Riesenmaschine

12.11.2007 | 19:04 | Alles wird besser | Sachen kaufen | Sachen anziehen

Was ihr wollt.


Fetisch mit menschlichem Antlitz (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Kulturpessimisten beklagen, dass die Sitten allgemein verrohen. Bekannte (Frank Schirrmacher) und unbekannte (Alice Schwarzer) Feministen vermuten im Internet den Hort alles Bösen und in der Jetztzeit den Trend zu immer weiterer Verhärtung aller Dinge, was nur zum Teil zutrifft. Wenn auch die aus dem Boden schiessenden kostenlosen Videoplattformen klar anzeigen, dass in der Hardcorepornografie der Trend eindeutig zu reichlichem (Peter North), ja fontänenartigen (Cytherea) Flüssigkeitsausstoss, sowie zu eingehender Mundpenetration unter Tonsillenquetschung (Gagging) geht, soll doch andererseits nicht unerwähnt bleiben, dass in ebenjenem Internet auch ganz neue Softporno-Inspirationen schlummern. Hier sei exemplarisch www.wolltraum.de genannt, wo es herrliche Balaclavas, Willywarmer und grelle Unterwäsche gibt. Alles aus feinstem Mohair, Merino und weichsten Wollen. Einen Gagball hingegen sucht man vergebens.


13.09.2007 | 02:02 | Nachtleuchtendes | Essen und Essenzielles

Nieder die Tassen!


Das kleine Frühstück "Wuppertal" (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Wenn Rauchen und Kaffee trinken gut sind, wie gut muss dann erst Rauchen und Kaffeetrinken in Geschirrunion sein! Solche oder ähnlich schwungvolle Gedanken muss der russische Produktdesigner Alexander Lyapunov in sich getragen haben, als er sein Amalgam aus Aschenbecher und Untertasse ersann und hiermit eine Win-Win-Win-Situation entstehen liess: bei innenliegender, illuminierter Zigarette (optionales Zubehör) bleibt der Kaffee heiss, die hässliche Asche unsichtbar – und auf dem bekanntermassen kleinen, runden Existenzialistenfrühstückstisch ist endlich Platz für die Gesamtausgabe von Camus' Tagebüchern.


19.07.2007 | 11:33 | Alles wird schlechter

Radeln adelt


Flach wie Holland (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Endlich mal ein leckeres Mashup: Bei www.bikemap.de kann man Radtouren planen, anlegen und anderen zur Verfügung stellen. Die Bedienoberfläche ist so gelungen und intuitiv, dass man sich von ihr angezogen fühlt wie eine Fruchtfliege von einem Apfelsaft-Balsamico-Cocktail. Ohne lästigen Registrierungsvorgang sucht man sich über das integrierte GoogleMaps einen Kartenausschnitt, markiert Start-, Endpunkt und Zwischenstationen mit Zeichenstift – fertig ist die Tour. bikemap.de berechnet selbstständig deren Länge und zeigt den Höhenverlauf graphisch an. Wer seine Tour fertig gebastelt hat, kann sie abspeichern und dem Rest des Internets zur Verfügung stellen. Erst in diesem Augenblick wird optional (!) eine User-Registrierung angeboten. Das ist dermassen dezent, dass Damien Rice wie ein blinder Wüterich daneben ausschaut.


15.06.2007 | 13:42 | Sachen kaufen | Essen und Essenzielles

Gurke, Gesprächsanlass, Geschlechtsverkehr


Zonen-Pepsi (0,33l) im Glück (PET) (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Das in der Vorzeile genannte, empirisch dutzendfach bewiesene, Lobo'sche "3G"-Kontaktaxiom ist nun mit zweijähriger Verspätung in der Softdrinkindustrie angekommen. Bei Hendrick's, dem Hersteller eines der wunderbarsten Gins weltweit, weiss man schon länger, dass ein kleiner Gurkenarôm dem Mixgetränk, allen voran dem puristischen Martinicocktail gut tut und lässt daher bei der Herstellung unter anderem ein Gran Gurkenaroma in die Tanks diffundieren. Pepsi möchte sich offenbar etwas vom, nun, Gurkenkuchen abschneiden und wirft nicht feige eine Cucumber Pepsi auf den Markt, wenn auch zunächst vorsichtshalber nur auf den japanischen. Es könnte funktionieren: Mit einer Gurkenpepsi in der Hand ist zumindest der Gesprächsanlass da. Den Rest muss man selbst besorgen.


25.05.2007 | 18:06 | Essen und Essenzielles

Cola, offen


Cola, geschlossen (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Traurig, eigentlich. Joya Williams, die ehemalige Sekretärin eines Coca-Cola-Vorstandsmitglieds, wandert demnächst für acht Jahre ins Gefängnis, weil sie versuchte, die Coca-Cola-Rezeptur an den Konkurrenten Pepsi zu verkaufen. Mit Open-Source-Cola wäre ihr das nicht passiert. Deren Ingredienzien und Zubereitungs-Pflichtenheft stehen nämlich für alle sicht- und nachmachbar online. Mindestens genau so unterhaltsam ist aber auch der ebenfalls bei Wikihow zu findende Hack, der zeigt, wie man einem Colaverkaufsautomaten Informationen über die bereits verkauften Mengen entlocken kann. Ähnlich wie die Router eines gewissen Unternehmens haben die Cola-Automaten nämlich zur Wartung das voreingestellte, einigermassen tumbe Masterpasswort "4231"; als Eingabeschnittstelle dienen die Getränkewahltasten. Ob dieser Hack ebenfalls via Joya Williams an die Weltöffentlichkeit gelangte, wurde nicht bekannt.


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"Crawl", Paul China (2011)

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Minus: 43, 61, 118, 191, 205
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