Riesenmaschine

22.08.2007 | 14:22 | Nachtleuchtendes | Sachen kaufen

Der Fussabstreifer des Performativen


(Foto: Yanko Design)
Die Theatertheoretikerin Erika Fischer-Lichte beschrieb den "Weg zu einer performativen Kultur". Sie bezog sich auf den Ethnologen Dwight Conquergood und seine Ansicht, die Vorstellung von der Welt als Text werde zunehmend abgelöst von der Welt als Performance.

Auf diesen Trend wird von Weckerherstellern zunehmend reagiert. Denn Clocky, der Wecker, den man zum Ausschalten einfangen muss, scheint nur eine von mehreren Innovationen zu sein. "There's been quite a few ingenious alarm clock concepts of late. They all have one thing in common – force you to physically get up to turn them off", heisst es auf der Homepage zu Yanko Design. Hier kreierten Sofie Colin und Gustav Lanberg einen Wecker in Form eines Fussabstreifers, auf den man steigen muss, um ihn auszuschalten. Die Kuku Alarm Clock hingegen beginnt langsam Eier zu legen und hört erst wieder auf zu läuten, wenn die Eier alle eingesammelt sind. Ähnlich ist die Jigsaw Puzzle Alarm Clock, bei der ein Puzzle vervollständigt werden muss, ehe der Alarm nachlässt. Ob aber die Towel Alarm Clock viele Käufer finden wird, wenn sie 2017 erscheint, bleibt offen. Da sie einen Wecker mit einem Handtuch verbindet, kann man sich abtrocknen, während man geweckt wird.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Über Wachen und Schlafen

Malte Borsdorf | Dauerhafter Link | Kommentare (6)


Kommentar #1 von scipio:

Aber mindestens die Towel Alarm Clock stammt aus einer Satirezeitschrift. Nur so für den Fall, dass einer zweifelt.

22.08.2007 | 15:01

Kommentar #2 von Kathrin:

Aus derselben Satirezeitschrift, in der dieser wunderschöne Beitrag über den vandalisierten Wikipedia-Eintrag über Dada steht, der uns die Tränen in die Augen treibt, weil er nicht von uns ist. Verdammt!

22.08.2007 | 15:07

Kommentar #3 von bing!:

stellt euch vor, clocky (der Wecker der eingefangen werden muss, bevor man ihn abschalten kann) flüchtet schrillend unters Klavier...

22.08.2007 | 15:13

Kommentar #4 von Jochen Hoff:

Ich muss Herrn Malte Borsdorf dringend darauf aufmerksam machen, das Worte wie Performativ nicht dem Begriffshorizont eines deutschen Richters oder Staatsanwaltes entsprechen. Bitte begeben sie sich sofort zu dem für sie zuständigen Staatschutzbeamten bei ihre LKA und tragen sie diesem ihr Vergehen vor.
Wir werden über sie bloggen:
http://www.duckhome.de/tb/index.php?/archives/985-Gentrifikation.html
Ps: Welche Presseorgane sollen wir in ihre Haftzelle schicken?

22.08.2007 | 16:15

Kommentar #5 von Christian:

Handtuch mit eingebautem Wecker ist sicherlich, äh, sinnvoll. Ich hatte auf den ersten Blick vom Bild schliessend allerdings auf eine in eine Türmatte eingearbeitete Waage gehofft. Damit könnte man dann gleich ungewollt und übergewichtigen Besuchern – oder wie sagt man gleich politisch korrekt? Gewichtsherausgefordert? – den Eintritt verwehren. Praktisch. Und zum Wiegen müssten man auch nicht mehr von der Dusche zurück in die Wohnung.

23.08.2007 | 00:45

Kommentar #6 von Malte:

das wäre ja superfies, aber vielleicht gibt es das auch bald und sie verkaufen dann diese Waagewecker-Innovation als neueste Entwicklung aus dem Wellnessbereich.

23.08.2007 | 15:39

*  IN DER RIESENMASCHINE


*  ORIENTIERUNG



Werbung
Werbung Ratgeber

*  SO GEHT'S:

- Grudge Blues

- Ardennenschmähen

- Verfassungsverbund

- öfters mal auf Reisen gehn

*  SO NICHT:

- Bronzo, der böse Informant

- Kabelsalat

- Staatenbund

- überall die gleiche Scheiße sehn


*  AUTOMATISCHE KULTURKRITIK

"Kidnap Capital", Felipe Rodriguez (2015)

Plus: 11, 123
Minus: 96, 99, 118, 140, 147, 214 doppelt
Gesamt: -5 Punkte


*  KATEGORIEN


*  ARCHIV