Riesenmaschine

15.10.2010 | 12:15 | Berlin | Anderswo | Gekaufte bezahlte Anzeige

Die volle Wahrheit über Southern Comfort


Als Chinese verkleidete Southern Comfort-Flasche
Über das Getränk Southern Comfort weiss man in Deutschland viel zu wenig. So halten es die meisten hierzulande – aber auch anderswo – immer noch für einen Bourbon-Whisky. Tatsächlich ist SoCo aber ein exzellent mundender Likör, der aus Auszügen von Früchten und Whisky sowie der Zugabe von ausgesuchten Gewürzen hergestellt wird. Von älteren Semestern wird SoCo auch gerne für ein Totschlagargument gehalten, weil Janis Joplin einst auf dem Schädel von Jim Morrison eine ganze Flasche ihres Lieblingsgetränks zertrümmerte. Andere denken nur an eine Hippie-Band oder an einen Film, in dem der Krebstod des Transsexuellen Robert Eads dokumentiert wird. Und manche glauben gar, SoCo stamme aus Los Angeles, da hier ja auch die berühmte Aircon-Firma gleichen Namens zu Hause ist, und das seit vielen Jahren.

Weil unser Wissen über das Getränk Southern Comfort und seine tatsächliche Ursprungsstadt New Orleans so dürftig ist, will uns jetzt Southern Comfort Deutschland mit dem Projekt "Southern Comfort Creative Exchange" auf die Sprünge helfen. Dabei wird man Künstler aus New Orleans in Deutschland präsentieren. Gleichzeitig sollen sich aber auch deutsche Kreative mit New Orleans auseinandersetzen; einer grossartigen Stadt, die seltener unter Wasser steht, als man gemeinhin denkt. Deshalb veranstaltet Southern Comfort einen Plakatwettbewerb zum Thema Mardi Gras. Der Künstler, der hierzu bis zum 30. November den originellsten Plakatentwurf auf die Website von Southern Comfort hochlädt, wird nicht nur im XXL-Format auf einer öffentlichen Freifläche in Berlin und New Orleans fett präsentiert werden, er wird sich auch fünf Tage lang auf Kosten von Southern Comfort auf dem Mardi Gras prächtig amüsieren können. Weitere zehn, von einer Jury ausgesuchten Entwürfe werden dann pünktlich zum Höhepunkt des Mardi Gras am 8. März 2011 in Berlin ausgestellt, und zwar nicht poplig im Arbeiter- oder Angestellten-, sondern hochprominent im Direktorenhaus.

Aber aufgepasst, die Teilnahmebedingungen sind nicht ganz ohne: So darf der Plakatentwurf weder "übermässigen Konsum oder das verantwortungslose Trinken positiv" schildern, noch "Nacktheit, sexuelle Aktivitäten, sexuelle Freizügigkeit" darstellen und "unangebrachte Sprache" verwenden. Auch sollte keinesfalls impliziert werden, "dass das Trinken von Alkohol medizinische Vorteile bietet oder einer Person in sexueller Hinsicht hilft". Es gibt noch weitere Einschränkungen, und wahrscheinlich darf beim Entwerfen des Plakats auch nicht gekokst und es dürfen keine Pillen eingeschmissen werden. Die höchste Hürde aber bildet wohl, dass das Plakat keinen "Alkohol & Alkoholkonsum" darstellen darf. Das sind ohne Zweifel harte Bedingungen, an der manch ungeübter Grafiker wahrscheinlich scheitern wird. Doch unmöglich ist so ein Plakat natürlich nicht. Da das Thema Mardi Gras respektive Grossstadtkarneval lautet, könnte man z.B. einfach eine Flasche Southern Comfort verkleiden und sie als Brause/Cola/Limo gehen lassen. Oder halt als Nagetier.

Christian Y. Schmidt | Dauerhafter Link | Kommentare (12)


Kommentar #1 von Tilman:

Und woher stammt das Foto? Das Kleid trägt nämlich Schriftzug und Logo der "Deutschen Schule Peking", einfach bei google images rausgesucht?

15.10.2010 | 13:24

Kommentar #2 von CYS:

Lieber Tilman, diese Flaschenverkleidung habe ich selbst in der Deutschen Schule Peking fuer meine besonderen Verdienste um die deutsche Sprache in China verliehen bekommen, plus einer darin verborgenen Flasche. Circa zwei Jahr spaeter habe ich dann hier in Peking – wo ich schon ganz lange lebe – dieses Foto gemacht. Fahr mit Deiner Maus ueber das Foto, dann wird Dir wie von Zauberhand auch diese Quelle angegeben.

15.10.2010 | 13:49

Kommentar #3 von facy:

Na, darauf einen Southern Comfort, Freunde!

15.10.2010 | 14:23

Kommentar #4 von irgendwem:

Southern Comfort schmeckt wie Oma unterm Arm – nach Kölnisch Wasser nämlich.

15.10.2010 | 21:40

Kommentar #5 von CFB:

Beim Nagetierlink zum Schluss würde auch das sehr gut passen:
http://www.brewdog.com/blog-article.php?id=341

17.10.2010 | 08:36

Kommentar #6 von erfreute leserin:

habe das grad bei niggemeier gesehen und muss es gleich mal ausprobiere, einfach weil es geht. danke!

18.10.2010 | 15:49

Kommentar #7 von Tom L:

http://www.nerdcore.de/wp/2010/07/22/beer-sold-in-dead-animals/

18.10.2010 | 19:56

Kommentar #8 von J.J.:

Ist Michael Brake jetzt endgültig aus der Maschine ausgestiegen?

19.10.2010 | 17:54

Kommentar #9 von irgendwem:

Damit ist Riesenmaschine endgültig im Mainstream angekommen. Bravo.

19.10.2010 | 18:53

Kommentar #10 von Till Diepold:

Ich würde auch im gleichen Atemzug davor warnen, Menschen wie Tim K., Robert S. oder Holm Friebe mit den Mobbing-Opfern, um die es in diesem Beitrag geht, in einen Topf zu werfen. Bei den dreien handelt es sich wohl eher um gefühlte Kränkungen, verbunden mit der desillusionierenden Erkenntnis, dass die Welt nicht auf sie gewartet hat. Das tut weh, klar, das sind womöglich legitime Erklärungsansätze, aber Flachpfeifen waren sie trotzdem. Ah nee, der eine lebt ja noch.

22.10.2010 | 02:13

Kommentar #11 von roswitha huntgeburth:

wer denkt denn an unsere kinder?

22.10.2010 | 02:17

Kommentar #12 von irgendwem:

Alle meine Vorredner sind Idioten. Früher hatte die Riesenmaschine auch bessere Kommentatoren (als sie noch nicht so kommerziell war).

27.10.2010 | 09:08

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