Riesenmaschine

06.04.2007 | 07:24 | Sachen kaufen

Im Hellen tappen


Tod, wo ist dein Netzteil? (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Es heisst, der Mensch in seiner Sturheit sei nur dann zur Einsicht fähig, wenn man ihm eine Sache gründlich erklärt und ihn gleichzeitig das Stiegenhaus hinunterwirft, während man ihm vorsichtig zunächst warmes, dann aber kaltes Wasser in die Gehörgange träufelt. Gut, dass es die durch ihre schwanzbeissförmige Ausweglosigkeit aufrüttelnde und daher erkenntnisbefördernde Catch-22-Situation gibt. Kauft man ein Teppichmesser, bräuchte man zum Öffnen der Verpackung ein Teppichmesser; die Fussdusche am Strand ist so angebracht, dass man bis zur Strasse noch einmal durch den Sand laufen muss, und der Türschlossenteiser liegt im Handschuhfach. In der Reihe dieser geistigen Lockerungsübungen begrüssen wir den Solar-GPS-Empfänger i-Blue757 (via productdose). "Hm, wenn es nicht so dunkel wäre, könnten wir sehen, wo wir sind, oder wenigstens unser GPS-Gerät in Betrieb nehmen, dessen Batterien im Zelt liegen, das wir finden könnten, wenn es nicht so dunkel wäre oder wir ein GPS-Gerät hätten". So schöne letzte Gedanken könnten wir hegen.


Kommentar #1 von lokalreporter:

sehr schön, worüber du dir so alles gedanken machst!

06.04.2007 | 08:01

Kommentar #2 von irgendwem:

Für mich klingt das nach einer Preisverdächtigen Geschichte.

06.04.2007 | 11:28

Kommentar #3 von Naja:

Na ja, auf der anderen Seite hat jeder echte Nachtwanderer aber auch eine Taschenlampe dabei, damit er nicht vor die Bäume rauscht. Oder wenigstens Streichhölzer – und da reichen dann schon einige wenige Viertelstunden vor der Solarzelle, um dem GPS wenigstens eine grobe Einschätzung abzuringen. Wenn nicht – einfach weiter probieren, irgendwann geht die Sonne auf.

06.04.2007 | 14:52

Kommentar #4 von irgendwem:

@Naja:
Manche Leute verstehen die Kunst dieser Texte nicht... Leider merken die es nicht selbst!
//
Super geschrieben!

08.04.2007 | 00:02

Kommentar #5 von kikkoman:

Na ja, auf der anderen Seite hat jeder echte Benutzer dieses Dings auch ein Notebook resp. Handy dabei, ohne welches das Teil nämlich ohnehin nutzlos ist. Damit lässt sich das Solarpanel wunderbar beleuchten, und (fast) alle Probleme lösen sich in Wohlgefallen auf.
Wem das zu dumm ist, der kann beides auch einfach per USB verstöpseln, und fertig ist die Kiste.
Wenn allerdings sämtliche Akkus leer sind, hilft einem fernab aller Zivilisation nur noch ein Solarladegerät. Das allerdings ist eine gänzlich andere Situation, gell?
Sorry, Frau Passig.
Sollte IRGENDJEMAND des öfteren in diese Lage geraten und dennoch RM-Leser sein, dann verspreche ich ihm 5 Euro bar auf die Hand, abzuholen bei mir. Steckdosen stelle ich für diesen Fall natürlich zur Verfügung.

08.04.2007 | 01:30

Kommentar #6 von kikkoman:

Nichtsdestotrotz natürlich schön geschrieben.

08.04.2007 | 01:32

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