Riesenmaschine

20.03.2008 | 09:13 | Anderswo | Alles wird besser | Zeichen und Wunder

Standort Zug


Hessen hassen oder herzen? (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Das iPhone ist die Draisine des mobilen Internets: immer noch unpraktisch, aber wegweisend. Dazu der Rückgang des Festnetzes, die grossartigen Erfolge von Playstation Portable und Segway – kein Zweifel, die Gesellschaft wird immer mobiler, auch wenn verschiedene öffentliche Transportgesellschaften hart dagegen anstreiken. Die allermeisten Länder bis auf das manchmal bei Sturm schwankende Sealand verweigern sich jedoch diesem Megatrend und sind erschreckend immobil. Glückstreffer der Teilzeitmobilität treffen hier und dort einmal Länder, die günstig an Erdkrustenspalten gelegen sind, sonst liegen sie nur bewegungslos herum – kein gutes Vorbild in der globalisierten Welt, wo Mobilität von A nach B das A und O des wirtschaftlichen Forderungskatalogs ist. Das gewitzte Hessen aber ist einen Schritt weiter und hat flugs – oder sollte man sagen: zugs – nebenstehenden Aufkleber auf seine Züge gepappt: "Der Standort / gefördert durch das Land Hessen". Einen Zug zum Standort erklären – das ist die Zukunft, aber erst der Anfang! Förderung ist auch Beförderung. Globalisierung extrem: Länder zu Flugscharen! Beschleunigt die Kontinentaldrift! Ruht nicht, bis Ruhe abgeschafft ist und jeder Standort ein Fahrwerk hat.


Kommentar #1 von der alte fred:

Mich brachte das Lesen des Textes zum Lachen – der Rest interessiert mich nicht wirklich.

20.03.2008 | 11:12

Kommentar #2 von dem alten fred:

Schon seltsam, dass ein Stand-ort fahren kann.
wie sieht da bloss die Zukunft der Pfahrr-orte aus?

20.03.2008 | 11:14

Kommentar #3 von Rita Felicia Batez:

Wirkt doch etwas bemüht, was?

20.03.2008 | 11:52

Kommentar #4 von Lotte_Rie:

Von mobilen Immobilien mal ganz abgesehen – wie sinnfrei ist der Text auf dem Plakat denn? Hessen, der Standort, gefördert durch das Land Hessen. Was will uns der Künstler damit sagen? Kacke aussehen tut das auch noch.

20.03.2008 | 14:19

Kommentar #5 von Jürgen Holbertz:

Herr Lobo,
auch Sie werden es nicht schaffen, den Standort Deutschland kleinzuschreiben, das haben schon ganz andere vor Ihnen versucht. Motivierende Kampagnen, wie die von Hessen, begrüsse ich sehr, zeigen sie doch, dass dieses Bundesland geschlossen hinter der Aufschwungsidee Deutschlands steht und den Schritt nach vorn wagt.
Zur Gestaltung des Plakats selber kann ich nichts sagen. Ich empfinde sie allerdings als gelungen.
MfG

20.03.2008 | 16:17

Kommentar #6 von Richt:

Alle meine Vorredner sind Idioten. Früher hatte die Riesenmaschine auch bessere Kommentatoren (als sie noch nicht so kommerziell war).

20.03.2008 | 17:51

Kommentar #7 von Marat Pak:

Sehr schön geschriebener Artikel, sehr hässliches und sinnentleertes Plakat. Achja, kleine Anmerkung an den Herren Holbertz:
Wenn man geschlossen hinter einer Idee steht und gleichzeitig einen Schritt nach vorne wagt, rempelt man dabei die Idee nicht auf unhöflichste Art und Weise von hinten an?

20.03.2008 | 17:52

Kommentar #8 von Mr. Smith:

Soll Hessen sich doch bewegen, soll es doch viele Schritte machen. Soll es in die Welt hinausgehen, weiter und weiter, bis dahin, wo der Pfeffer wächst. Gute Reise!

20.03.2008 | 19:42

Kommentar #9 von irgendwem:

Wenn sich die hessische Standordförerung in derart dämlichen Plakaten erschöpft, dann braucht niemand mehr den Standort Deutschland kleinzuschreiben, Herr Holbertz. Das wird dann schon amtlicherseits gemacht.
Auch kann ich nicht erkennen, wen diese Kampagne zu was motivieren soll. Viel an Aussage gibt das Plakat ja nicht her. Sollen die Regionalbahnen beflügelter fahren? Oder eher länger stehen (Stichwort Standort)? Oder waren da einfach noch ein paar Euro Budget übrig, die rechtzeitig verbraten werden mussten?

20.03.2008 | 20:34

Kommentar #10 von gnaddrig:

Jei, habe ich doch glatt mein Pseudonym vergessen einzutragen. Ich bin nämlich nicht "irgendwem", sondern gnaddrig.

20.03.2008 | 20:38

Kommentar #11 von Sascha Lobo:

Herr Holbertz, den Standort Deutschland kleinzuschreiben, das schaffe ich mit links und einem einzigen Kommentar:
standort deutschland.

20.03.2008 | 20:51

Kommentar #12 von Jürgen Holbertz:

Herr Lobo,
für diesen Kommentar billige ich Ihnen ein augenzwinkerndes 1:0 zu (vielmehr ein 1:1, denn meine Kritik war ja auch nicht ganz "ohne").
Da Sie sich allerdings gewohnt uneinsichtig zeigen, werden Sie auch in Zukunft nicht auf mich als unbequemen Leser Ihres Blogs verzichten müssen.
MfG und Frohe Ostern!

22.03.2008 | 00:42

Kommentar #13 von Eiseis:

Die PSP ist am Standort Deutschland nicht mal halb so erfolgreich wie der NDS. Nur so aus Besserwisserei.
*

24.03.2008 | 16:26

Kommentar #14 von irgendwem:

Kommentar #6 von Richt soll bitte unbedingt in die vorgefertigten Meinungsangebote, der ist so schön doof.

25.03.2008 | 13:07

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