31.12.2006 | 01:36 | Sachen kaufen | Papierrascheln
 Hurra, nie wieder umständliche Briefpost! (Bildquelle/Lizenz) Die zur unerlässlichen Terrorbekämpfung notwendige Aufweichung des Briefgeheimnisses hat der Staat meisterlich geleistet, aber leider hat der notorisch finanzschwache Gesetzgeber es dabei versäumt, aus dem Ungemach auch Profit zu schlagen: Wenn Sicherheitsbeamte schon unsere privaten E-Mails lesen können, wieso sollen sie im Bedarfsfalle diese dann nicht gegen Geld auch gleich abschreiben, in ein Briefkuvert packen und an die unvernetzte Oma schicken dürfen? Nun, zu spät, denn jetzt macht sich der freie Markt anheischig, unsere E-Mails zu Briefen, unsere Briefe zu E-Mails, unser Telefonat zum Fax und unsere Postkutsche zum Telegrafen zu wandeln – mit einer einzigen G-Mail-Adresse für alles, hinter der sich vertrauenswürdige Nichtsicherheitsbeamten um unsere Privatsphäre kümmern – jedenfalls solange, wie Gmail von Google noch nicht an einer ernsthaften markenrechtlichen Auseinandersetzung mit dem briefaufdampfenden G-Mail interessiert ist.
Kommentar #1 von Juergen:
Dafuer gibt's das Buzzword Unified Messaging. Die mal gehypte Technologie dahinter ist irgendwo ganz unten im Tal der Tränen.
31.12.2006 | 13:04
Kommentar #2 von Ajo:
Echt übel, was sich manche Leute einfallen lassen. Naja, wenigstens wird dieses Geschäftskonzept niemals aufgehen.
01.01.2007 | 21:19
Kommentar #3 von Paul Pagenstecher-Püterich:
E-Mails zu Briefen? Also ich find das klasse – eigentlich die beste Idee seit der Weltkarte im Massstab 1:1. Der Datenträger Papier hat nämlich für den Zwangsneurotiker http://tinyurl.com/y64c2r den Vorteil, dass man ihn, nachdem einem die Sinnlosigkeit des Sammelns aufgegangen ist, auch weiterhin nutzen kann, z.B. zerreissen, die Schnipsel in Säcken sammeln und selbige später, wenn die Zwangsvorstellung "Vollbeschäftigung" Raum gegriffen hat, sie wieder zusammenpuzzlen zu lassen. Satire? Nicht in Zirndorf: http://tinyurl.com/y6dfwh
03.01.2007 | 23:06
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