Riesenmaschine

12.07.2006 | 07:41 | Vermutungen über die Welt

Tote Kunst schmeckt nach Hühnchen


Vincent van Gogh: Mensch, Maschine oder Mensch-Maschine? (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Wissenschaft und Kunst, das ist ja in den Köpfen vieler Menschen eine ähnliche Paarung wie die von Feuer und -löscher oder von Göffel und Spork. Gerne wird da der Frosch zitiert, der nach dem Auseinanderschneiden zwar verstanden, aber maustot sei. Oft vergessen wird bei der Kritik, dass Froschteile ganz gut schmecken, und zwar nach Hühnchen.

Tatsächlich schlägt es oft funky Funken, wenn die Wissenschaft auf die Kunst haut. So knasterte es lautstark, als Schwimmbeckenmaler David Hockney mit Science-Sidekick Charles Falco vor fünf Jahren die gesamte Renaissance der Schummelei mittels optischer Gerätschaften bezichtigte. Das Gezeter der Wissenschaft um die Perspektivenproblematik schleppt sich bis heute fort, Hockney selbst hält sich unterdessen aus der Debatte raus und malt wieder. Leise kichernd, darf man vermuten.

Neueste Erkenntnis der Forschung: van Gogh malte Turbulenzen wie sonst keiner Turbulenzen malte, inklusive Kolmogorov-Skalierung, nämlich. Er war sozusagen ein Turbulenzenmaler der Weltklasse, und kein anderer Turbulenzenmaler konnte ihm Wasser reichen, jedenfalls nicht nach dem Umrühren. Ob das nun tatsächlich bedeutet, dass van Gogh einen Analogcomputer zum Berechnen komplizierter Differentialgleichungen aus seinem Ohr gebaut hatte, müsste man vielleicht mal Hockney fragen.


Kommentar #1 von Felix:

Ich fasse es nicht! Die Riesenmaschine kennt sogar die Kolmogorov-Energiekaskade! Ab heute bin ich endgültig bekennender Fan und werde ernsthaft über die Anschaffung von Nagetieren als Haustiere für den Hausaltar nachdenken. Nur ein winziger Punkt als Kritik: Leonardo da Vinci war auch gar nicht schlecht beim Turbulenzmalen, zumindest hat er sich redlich angestrengt.

12.07.2006 | 10:38

Kommentar #2 von LeGunn:

Malte Turbulenzen könnte ein semibegabter Elektrokünstler sein. Insofern passt er nicht zu den Genies die diesen Artikel bevölkern. Andererseits ist Elektrokünstler nicht ganz schlecht.

12.07.2006 | 11:25

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