Riesenmaschine

10.08.2006 | 12:54 | Alles wird besser

Abstossende Schlafstatt


Mein Gott, es schwebt voll im Raume. (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Die Obdachlosen des Kambrium mussten noch im schlecht gelüfteten Kiesbett schlafen, und starben dann auch prompt aus. Und das, obwohl sie gar keine Rücken hatten, die ihnen anderntags hätten wehtun können. Millionen Jahre darauffolgender Evolution, die über Kies-, Stroh- und Vogelfedernfüllungen schliesslich hin zu Betten aus feinsten Erdölprodukten und weichstem Wasser geführt haben, werden jetzt auf einen Schlag wieder ausgelöscht, mit einem quaderförmigen, schwebenden Bett aus Hartmetall. Das Ziel der Übung, sagt Designer Janjaap Ruijssenaars, war die Herstellung eines benutzbaren Dings beträchtlicher Grösse in Form eines Rechtecks – dem Monolithen aus 2001 gleichend, als Symbol für die Existenz intelligenten Lebens – das von Magneten in der Schwebe gehalten wird. Inwieweit ein bettgewordener rechteckiger Metallklotz für benutzbar gehalten werden darf, und wo sich sein intelligenzweisender Symbolcharakter versteckt, wollen wir mal dahingeschwebt sein lassen. Die Verwendung von Neodymmagneten aber in der Konstruktion des Monstrums ist rundherum gutzuheissen. Die Dinger sind nämlich eigentlich total gefährlich – werden sie jedoch im Schlafzimmer unter einer mit bis zu 900 Kilo belastbaren schwebenden Metallplatte angebracht, kann nichts mehr passieren.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Anziehend


Kommentar #1 von Melarmin:

Ein Bett, in dem man nicht mit dem Notebook sörfen kann, ist ja vollkommen indiskutabel, Panorama-Appartement hin oder her.

10.08.2006 | 13:12

Kommentar #2 von J. Ruijssenaars:

Das irritierende Objekt im (nur) Spiegelbild des obdachlosen Kambriers ist die Fernbedienung. Damit kann man sich jede Art von Daunenplumeaus herbeizappen, um aus der verkampften in eine schlaffördernde Position zu kommen. Übrigens schläft man im Magnetfeld, zwischen Monolith und Spiegelbild.

10.08.2006 | 13:43

Kommentar #3 von Melville:

hm. man darf einfach nicht umziehen mit dem ding. oder ohne freunde leben, geht auch An dieser Stelle habe ich einen überflüssigen Smiley hingemacht, wofür ich mich dereinst schämen werde.

10.08.2006 | 19:01

Kommentar #4 von martin:

ich kenne mich mit magneten wenig aus. doch erinnere ich mich gut an kindertage, wo wir nachmittags ab und an dem spiel mit magneten nachgingen, die wir vormittags aus der schule entliehen hatten. wir haben damals die erfahrung gemacht, dass diese tückischen magneten den drang haben, ganz unverhofft zu flipfloppen, wonach sie sich nicht mehr abstiessen, sondern anzogen.
wie schwer war noch gleich dieser bettquader?

11.08.2006 | 01:23

Kommentar #5 von Eleonore:

Wie doll schaukelt das wohl?
Und was passiert, wenn man sich nicht mittig reinlegt, sondern eher ans Kopf- oder eher ans Fussende, oder sogar mehr auf die eine oder die andere Seite?
Aber die Menschheit stirbt ja sowiewo über kurz oder lang aus, insofern ist schon fast egal, ob beim Sturz aus dem Bett oder sonstwie!

11.08.2006 | 09:46

Kommentar #6 von Malcolm:

Erinnert mich gerade an den <a href="http://www.supermagnete.de/magnets.php?group=blocks_big">TODESMAGNETEN</a> und wirkt somit sehr sympatisch auf mich. Nur was macht der Typ da im Hintergrund? Schaut aus, als würde er versuchen verzweifelt sein Handy zum Laufen zu kriegen. ob wir ihm sagen sollten... Ach nee, lass mal!

11.08.2006 | 10:09

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