Riesenmaschine

12.04.2007 | 00:12 | Essen und Essenzielles

Ich kaufe ein "C"


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Sich mit Wein, Whisky oder Zigarren auskennen – geschenkt. Wer auf Laber-Events brillieren will, muss Begriffe wie "Serifen", "Durchschuss" und "Kerning" locker aus sich herausgleiten lassen. Kaum etwas befriedigt das Distinktionsbedürfnis so sehr wie Fonts. Peter Praschl mag schöne Fonts so sehr, dass er die Besucher seines Weblogs bei jedem Reload mit einem von 178 (Quelle: Seitenquelltext vom 11.04.2007) zufällig ausgewählten Fonts begrüsst. Einen Font besonderer Güte hat Robert Bolesta entwickelt, er besteht aus 46 Supermarkt-Hackfleischpäckchen und stellt einen gelungenen Gegenentwurf zu all den glitzy und curvy Fonts der Neuzeit dar. Von nahezu existenzialistischer Tragweite ist, dass hier en passant Dingen mit abgelaufenem Haltbarkeitsdatum eine Art von Unsterblichkeit verliehen wurde.

(Gesehen bei boingboing.net.)


03.04.2007 | 02:58 | Nachtleuchtendes

Roulette, sicher


Abb. 1 Suicide is painless (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)

Abb. 2 Viel hilft viel (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Beim russischen Roulette bleiben Unsicherheitsfaktoren. Zumindest, wenn man es lege artis spielt, ist das Risiko, zu überleben, für einen Suizid-Interessenten mit echten Ambitionen deutlich zu hoch. Doch der Bolschewik hat nachgebessert. Die zeitgemässe Version des beliebten Kugelspiels kommt ohne Kugel aus, es genügt eine handelsübliche Steckdose. Einfach einstecken und dann zwei Finger in die Kontaktöffnungen halten. Für terroristische Splittergruppen oder Menschen auf der Suche nach besonderen Körpererfahrungen bietet sich das formschöne, frei konfigurierbare Steckfeld (Abb. 2) an, wobei zu bedenken ist, dass der elektrische Widerstand bei Parallelschaltung von Widerständen signifikant abnimmt und somit bei der Nutzung des Geräts die Haussicherung rausspringt. Gibt es in Russland Haussicherungen?


22.03.2007 | 02:06 | Alles wird besser

Das asoziale Netz


Wir hätten gerne früher über alleinr berichtet, nicht erst nach allen anderen, aber uns hat ja niemand als Kontakt eingeladen. (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Mal im Ernst: Was soll der Webzwonull-Tand eigentlich? Wozu zu anderer Leute Plaisir Bilder und Musik hochladen, verschlagworten, Tipps und hilfreiche Hinweise verfassen, kollaborativ schreiben, Gästebücher volllabern, Orte vergooglemappen undsoweiter. Wo bleibt der Eigennutz? Diese weise Frage stellte man schon vor Monaten bei isolatr.com, dem ersten Netzwerk, das einsam macht und sogar über einen mehr als nützlichen "Go away"-Button verfügt. Wie jede gute, ähm, Geschäftsidee wurde auch diese nun endlich nach Deutschland portiert. Bei alleinr.de wird man so dermassen in Ruhe gelassen, dass es nur so stillt. "Entspannen Sie sich. Hier müssen Sie nichts tun. Sie melden sich nicht an, Sie laden nichts hoch, Sie kommentieren nicht, Sie knüpfen keine Kontakte. Niemand beobachtet, was Sie tun." leuchtet es dem Betrachter der Website leis entgegen. Ein Mantra, ein Koan, fast möchte man sagen: Der Vollweisheit letzter Schluss.


13.02.2007 | 01:43 | Nachtleuchtendes | Alles wird schlechter | Sachen kaufen

"Zeit für Tubby Blinkidinki"


The medium is the message (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Wer je einen Autozubehörkatalog in den Händen hielt, wird bestätigen können, dass der Individualisierungsdrang des autofahrenden Teils der Bevölkerung in dem Masse zunimmt, in dem das Autodesign gleichförmiger wird. In diesem Zusammenhang fast nicht mehr erwähnenswert erscheint es, dass die Pflanzmich GmbH auf blinkidinki.de ein ebenso nutzloses wie kindisch benanntes Tool vorstellt, den "Blinkidinki"; ein verblüffend hässliches Kommunikationswerkzeug für die Heckscheibe. Per Infrarotfernbedienung kann man fünf verschiedene Botschaften einstellen, die das Gefühlsspektrum des durchschnittlichen Autofahrers vollkommen abdecken: Einen lächelnden und einen traurigen Smiley, ein "Thanks", ein "Back off" und ein "Idiot". Aufgrund vorhersehbarer Komplikationen mit dem §185 StGB empfiehlt der Hersteller jedoch, die Hotkeys "Idiot" und "Lächelnder Smiley" nur sehr schnell hintereinander abzuspielen.


15.12.2006 | 18:16 | Papierrascheln

Schnittige Ausdrucke


Das moderne Büro (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Mehrere Studien berichten übereinstimmend: Sechs Prozent aller Ausdrucke sind Fehldrucke und werden direkt vom Drucker aus in den Papierkorb geworfen. Die Hauptschuld daran tragen die deutschen Vorstände internationaler, börsennotierter Unternehmen, die von ihren US-Kollegen Powerpoint-Dateien klauen, eindeutschen und als Auftrag zum Drucker schicken. Doch US-Dateien sind im US-Letter-Format und im US-Letter-Schacht deutscher Drucker steckt meist das Unternehmensbriefpapier. Fehldrucke mit brisantem Inhalt gehören in den Aktenvernichter. Mit dem leider nur in der Fantasie des Think-Geek-Teams existierenden Shrinter könnte man sich einen Arbeitsgang sparen und einfach direkt für den Papierkorb drucken. Selten war Rekursion schöner.


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