Riesenmaschine

06.01.2008 | 10:40 | Supertiere | Fakten und Figuren

Wie das Kleben das Laufen lernte


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Foraminiferen sind eine Art Amöben mit Hardshell, die Panzerkreuzer unter den Einzellern (im Bild ein Exemplar aus Kalifornien). Sich eine harte Schale zuzulegen ist ein kluger Schachzug, denn so wird man unsterblich: Forams sind in diversen Formen bis ins Kambrium (Gegenwart minus 500 Mio. Jahre) nachweisbar; kein einziger Mensch hat sich derart nachdrücklich in der Erdgeschichte verankert, nichtmal Hitler. Die Schalen der Forams bestehen aus zusammengeklebten Sandkörnern, und man fragt sich wirklich, was die Evolution eine halbe Milliarde Jahre lang getan hat, wenn sie schon im Kambrium Sandkörner zusammenkleben konnte. Sandkörner zusammenkleben! (Don't try this at home.)

Der amerikanische Foraminiferen-Experte Sam Bowser hat jetzt herausgefunden, dass der Klebstoff, der Foramschalen zusammenhält, nicht etwa irgendein total simples Zeug darstellt, wie man es von ordentlich-naiven Einzellern erwarten könnte, sondern im Gegenteil hochkomplex sein kann (und ausserdem wasserfest sein muss). Offenbar haben Forams nicht nur das Kleben erfunden, sondern gleich das perfekte Kleben. Intelligent Design beim Sandkleben? Ein sympathischer Weltgeist, der sich um Gehirnentwicklung und aufrechten Gang nicht schert, sondern lieber mit klebrigen Substanzen spielt.

(via Medgadget)

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