Riesenmaschine

12.11.2007 | 02:28 | Nachtleuchtendes

Intelligenter Massenselbstmord

Spätestens seit Blockbuster-Filmen wie Deep Impact und Armageddon weiss jedes Kind, dass die Menschheit irgendwann durch einen Felsbrocken aus dem All zu Tode kommen wird, so wie damals die Dinosaurier und noch früher eine besondere Art elfbeiniges Supereinhorn. Um zumindest rechtzeitig über unser nahendes Ende Bescheid zu wissen, scannen gewissenhafte Menschen jede Nacht mit Dutzenden von Teleskopen den Himmel ab, auf der Suche nach dem grossen Knallerzeuger. Letzte Woche war es wieder mal soweit: Ein neu entdeckter PHA ("potentially hazardous asteroid") sollte die Erde, den Berechnungen zufolge, nur um knapp 6000 km verfehlen – weniger als ein Erdradius, und damit wäre 2007 VN84 einer der gefährlichsten aller je entdeckten Asteroiden. Aufregung unter den Weltrettern, Alarm an alle Einheiten, nach draussen jedoch Ruhe bewahren: Niemand soll sich seine letzten Tage von Panik vermiesen lassen.

Erde, nach dem Einschlag (Foto, Lizenz)

Gestern dann die erfreuliche Entdeckung: Ein Experte aus Moskau mit dem enigmatischen Namen Denis Denisenko stellt fest, dass die Bahn von 2007 VN84 überraschend so ähnlich aussieht wie die der künstlichen Sonde Rosetta. Wie es der Zufall so will: Auf ihrem Weg zum Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko kommt Rosetta Mitte November tatsächlich knapp an der Erde vorbei, und zwar, weil es ganz genauso geplant war. Wenige Stunden später dann ist es offiziell: 2007 VN84 ist niemand anderes als Rosetta. Natürlich hätte man das schneller wissen können, wenn nur verschiedene Organisationen mehr miteinander kommuniziert hätten.

Alarm also abgeblasen, nochmal Glück gehabt. Wenn, dann wäre es ohnehin Selbstmord gewesen und nicht Totschlag aus dem All; dafür ist eine andere Behörde zuständig. Akte wird Montag überstellt.


Kommentar #1 von General Jack D. Ripper:

Spätestens seit Earthbuster-Filmen wie...
Was passierte denn, wenn so ein Asteroid, sagen wir von nicht vernachlässigbarer Grösse, in nur 6000km Entfernung vorbeirauschte? Nichts?
Ausserdem hätte man den Oschi wunderbar als Müllabfuhr nutzen können. Atommüll drauf, ab damit, auf nimmerwiedersehen.

12.11.2007 | 03:30

Kommentar #2 von M 42:

Was DAS wieder KOSTET #ächz#...

12.11.2007 | 11:36

Kommentar #3 von Lukas S::

Naja, laut Spiegel ist es jetzt doch nicht Rosetta, sondern ein kleiner Komet der sich an besagten Satteliten aus fehlgeleiteten Anziehungskräften geheftet hat (oder so).

15.11.2007 | 17:08

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