Riesenmaschine

12.08.2008 | 20:29 | Fakten und Figuren | Listen | Papierrascheln

Markwort – Allein zu Haus


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Gut, Sommerloch, klar. Der Riesenmaschine ist die Problematik temporären Themen- und Autorenmangels zwar fremd, Verständnis hierfür bringen wir aber natürlich dennoch auf. Also so prinzipiell. Für den Focus zum Beispiel: "Schnell! Schick! Sparsam!", so diese Woche die dreifaltige Fakten-Fakten-Fakten-Alliteration, die das nächste grosse Ding in Sachen Benzinkostenvermeidung propagiert. Das Nachrichtenmagazin bringt einen völlig neuen Aspekt in die Diskussion um die begrenzten Ressourcen der lieben Mutter Erde ein, indem es den ungläubigen Funkspothörer an seiner knallhart recherchierten Zauberformel teilhaben lässt: "Mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren".

"Hey! Aber ja doch!", denkt sich da selbst das Supatopcheckerbunny, "da hätte ich aber auch selbst und auch früher auch schon mal darauf kommen können!" und kauft sich voller Neugier das bunte Heft mit dem Titel: "Spar Sprit – Fahr Rad!" Und der dicke Mann beim Focus, der zur Urlaubszeit etwas verloren wirkt – so ganz alleine am riesigen Redaktionstisch – wirft sich weiter selbst die Bälle zu. Die Themen der nächsten Wochen hat er bereits alle im Kasten:

Die neue Gang-Art: Schlendern – entschleunigt, entspannt, entertaining! Toll: Ihr Körper bringt schon alles mit, was sie dazu brauchen!

Lesen – Draufschauen. Dekodieren. Denken. Optische Informationsaufnahme neu entdeckt. Die 20 beliebtesten Buchstaben im praktischen Merkheft im Hosentaschenformat.

Kaffeetassen – klobig, knallig oder klein? Welche Modelle gibt es, was muss ich beim Kauf beachten?

Möbeldilemma: Tisch oder Stuhl? Sitzen, Seufzen, Sorgenmachen. Beide haben ihre Vor- und Nachteile. Eine Übersichtstabelle auf 13 Sonderseiten hilft bei der Entscheidungsfindung.

Mit Freunden treffen -- unterhaltsam, ulkig, unbeschwert oder zickig-zermürbende Zeitverschwendung? Grosser Service-Teil mit Brettspiel zum Heraustrennen.

Der einsame Mann im Spiegelhochhaus hingegen tut sich schwer: Ob man nächste Woche mal "Macht Masturbation blind?" titeln sollte? Oder es vielleicht auch einfach mal ganz lässt, einfach mal eine Woche aussetzt? Das muss doch auch mal möglich sein!


Kommentar #1 von Fußboden im Haus der Frohen Zukunft:

Das bin doch ich da auf dem Bild!

12.08.2008 | 23:01

Kommentar #2 von zappo:

hihi...jan bölsche made my day! und wenn man mich fragt, bin ich für eine runde aussetzen...ODER...ein hitler-special!

13.08.2008 | 09:30

Kommentar #3 von gnaddrig:

Oder wieder was über Jesus: War er echt/unecht/ganz wer anders/ein Hirngespinst/vom Mars? Die neuesten Erkenntnisse irgenwelcher obskuren Jesusforscher aus Abwegistan über den einen oder anderen strittigen Punkt der Jesuskunde waren dem Spiegel bisher noch immer eine Titelgeschichte wert.

13.08.2008 | 17:14

Kommentar #4 von Herr Hawking:

Wie wär's mit: Schwarze Löcher aus dem CERN werden uns alle vernichten!

13.08.2008 | 22:45

Kommentar #5 von rtl2 special:

titten tussen teneriffa
triebe träume und tristesse

13.08.2008 | 23:15

Kommentar #6 von momo:

http://www.bilder-hochladen.net/files/7sq4-1-jpg.html

14.08.2008 | 00:50

Kommentar #7 von Bed Rull:

Ich bin für den justitiablen Titanic-Klassiker "Ficken-Ficken-Ficken, und nicht mehr an die Leser denken!"

14.08.2008 | 02:56

Kommentar #8 von Jan:

@6: Sehr schön, momo. Aber anstelle der nun ganz unpassenden, ans Internet angelehnten Gestaltung muss hier natürlich eine treten, die dem Thema auch gerecht wird. Wir warten gespannt.

14.08.2008 | 07:07

Kommentar #9 von Rob S. Pierre:

Mein Tip: Der Spiegel wartet auf einen Blitzschlag in der Uckermark oder im Bayrischen Wald oder so, um einen aktuellen Unwetter-Aufhänger zu haben und die alte Klima-Kiste wieder aufzuwärmen.
Beim Münchner FDP-Kampfblatt ist der Titel für Montag schon gesetzt. Frau Yppsilanti. Leider wieder ohne Gimmick.

14.08.2008 | 09:12

Kommentar #10 von Der mit der Virtualität tanzt:

Ihr habt zumindest hinsichtlich des gezeigten Spiegelartikel etwas ganz falsch verstanden. Ich erklär euch das mal:
Es gibt Leute die stochern sich nach dem Essen nicht so gern mit dem Zeigefinger im Rachen herum, um einen hier nicht näher beschriebenen körpereigenen Reflex auszulösen. Diese Leute brauchen nur solche seriös recherchierten Artikel zu lesen, dann geht's auch ohne Zeigefinger!
Ist doch nett, oder?

19.08.2008 | 23:41

Kommentar #11 von gnaddrig:

Ah, das leuchtet ein, der mit der Virtualität tanzt. Dann ist die Frage, wenn einer im Vollrausch in der Notaufnahme landet, nicht mehr "Glas Salzwasser oder Magen auspumpen?" sondern "Spiegel-Titelstory lesen oder Magen auspumpen?". Was man da wieder an Salz spart – mit einem Exemplar des Spiegel kriegt man bestimmt einer ganzen Reihe Besoffener den Magen leer, während man das Salzwasser aus hygienischen Gründen wahrscheinlich nicht wiederverwenden kann.

21.08.2008 | 21:50

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