Riesenmaschine

04.07.2006 | 04:03 | Alles wird besser | In eigener Sache

Assoziationskettenmassaker


Hat nichts mit irgendetwas anderem zu tun (zum Glück): Frauendart. (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Menschen, die mit Menschenmassen kommunizieren, also Journalisten, Blogger, Werber oder Leute mit Hang zu Autoaufklebern, sollten sich überlegen, wie sie die Masse dort draussen behandeln. Hierbei gibt es grob vereinfacht drei Prinzipien. Das erste ist das des "für klug Haltens", das praktisch nie angewendet wird. Das zweite Prinzip ist das des "für dumm Verkaufens", was in der Mehrzahl der Fälle getan wird. Das dritte ist das, dem auch die Riesenmaschine folgt, eine Mischung aus den ersten beiden, das so genannte "für klug Verkaufen". Dabei nähert sich der Absender dem Rezipienten im Wissen, dass, wenn er schon keinen Plan vom Thema hat, er doch wenigstens den Hauch eines Plans ergoogeln kann. Alle können also eingeweiht tun und sind deshalb mindestens so froh wie diejenigen, die im Kino einfach mitlachen, auch wenn sie den Gag nicht verstanden haben.

Die Krux am "für klug Verkaufen" ist, dass man lange überlegen muss, wie man den Leser unterhält, ohne dass er sich vor jedem Lacher durch Wikipedia pflügen muss. Hierbei wiederum gibt es drei gängige Tricks. Der erste ist der des Wortwitzes, stufenlos verstellbar von wirres.net bis Lichtenberg. Der zweite ist die Metapher, die um so unterhaltsamer ist, je absonderlicher sie trifft; Metaphern können die Ekelfaszination des Kloakengeruchs von Sexualpartnern erreichen. Der dritte Trick hängt damit zusammen, ist aber eine Kunst für sich, es handelt sich um die Assoziation. Die Assoziation ist sowas wie ein Link, nur im Kopf. Man kann davon mehrere hintereinanderbasteln, dann spricht man von Assoziationskette und das ist das Tollste, was sich der Mensch im Bereich Kommunikation seit der Erfindung des Rats ausgedacht hat. Assoziationsketten sind so super, dass man ihnen, ähnlich wie Nagetieren, eigentlich unentwegt huldigen sollte. Genau das wollen wir hier auf der Riesenmaschine tun, mit dem Wettbewerb "Assoziationskettenmassaker", bei dem es darum geht, die gewundenste, wirrste, an den Haaren herbeigezogenste Assoziationsverkettung in einen Blogbeitrag zu pressen.

Das Publikum ist die Jury, kann aber auch mitmachen, auf den eigenen Blogs, durch simples Verlinken dieses Beitrags innerhalb des eigenen Beitrags bei gleichzeitiger Angabe des eigenen Beitrags in den Kommentaren, die dann von uns manuell verlinkt werden. Hochkompliziert, aber Assoziationsketten sind eben was für Kluge. Einsendeschluss ist am nächsten Sonntag, Auswertung ist nie. Die Kette ist das Ziel.


Kommentar #1 von Volker:

Frauendart. Frau. End. Art. Endartete Frauenkunst.

04.07.2006 | 09:49

Kommentar #2 von Waschsalon:

Frauendart ... Scharfschürzen.

04.07.2006 | 12:18

Kommentar #3 von Assoziationskettenmoussaka:

Fehlen da nicht die "Sägen" in der Überschrift, vor dem Massaker?

04.07.2006 | 12:32

Kommentar #4 von Hempel inkognito:

Assozialisationskettensägemassagen auf Krankenkasse. Auf für Frauen.

04.07.2006 | 13:24

Kommentar #5 von Hempel inkognito:

...hach... das Alter... na das soll natürlich: "Auch für Frauen" heissen.

04.07.2006 | 13:26

Kommentar #6 von Alex:

Sehr schön im "Brandneuen Universum" eine Hommage an den Futurismus. Damals hiess Assoziationskettenmassaker noch "Prole in liberta".

04.07.2006 | 13:45

Kommentar #7 von CFB:

Die meisten der bisherigen Kommentare hier sind hingegen eine Hommage an den Dadaismus.

04.07.2006 | 18:30

Kommentar #8 von Michael:

Jetzt neu: Herrenpumpenräume für Blasenschwache.

04.07.2006 | 20:41

Kommentar #9 von kosmar:

"seit der erfindung des rats" ; ist das zieh-tier-bar?

05.07.2006 | 11:56

Kommentar #10 von Sascha Lobo:

Ja, kosmar, ist es. Was machst Du eigentlich so im Herbst?

05.07.2006 | 12:30

Kommentar #11 von westernworld:

@kosmar
a-bär sich-er ist das zieh-tier-bar – man muss nur den esel vor den bar-wagen spannen im geist marschieren slavko avsenik und sein fidelen kalauer durch eine siedlung der um-ta-ta-ren. tschigdäraza ... usw.

05.05.2007 | 18:44

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