Riesenmaschine

22.02.2007 | 11:45 | Fakten und Figuren | Essen und Essenzielles

Mehrfach gebrochene Grünkernbratlinge


Sie sehen zwar aus wie Tiere, aber man kann sie auch rauchen. (Foto: dongkwan) (Lizenz)
Die von Konrad Adenauer an seine mit seiner Politik und dem Zustand der Nation unzufriedenen Gegner gerne adressierte Floskel "Geh doch nach drüben!", bekam vorgestern Abend in der Talkshow "Kerner" eine zeitgemässe, irritierende Neuentsprechung. Als nämlich der Unsympath Jan Fedder im allerübelsten Dialekt Deutschlands (Hamburgisch, genölt) den Gastgeber, der sich gegen das Rauchen in Autos aussprach, anpflaumte: "Geh doch nachher ins vegetarische Hip-Hop-Lokal und iss Grünkernbratlinge". Hart ist es, wenn als Nikotinersatzstoff Grünkernbratlinge herhalten sollen, härter wird die Verwünschung nachvollziehbar durch das verstärkende, negativ konnotierte Hip-Hop-Argument, am härtesten allerdings, wenn man in Fedders Wikibiografie liest, er sei Vegetarier, esse aber Bockwürste. Vermutlich ist er sogar Nichtraucher. Und Kommunist sowieso.

Tex Rubinowitz | Dauerhafter Link | Kommentare (9)


Kommentar #1 von irgendwem:

Hamburgisch ist ja nun wirklich der süsseste Klang. Als unfreiwillig in Berlin Wohnender bin ich kurz davor, wieder Grossstadtrevier zu gucken.

22.02.2007 | 13:18

Kommentar #2 von Moritz von Schwindsucht:

Gibt sicherlich unsympathischere Unsympathen als den hier dargestellten Balletttänzer, Michelsopran und bockwurstessenden Vegetarier. Wirklich unsympathisch ist die Werner-, Kerner- und Traumschiffkulturindustrie, der der Typ so nahesteht.

22.02.2007 | 14:08

Kommentar #3 von kikkoman:

Und es gibt auch schlimmere Dialekte als Hamburgisch, sogar genölt. Saarländisch zum Beispiel.
Kerner anzupflaumen hingegen ist nur konsequent und kann per se nicht schlecht sein, ungeachtet Herr Fedders Hintergründe.

22.02.2007 | 14:51

Kommentar #4 von tt:

dito, kikkoman. Richtiger sollte es auch heissen: "Als nämlich der Unsympath Jan Fedder im allerübelsten Dialekt Deutschlands (Hamburgisch, genölt) den unsympathischen Gastgeber, bwz. gastgebenden Unsympathen..."

22.02.2007 | 15:52

Kommentar #5 von Schorsch:

Wie die Kommentar-Vorgänger schon erahnen lassen, bedarf dieser Artikel tatsächlich einiger Richtigstellungen:
1. Der allerübelste Dialekt Deutschlands dürfte wohl das Sächsische sein. Oder ist es Bayrisch?
2. Jan Fedder ist durchaus gar nicht mal SO unsympathisch.
3. Der Vegetarismus, geschweige denn der Veganismus, gehört durchaus nicht zu denjenigen unter den skurril-dogmatisch-sektiererischen Verschrobenheiten, die man ernstnehmen oder auch nur respektieren müsste. Die Zeiten sind ja glücklicherweise vorbei.
In diesem Sinne, lieber Autor: Auf ins Körnerrestaurant zur gewaltfreien Schlachtplatte!

23.02.2007 | 00:17

Kommentar #6 von kikkoman:

Auch hier muss ich nochmals korrigieren.
Sowohl Bayrisch als auch Sächsisch sind eben Dialekte. Da reden die halt so.
Saarländisch klingt einfach nur dumm.
(Und Bayern ist ja eigentlich sowieso ein eigenes Land und zählt nicht. Da könnten ja auch die Österreicher kommen. Oder die Schweizer.)

23.02.2007 | 02:10

Kommentar #7 von irgendwem:

Der Grund, warum hamburger Dialekt so unappetitlich ist, liegt vermutlich daran, dass er so arrogant, besserwisserisch klingt, Arroganz mit leichter Debilität gepaart, nur debil hingegen ist der nicht ernstnehmbare kölner Singsang

23.02.2007 | 05:37

Kommentar #8 von moi:

who the fuck is fedder
und überhaupt, wieso siehst du kerner-selbst schuld

23.02.2007 | 13:35

Kommentar #9 von Hummel:

Der Grund, warum hamburger Dialekt so unappetitlich ist, liegt vermutlich daran, dass er so arrogant, besserwisserisch klingt, Arroganz mit leichter Debilität gepaart [...]
Ein häufig begangener Irrtum! Sparsamer Umgang mit dem gesprochenen Wort ist mitnichten ein Zeichen für Arroganz. Das verstehen die Labertaschen anderswo nur leider nicht.

18.03.2007 | 06:54

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