 102, 137, 166, 171, 184, 209, 215, 216, 217
Gesamt: -5 Punkte


*  KATEGORIEN


*  ARCHIV