Riesenmaschine

07.06.2006 | 02:10 | Essen und Essenzielles | Zeichen und Wunder

Dekoratives Vernichten


Gelingt immer und klebt nicht (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Seit Wochen schon spritzen einem beim Surfen allenthalben Fotos und Videos entgegen, in denen ein paar Mentos ("The Freshmaker") Kaudragees in eine Flasche Diätcola geworfen werden. Diätcola geht den Mentos vernünftigerweise weiträumig aus dem Weg und sprüht also meterhoch aus der Flasche. Der Effekt, der auf einer Reduktion der Cola-Oberflächenspannung und infolgedessen schlagartiger Freisetzung aller Kohlensäure durch das in Mentos enthaltene Gummi Arabicum basiert, produzierte bis dato 389.000 Google Treffer für die Suchwort-Kombination Mentos und Coke allein, hat also mit anderen Worten neben beträchtlicher Mengen anderweitig komplett nutzloser Limonade und klebriger Bonbons mit bescheuerter Werbekampagne auch enorme Quantitäten Nerdfreizeit vernichtet, die sonst zweifellos eitel vertändelt worden wären, hat also im Ganzen höchst positiv zur Weltentwicklung beigetragen. Und im Falle dieser Mentos/Coke-Fontänensymphonie ist nicht nur die materielle Bilanz (202 Liter Cola und 523 Mentos aus dem Verkehr gezogen), sondern sogar das Video prima.


Kommentar #1 von #6:

Klare Win-win-Situation. Aber warum nur Diätcola? Ach ja, was anderes kennen Tölpel nicht, die den ganzen Tag mit Cola und Pizza am Rechner hängen und sich dann wenigstens nicht auch noch Mengen von Zucker auf die Hüften schmieren wollen. Es kann nicht genug gewürdigt werden, dass sie dann auch mal rausgehen, um dieses "Experiment" durchzuführen. Dann aber gleich ins Netz mit dem Resultat.

07.06.2006 | 07:29

Kommentar #2 von Kai Schreiber:

Gut gegeben, #6, Sie kennen sich ja ganz schön aus.
Diät-Cola wird verwendet, weil alles mit echtem Zucker drin eine klebrige Sauerei produziert. Nach 202 Litern verspritzter Normalcola müsste man vermutlich neu asphaltieren.

07.06.2006 | 09:22

Kommentar #3 von Balu:

"Der Effekt, der auf einer Reduktion der Cola-Oberflächenspannung und infolgedessen schlagartiger Freisetzung aller Kohlensäure durch das in Mentos enthaltene Gummi Arabicum basiert,..."
Hm, das wurde neulich in Clever ("der Show, die Wissen schafft" – Sat1) anders erklaert. Die Ursache war dort nicht das Heruntersetzen der Oberflaechenspannung, sondern die sehr raue Oberflaeche des Gummi Arabicum.
Die Kohlensaeure-Blaeschen wuerden sich sehr gerne daran heften, das klappt aber nicht so gut – et voila: eine herrliche Sauerei.
PS: Clever hat das Experiment mit einer ganzen Schulklasse (oder war es ein Chor?) gemacht, die passend zur Musik ihre Sauerei machten An dieser Stelle habe ich einen überflüssigen Smiley hingemacht, wofür ich mich dereinst schämen werde.

07.06.2006 | 13:10

Kommentar #4 von Ole:

Ich frage mich gerade ernsthaft besorgt, was wohl passiert, wenn man Mentos kauend eine grossen Schluck Cola nimmt und den Mund dann fest geschlossen hält? Das müsste einen doch eigentlich fast ertränken oder einem zumindest Nase, Trommelfelle und das ganze Gebaumel rausreissen, oder nicht?

08.06.2006 | 03:55

Kommentar #5 von Ole:

Wie ich sehe, widmet sich die eepybird.com-Seite diesem Thema auch nur sehr schwammig und warnt einfach mal gutmeinend davor, das Dehnungsvermögen seines Magens nicht überzustrapazieren. Sie verlinken allerdings auf ein youtube-Video, das ich mir an diesem PC leider nicht ansehen kann:
http://www.youtube.com/watch?v=LRBkQe_lwak
Was passiert nur mit dem Pepsi Girl? Explodiert sie wie angenommen (tragisch) oder rülpst sie nur sehr laut (niedlich)?

08.06.2006 | 04:10

Kommentar #6 von lester:

ole: sie geht hoch wie eine dampfnudel.

09.06.2006 | 15:55

Kommentar #7 von Selbertester:

Am Wochenende selber ausprobiert: Es funktioniert auch mit Pepsi Light. Und zwar heftiger als erwartet. Nur 1 Pille und schon war die Flasche zu drei Vierteln leer. Wunderbar!

12.06.2006 | 12:03

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