Riesenmaschine

05.10.2006 | 11:28 | Papierrascheln

Sie nennen es Arbeit


vlnr: Friebe, Lobo (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Die Riesenmaschineautoren Holm Friebe und Sascha Lobo haben ein Buch geschrieben. Sie nennen es Wir nennen es Arbeit. Das ist ironisch gemeint, es ironisiert das pathetisch und mantraartig von Künstlern, Clowns und Eierdieben umcodierte Wort ARBEIT, das Adolf Hitler schon ein paar Jahre vorher ebenfalls umwertete, also eine Verhöhnung von Kohlegrubenkumpeln und Kettensägensklaven. Die Autoren erklären in dem Buch, wie man Arbeit simulieren und dennoch Erfolg und Geld einfahren kann, wenn man nur gut frisiert ist und im Internet irgendwas behauptet, und dadurch schnell eine einem folgende Schafherde lukrieren kann. Und auch wenn, wie man weiss, inzwischen jeden Tag 5000 neue Weblogs aufgemacht werden und der Blogger von heute nichts anderes ist als das lästige Möbel in den Fuzos der schrecklichen Städte, eine hackysackspielende Pantomime, also das allerallerüberflüssigste nach lauwarmem Wasser, so war diese Chimäre doch irgendwann, im Pleistozän vielleicht, mal offenbar eine Goldgrube. Im Buch von Friebe und Lobo werden all die Verhältnisse generös beleuchtet, die kurzfristige Demokratisierung der Mittel, die die anderen Medien verschlafen haben, und die sie naturgemäss versuchen zu simulieren, am Ende kommt eine Kolumne im Stern heraus, die der Blogger wiederum im Internet versucht zu imitieren.

Dass die Autoren begleitend zu ihrem Buch auch noch ein Weblog eröffnen mussten, kann nur mit dem ranzigen affirmativen Subversionskalkül erklärbar sein, denn nötig hätten sie es nicht, weil, sie sind immer gutfrisiert. Besser zumindest als die 5000 Blogger und deren Sternadepten.


Kommentar #1 von bittner:

... wär doch nett, wenn den bildern zu den texten ein kleiner alt-text beigegeben würde. nein, keine ausführungen zur barrierefreiheit, bewahre.
aber den provinzmitleser der r.maschine würd schon interessieren, wer abgebildet ist.
danke.

05.10.2006 | 12:14

Kommentar #2 von TR:

Links am Fenster Friebowski, rechts Lobinski

05.10.2006 | 12:19

Kommentar #3 von Weltenweiser:

Ich hätte schwören können, dass sind Dschingis Kahn und der blonde Emil.

05.10.2006 | 12:51

Kommentar #4 von zdf:

blaues sofa video

05.10.2006 | 13:02

Kommentar #5 von irgendwem:

Oh, die Schwarte gibts noch gar nicht, aber:
"Amazon.de Verkaufsrang: #375 in Bücher"

05.10.2006 | 13:16

Kommentar #6 von stefanie:

AHA
http://www.livejournal.com/users/nichtdiesuppe

05.10.2006 | 15:30

Kommentar #7 von dem existenzarschloch:

und das sagst du mir erst jetzt, dabei habe ich vor 2 Tagen gerade einen neuen Blog eröffnet und auch, wie bei meinen vorigen, keinen einzigen Besucher. Ich führe schon Selbstgespräche am Klo und jetzt sogar im Internet... ja komisch ist das schon, wo es immer mehr Menschen gibt, aber immer weniger mit denen ich rede. Hallo?

05.10.2006 | 15:33

Kommentar #8 von Ruben:

Irgendwas an obigem Bild verwirrt mich jetzt.

05.10.2006 | 15:45

Kommentar #9 von snlr:

So ... jetzt ein paar Wochen durchsaufen, um das Video aus der Erinnerung zu löschen. Dann hoffentlich einst wieder Lust, das Buch zu lesen.

05.10.2006 | 16:24

Kommentar #10 von eisenbaum:

könnt ihr mal den Schnauzer wieder unhängen, und dafür dem Friebe den Iro verpassen? Würd mal gerne sehen wie das aussieht...

05.10.2006 | 17:15

Kommentar #11 von Hotelblogger:

Was bin ich froh, zu sehen, dass Monsieur Lobinowski nicht jedesmal eine so aufwändige Frisur trägt wie auf der Buchmesse. Sonst wäre es wohl vor allem Arbeit zu nennen, diese aufrecht zu erhalten.
Nachträglich: Guten Flug!

07.10.2006 | 14:09

Kommentar #12 von macuser:

verdammt! kann man sich das video nicht irgendwie ansehen, ohne einen der beiden nervigsten softwaremachwerke seit erfindung nerviger softwaremachwerke zu installieren? youtube, jemand?

07.10.2006 | 22:58

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