04.05.2008 | 09:54 | Supertiere | Alles wird besser
Foto: Kai SchreiberWas genau eigentlich Leben von Nicht-Leben unterscheidet, darüber besteht weiterhin kein Konsens in der Wissenschaft. Weitaus einfacher ist es eventuell, ein Eichhörnchen von einem Nicht-Einhörnchen zu unterscheiden, zum Beispiel auf der Basis der in vielfacher Ausführung frei herumlaufenden Präzedenzfälle. Ein Eichhörnchen ist etwas, das so aussieht wie alle anderen Eichhörnchen und das Laute erzeugt, die denen eines Eichhörnches ähneln. Damit es nicht ganz so einfach ist, fügen wir noch ein arbiträres Feature hinzu, sagen wir Schwanzwackeln. Auf dieser theoretischen Basis wurde bereits im Jahr 2004 ein artifizielles Eichhörnchen gebaut, das von Artgenossen zumindest nicht sofort als Trick entlarvt wurde. Ein Meilenstein in der Eichhorngenese.
Ein weiterer Schritt nach vorne wäre möglich, wenn man, wie Experten vorschlagen, das obige Proto-Squirrel mit kletterfähigen Robotern paart, wie sie z. B. von der DARPA vor zwei Jahren entwickelt wurden. Nun hat RISE, der Kletter-Robot, zweifellos ein angenehmes Äusseres und sollte nicht an der Autobahnraststätte ausgesetzt werden. Aber es kann nicht verheimlicht werden, dass er sechs Beine hat und sich mit vieren vermutlich weniger erhaben am Baum benimmt. Ganz zu schweigen davon, dass er, um im Bewegungsablauf dem Original zu ähneln, mindestens zehnmal soviel Beine bräuchte.
Ernüchterung macht sich breit. Nach jahrelanger harter Arbeit stehen wir im Verständnis der Eichhörnchenseele immer noch ganz am Anfang.
Kommentar #1 von sir benni:
Nettes Foto von Kai Schreiber, sieht er im Original wirklich so aus?
04.05.2008 | 12:12
Kommentar #2 von Horst:
"Caddyshack-esque" ist mit Abstand der charmanteste Neologismus des Morgens. Das macht gleich Lust auf Tauben zu schiessen.
04.05.2008 | 14:51
Kommentar #3 von gnaddrig:
RiSE hat mich nicht sehr an Eichhörnchen erinnert, eher an Kakerlaken. Da muss die Eichhornforschung vielleicht noch ein bisschen dran arbeiten.
04.05.2008 | 15:57
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