Riesenmaschine

09.06.2007 | 08:23 | Supertiere | Sachen anziehen

Schafphasen


Schaf, Seinslehre (v.r.n.l.), Foto, Lizenz
Izzy Lane verkauft Kleidung hergestellt aus der Wolle von Schafen, die vorher mühevoll und kostspielig von der Schlachtbank gerettet wurden (via Trendwatching). Die Philosophie dahinter: Das Schaf existiert nicht nur, weil wir es essen. Sondern zum Beispiel auch, um geschoren zu werden. Nun ist es müssig, über den Wert von Kleidung im Vergleich zum Wert von Hammelfleisch zu streiten, jedenfalls ausserhalb der Antarktis. Jedoch stellt sich die Frage, ob das eine Schaf nach der Schur wirklich noch existiert, also als dasselbe Schaf in seinem Schafsein verharrt. Immerhin ändern sich mit dem Haarwechsel die Akzidentien des Dreckstiers, und nachdem die Akzidentien der Substanz inhärieren, hat sich auch irgendwo die Substanz geändert, trotz ihrer Horntieridentität. Kann man also zweimal in anderen Haaren existieren? Steigt man nicht nur einmal in dasselbe Fell? Kann also der Haarwechsel wirklich ohne Folgen für die Schafexistenz bleiben? Und was unterscheidet die Schur somit ontologisch noch vom letztgültigen Ende beim Schlachter, offenbar nach Expertenmeinung auch nur eine beliebige Grenze zwischen Hier und Da? Nichts. Eben. Denn nur der Schwamm, der König der Tiere, ist wirklich in allen Facetten unsterblich.


Kommentar #1 von klaus ogino:

"Schafe – Dreckstiere", "Galaxienhaufen – entwürdigend", "Babies – liegen rum und kacken alles voll" – was hatten Sie doch gleich studiert, Herr Dr. Scholz? Nihilismus?
P.S.: Verglichen mit den Leserkommentaren auf der unter "in allen Facetten..." verlinkten shortnews-Seite können die Autoren der Riesenmaschine mit Stolz auf das hohe Niveau ihrer Kommentatoren blicken.

09.06.2007 | 11:41

Kommentar #2 von Urgrossmutter Uhlenfuss:

Nihilismus, achwas. Herr Dr. Scholz weist sich hier durch seine profunde Kenntnis der Substanzmetaphysik eher als Aristoteliker aus.

09.06.2007 | 13:55

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