Riesenmaschine

06.11.2007 | 03:39 | Fakten und Figuren

Orgonophorie


Energie, 19. Jahrhundert (Quelle, Lizenz)
Zum fünfzigsten Todestag des grossen Psychoanalytikers Wilhelm Reich ist es adäquat, nochmals darauf hinzuweisen, dass die Orgonomie, Reichs letztes Vermächtnis, in Deutschland immer noch als Pseudowissenschaft gilt, obwohl es sich in Wahrheit um Proto-Wissenschaft handeln soll. Kurz zusammengefasst geht es bei der Orgonomie um die primordiale kosmische Energie, die im Gegensatz zu allen herkömmlichen Energiearten nicht aus Atomen entspringt, sondern umgekehrt Atome erst hervorbringt. Orgonenergie bedeutet Überlagerung, Pulsation, aber auch orgiastische Zuckung und funktionelles Denken, und ist damit, das denke ich mir jetzt aus, praktisch synonym mit der Dunklen Energie. Orgone kann man sammeln wie Pilze im Walde, und zwar mit Hilfe des von Reich erfundenen Organakkumulators, wie ihn zum Beispiel das Orgoninstitut verkauft, ab 1175 Euro (Preisliste 2007), Lieferzeit 1-2 Wochen. Es handelt sich dabei um eine Art Kiste, deren Wände aus abwechselnden Schichten von Isolator und Metall aufgebaut sind, praktisch eine komplizierte Minihütte für den gesunden Lebensabend. Wenn man keine Lust auf Lebensabend hat, kann man die frisch gesammelten Orgone dann immer noch verwenden, um Wolken abzuschiessen.


Kommentar #1 von John:

Ganz grosses Kino ist dazu übrigens der jugoslawische Film "W.R."
Und nebenbei bemerkt, man sollte nicht immer auf den Verücktheiten von Reich herumhacken. Seine Massenpsychologie des Faschismus ist nach wie vor eine der besten Analysen des Faschismus als Massenphänomen.

08.11.2007 | 08:34

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