15.07.2006 | 00:40 | Alles wird besser | Essen und Essenzielles
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.) (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Auf ein preiswertes Zellulose-Trägermedium aufgebrachte Einweg-Nachrichten vulgo Zeitungen haben viele Nachteile: Jeder darf dort einfach irgendwelches Zeug schreiben, einmal veröffentlichte Fehler lassen sich nie wieder korrigieren, auch ist die Zeitung meist sehr langsam, vergleichsweise teuer, fast überhaupt nicht durchsuchbar und wird oft schon bei der Zustellung von Nachbarn gestohlen. Eigentlich hat der Zeitungsgebrauch nur einen einzigen Vorteil: Man kann währenddessen Nahrung zu sich nehmen, ohne in die Tastatur zu krümeln. Diese letzte Bastion des Zeitunglesens wird, wie es aussieht, vom koreanischen Designer Duck Young Kong unterhöhlt, der die abgebildete (bei OhGizmo gesehene und leider vorerst noch nicht so richtig erhältliche) tastaturschonende Essensablage Keyboard Food Tray entwickelt hat.
Das ist schon mal ganz gut, bedenklich stimmt uns auf der anderen Seite jedoch die verwirrte Reaktion der Netzeitung auf unseren Wunsch nach Korrektur veröffentlichter Irrtümer: der Beitrag sei aber doch bereits erschienen. Wenn sich das Internet solche Mühe gibt, den Papierzeitungen nachzueifern, wer weiss, ob es dann nicht demnächst schon bei der Zustellung von den Nachbarn gestohlen wird.
13.07.2006 | 23:22 | Nachtleuchtendes | Supertiere
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Das nebenstehend abgebildete Gerät läuft auf seinen albernen, emsigen, nachtleuchtenden Beinchen voll Tatendurst herum und überklettert sogar Hindernisse, während sein Hinterteil Funken sprüht. Das alles funktioniert natürlich nur, wenn wir es vorher aufziehen, aber davon weiss das Awika nichts, so dass es sich seine schönen Erfolge, insbesondere das Feuerwerk am Hinterende, klarerweise selbst zuschreiben muss.
Darin gleicht es einem MP3-Aufnahmegerät, das sich beim Ausschalten nicht mehr mit HALs ratloser Frage "Will I dream?", sondern mit einem zuversichtlichen "Auf Wiedersehen" verabschiedet. Das Gerät bräuchte sich gar nicht zu verabschieden, denn es ist ja noch da, aber davon kann es nichts ahnen. Vielleicht können wir aus diesen beiden Beispielen etwas über den Menschen und sein Verhältnis zu seiner Existenz und seinen funkensprühenden Leistungen lernen, vielleicht aber auch nicht.
13.07.2006 | 10:57 | Fakten und Figuren
 Pilze als Vorbild (Foto: Sascha Lobo)Zu selten treten in der wunderlichen Welt der Wissenschaft Drogen im direkten Vergleichs- und Doppelblindtest gegeneinander an wie in diesem Experiment die beiden scharfen Konkurrenten Ritalin und Pilze. Wie man unter geringstem Einsatz von Forschungsgeldern hätte vorhersagen können, schnitten die Pilze dabei in den Disziplinen "bedeutungsvollste Erfahrung im Leben sein" sowie "Wohlergehen und Gesamtzufriedenheit langfristig steigern" besser ab als das weit abgeschlagene Ritalin. Beim Testen des Experiments auf seine Reproduzierbarkeit – natürlich unter Weglassung aller gefährlichen Zutaten (Augenbinde, klassische Musik) – stellte sich sogar heraus, dass auch in den klassischen Ritalinfächern "Wach machen" und "verbesserte Kommunikation mit dem Konzept Nagetier" die Pilze die kleine feuchte Nase aber so was von vorn haben. Lediglich auf den Gebieten "zum Erledigen der Steuererklärung befähigen" und "problemlose Transportierbarkeit über Landesgrenzen hinweg" vermochte das Ritalin zu überzeugen; in der Kategorie "Wohlgeschmack" nahm keins der beiden Produkte die Testpersonen für sich ein. Es steht also bis auf Weiteres 4:2 für die Pilze. Denk da mal drüber nach, Ritalinhersteller Novartis!
29.06.2006 | 16:12 | Anderswo | Vermutungen über die Welt
 Superschool: Ausschnitt aus dem Supergeschäftsmodell (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Genaueres wissen wir auch nicht, aber eine Mail, die uns leider gerade erst erreichte, deutet darauf hin, dass die superverwirrende Superschool, eventuell der einzige Kulturkrake Deutschlands mit noch mehr und verwickelteren Tentakeln als die ZIA, bereits heute um 21:00 am Container vor der Kunsthalle Hamburg einen "Kongress des Halbwissens" abhalten wird. Die vorbildlichen Themen des Kongresses lauten:
Runde 1: Global Trade Runde 2: Wertschöpfung und Wechselwirkungen Runde 3: Fussball und Globalität – 2 Zukunftsmodelle
Dabei werden Fragen beantwortet wie "Was ist Global Trade? Warum ist Outsourcing so beliebt? Essen Sportler immer Nudeln vor dem Wettkampf?". Das Halbwissen der einzelnen Teilnehmer soll sich zum Vollwissen ergänzen; es scheint sich also um eine Veranstaltung ganz im Geiste unserer Mutmassungen über Tiere zu handeln. Vielleicht gehört dem Halbwissen ja die Zukunft. Aber das ist jetzt nur so eine Vermutung.
23.06.2006 | 11:14 | Fakten und Figuren
 Ersatzbild für ein nicht rechtefreies Bild aus einem FilmÜber den gut aussehenden Klagenfurtteilnehmer Kevin Vennemann mit dem tollen, lebenslaufzierenden "Aufenthaltsstipendium der Raketenstation Hombroich" ist anderswo zu lesen, er habe schon "in Köln, Innsbruck und New York als Totengräber, Fliessbandarbeiter, Kellner, Aushilfslehrer für Deutsch und Englisch sowie als Hotelportier" gearbeitet. Die Beliebtheit des Totengrabens und Leichenwaschens scheint unter Autoren nicht nachzulassen: Autor Roger Graf, der schon als Leichenwäscher, Baumwollpflücker, Landstreicher und Mittelgewichtsboxer gearbeitet hat, überbietet Vennemann allerdings locker. Douglas Adams hat Hühnerställe ausgemistet, war Leibwächter bei einem Emir und Gitarrist bei Pink Floyd. Bukowski war Leichenwäscher, Werbetexter, Nachtportier, Sportreporter, Hafenarbeiter, Zuhälter, Briefsortierer und Tankwart. Frank-Wolf Matthies war Fernsprechhelfer, Schwimmhallenmaschinist, Kellner, Taxifahrer, Leichenwäscher, Kameraassistent und Grabenzieher. Feridun Zaimoglu hatte es auch raus: "Ich arbeitete als Schlachter bei Nordfleisch, ich fuhr frühmorgens Brötchen aus, ich spülte Pfannen und Töpfe in einem sehr noblen Hotel oder liess mich als Landvermesser einstellen." Ich dagegen habe nur mal in einer Kartonfabrik und in der ADAC-Prämienabteilung gearbeitet, und das war noch vor dem Abitur. Dabei hätte ich so gern selbst mal das Aufenthaltsstipendium der Raketenstation Hombroich! Ob es wohl zu spät ist, noch mit dem Boxen oder Leichenwaschen anzufangen?
... 39 40 41 42 43 [44] 45 46 47 48 49 ...
|
IN DER RIESENMASCHINE
ORIENTIERUNG
SO GEHT'S:
- mit der U-Bahn auf Berge fahren
- Moebiusband quer zerschneiden
- Kurtschatovium
- Rosinenstuten
SO NICHT:
- beissender Gestank
- Röhrenjeans (das Wort)
- Merowinger-Argumente (ungültig)
- Sultaninenhengste
AUTOMATISCHE KULTURKRITIK
"The Rebel", Charlie Nguyen (2007)
Plus: 80 Minus: 99, 141 Gesamt: -1 Punkt
KATEGORIEN
ARCHIV
|
|