Riesenmaschine

21.08.2006 | 01:38 | Alles wird besser

In Cogito


"Komm mir nicht mit Urlaub!
Die Ausrede höre ich tausend Mal am Tag."
(Foto: racatumba)
Die Zeiten, in denen man durch vermeintlich unpassendes Betragen beim Sicherheitspersonal von Flughäfen den Eindruck erweckte, man führe Finsteres im Schilde, folglich stundenlange Verhöre über sich ergehen lassen musste und mit bis zu den Knien herabgelassener Hose seinen Flug verpasste, dürften, wenn es nach einigen israelischen Wissenschaftlern ginge, bald der Vergangenheit angehören. Der Grenzbeamte der Zukunft hört auf den Namen Cogito und wird als Speerspitze im Kampf gegen Terroristen für die Präselektion am Security-Checkpoint zuständig sein, also entscheiden, wen die humanoiden Kollegen genauer in Augenschein nehmen müssen und wer die Hosen an behält. Menschen mit "feindlichen Absichten" will Cogito überführen, indem er den Verdächtigen – also allen Fluggästen – an Nationalität und Reiseziele angepasste, allerdings noch streng geheime Fragen stellt und dabei die Veränderung biometrischer Daten erfasst. Unbescholtene Bürger dürfen aber beruhigt sein, denn weder auf einfache Lügen noch auf Nervosität reagiert Cogito, sondern nur auf die Angst, entdeckt zu werden.

Aber auch, wenn Cogitos Fragenkatalog noch geheim ist, darf man jetzt schon davon ausgehen, dass die Frage nach dem Lieblingslied nicht gestellt werden wird. Denn die über 200 Jahre alte und oft zitierte Behauptung, Bösewichte interessierten sich gar nicht für Musik, wurde schon zu oft widerlegt.

Christian F. Brückner | Dauerhafter Link | Kommentare (3)


Kommentar #1 von Geust:

Das erinnert mich an den void-Kampf Test.

21.08.2006 | 11:15

Kommentar #2 von cohu:

Die Behauptung über böse Menschen habt ihr falsch verstanden, hier die Richtigstellung

21.08.2006 | 12:36

Kommentar #3 von Sum:

Danke für den Hinweis auf einen Mann vom Zuschnitt eines Seume, Johann Gottfried. Damals wie heute reine Wunschvorstellung, das mit den Menschen und den Liedern, aber doch besser als Schimpftiraden zu intellektualisieren. Irgendwie auch sympathisch: Unter drei Meter grossen Riesen dürfte der kleine Mann als halbe Portion gegolten haben. Ich stelle mir vor, wie er zwischen den Stühlen sitzt, aus der Ferne betrachtet, rechts und links überragt von gespitzten Ohren. Es könnten sich auch um Flügel handeln, die er sich selbst angeklebt hat. Vielleicht würde Cogito kein Problem damit haben, Grenzbeamte vermutlich schon.

22.08.2006 | 12:10

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