Riesenmaschine

06.05.2007 | 19:29 | Alles wird besser | Papierrascheln

Radio jetzt als Buch


Auch bald als Buch (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Schon wieder eine Hammermeldung von Technovelgy: Jun-ichiro Watanabe, angestellt offenbar bei Hitachi, hat ein elektronisches Buch erfunden, das ein Radio ersetzt. Und den Web-Browser. Und die TV-Fernbedienung. Man blättert einfach durch die Sender und wenn man genug hat, klappt man das Radio zu.

Darüber können einige Verrückte vom MIT natürlich nur irre lachen, denn sie haben schon vor zehn Jahren ein elektronisches Buch erfunden, das ein anderes Buch ersetzt. Bzw. alle anderen Bücher, denn es lädt einfach jedes gewünschte Werk in das elektronische Buch aus vielen hundert elektronischen Seiten. Allerdings existiert diese Innovation bisher nur auf Papier.


Kommentar #1 von Rudi K. Sander; www.textsteller.de:

Also: Dieses unqualifizierte Gerede über eine mögliche Innovation, für die sämtliche technische Basisressourcen offensichtlich bereitliegen und auf Realisierung warten, kotzt mich langsam an; höflicher artikuliert: Ich bin frustriert, denn seit ewigen Zeiten, seit der Ankündigung dieser verlockenden Idee, warte ich auf ihre Realisierung.
Welch eine Vorstellung: Ich habe so einen Apparat, der hat etwas die knappe DIN-A-4-Grösse. Seine Batterie, sein Akku, hält zwar nicht ewig, aber – sagen wir – für acht Stunden hält er durch. Acht Stunden, das ist genau die Zeit, die ich früher, in 50ziger-60ziger Jahren für Geld arbeiten musste. Acht Stunden, mindestens solange pflege ich heute zu lesen (während der Restzeit schreibe, esse und schlafe ich). Gäbe es also einen solchen Wunderapparat, ich lüde mir des Morgens aus dem Hauptspeicher der germanischen Zentralbibliothek das Buch herunter, mit dem ich mich im Laufe des angebrochenen Tages zu beschäftigen gedächte. Diese Kiste dürfte nur wenige Knöpfe oder Buttons haben: Einschalten, Suchflächenkatalog einschalten, Verfasser oder Sachstichwort eingeben, runterladen, Seitenzahl anklicken: Lesen, Markieren, Randbemerkungen markieren, am Tagesende alles als eine geschlossene Privatdatei rüberschieben auf meinen allgemeinen Laptop. Eine Kiste, die das nicht kann, gehört auf den Müll. Also auf Leute, lasst euch etwas einfallen. Ich bin 78 Jahre alt und will diesen Edelshit noch erleben, ist das klar? O.K., dann bitte an die Arbeit.
Es wartet auf Ergebnisse: Rudi Sander

06.05.2007 | 22:22

Kommentar #2 von Aleks:

Das, Herr Sander, was Sie sich da wünschen, existiert technisch natürlich bereits, das Problem liegt eher bei den Buchverlagen. Allerdings sind die gängigen E-Book-Reader eben dann doch keine Bücher mehr. Worum es in dem Beitrag eigentlich geht, ist nicht die elektronische Neudefinition des Buches, sondern eben die Beibehaltung der Buchform, mit Seiten, Umblättern und Eselsohren, nur mit nachladbarem Inhalt. DAS gibt es noch nicht, Herr Sander.
Ups, korrigiert.

06.05.2007 | 22:44

Kommentar #3 von www.das-dass.de:

ich bitte doch sehr, herr autor!

06.05.2007 | 23:51

Kommentar #4 von Rudi K. Sander; www.textsteller.de:

www.das-dass.de, diesen link habe ich angeklickt, mein erster, flüchtiger Eindruck: Gut gemacht.
Nur: Warum wird mir dies hier kommentarlos untergejubelt? Zwar bin ich immer bereit, mich über alles, was ich unvollständig oder missverständlich angeboten habe, hinweisend belehren zu lassen, aber wo ist hier der sachlich fundierte Anlass?
Im übrigen: Ich hasse diese maulfaule Häppchenargumentation. Ich hätte es gerne etwas ausführlicher, einsehbarer, nachvollziehbarer.
Erwartungsvoll: Rudi Sander

07.05.2007 | 01:01

Kommentar #5 von Johann Bierbichler:

Ich finde, Rudi Sander hat völlig recht, was diese mundfaule Argumentation anlangt.

07.05.2007 | 01:15

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