23.01.2006 | 14:28 | Fakten und Figuren
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Das zeitlos moderne Thema "Wunderwaffen" soll, wie der Titel – mit Hilfe der Wunderwaffen Grossbuchstaben, fett sein und ganz oben sein – bereits suggeriert, diese Woche in der Riesenmaschine in all seinen Wunderaspekten abgehandelt werden.
Was ist also das Wesen der Wunderwaffe? Wahrscheinlich liegt es ausserhalb ihrer selbst begründet; wunderbar ist nämlich meist vor allem die Tatsache, dass die anderen die Wunderwaffe nicht besitzen. Bzw. haben sie manchmal zwar so was wie eine Festung, man selbst (Charles VIII) besitzt aber schon ein zwei Kanonen, und wie herrlich kann man dann durch Italien ziehen und an einem Nachmittag Burgen zusammenfalten, die von ihren Einwohnern bis gerade eben noch für ziemlich robust (sieben Jahre Garantie auf Belagerungen) gehalten wurden. Die Italiener sagen "ja aber!" und ringen die Hände, aber es hilft nichts.
Man möge sich diesen Einleitungsbeitrag bitte als kurze, etwas zu schnell ablaufende Trickfilmrückblende vorstellen. Darauf folgt der Vorspann, dann sehr viel Werbung, und gleich danach legen die Experten der Riesenmaschine seriöse Geheimnisse aus dem Kriegshandwerk dar. In Kürze hier!
22.01.2006 | 10:42 | Berlin | Zeichen und Wunder
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.) Auf den ersten Blick zeigt dieses (von Sascha Lobo aufgenommene) Bild nichts Ungewöhnliches. Weil natürlich keiner unserer Leser mehr als maximal einen Blick auf irgendwas wirft (Kommentarautoren i.d.R. weniger), hier die Erklärung: Eine ausrangierte, von Steinwurfbeulen gezeichnete Bullenwanne dient in ihrem zweiten Leben als Werbevehikel für einen Anwalt, der dann auch noch auf Straf- und Motorradrecht spezialisiert ist.
Wäre die Strasse das Internet, und käme das Fahrzeug noch seiner ursprünglichen Aufgabe nach, würde man "kontextsensitive Werbung" dazu sagen, aber ach, die BRAO will keine gestickten Adressen von Scheidungsanwälten auf Unterwäsche, keine Strafrechtsanwälte auf gravierten Brechstangen, keine wichtigen Erbrecht-Rufnummern auf den Kopfkissen, mit denen man reiche Onkel erstickt und keine Versicherungsrechtstipps auf Brandbeschleunigern. Denn, so der BGH (ungefähr): Wenn der Umworbene in einem konkreten Einzelfall der Beratung oder der Vertretung bedarf und der Werbende dies zum Anlass für seine Werbung nimmt, ist eine solche Werbung unzulässig, weil sich der Umworbene in seiner Lage möglicherweise nicht frei für einen Anwalt entscheiden kann. Dem juristischen Laien mag das ungefähr so einleuchtend wie ein Werbeverbot für Bier und Eis im Kino erscheinen, aber in Wirklichkeit ist es natürlich exakt so einleuchtend wie ein Werbeverbot für Bier und Eis im Kino.
21.01.2006 | 03:07 | Alles wird besser | Sachen kaufen
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Was wären Film, Literatur, Kriegsdienstverweigerung und Eugen-Egner-Witze ohne die segensreiche Macht der Säge? Aber zivilisierende Kräfte rücken an allen Fronten vor und wollen uns daran hindern, Wiener Würstchen (Abb.) und andere Körperteile durchzusägen. Coolest-gadgets.com verdanken wir die Nachricht von diesem jüngsten Einbruch in die Domänen des bisher ungehinderten Amputierens und Blutvergiessens: Die SawStop-Säge wittert (anhand der elektrischen Leitfähigkeit) innerhalb von 3 bis 5 Millisekunden den Unterschied zwischen Holz und Mensch und weigert sich, letzteren durchzusägen (Video-Beweise). Wer weiss, vielleicht gibt es ja doch Hoffnung auf die noch schmerzlicher vermisste Sofortbremse bei Verdacht auf niedere Heimwerkerpläne ("Sitzecke", "Garderobenschrank") analog zur Geldscheinkopierverhinderung.
19.01.2006 | 11:00 | Was fehlt
 Dialoge als Kulturtechnik haben sich bewährt (hier wurde ein sinnloses Bild aus Rechtegründen entfernt)Für URLs, die zu lang sind, um sie beispielsweise problemlos mit der Mail zu verschicken, gibt es seit vielen Jahren den praktischen Service tinyurl, der aus sperrigen URLs kleine, handliche macht, und tippfaule Web-Nutzer können mit YubNub das Tippen von fast allem einsparen. Anders sieht es im zwischenmenschlichen Bereich aus: Wie oft sieht man sich hier mit schnell gemachten Vorwürfen konfrontiert, die in der vorhandenen Zeit kaum zu beantworten sind. Wir brauchen daher Abkürzungen für langwierige Argumentationen, etwa so:
1. Mutter mit Kind: "Es ist ROT!" Passant: "Egal*!" * "Ich kann Ihr erzieherisches Konzept, Ihr Kind vor allen schädlichen Einflüssen schützen zu wollen, nicht gutheissen. Kinder sind daran gewöhnt, dass Erwachsene vieles tun, was sie selbst nicht dürfen. Da Sie nicht zeitlebens verhindern können, dass Ihr Kind schlechte Vorbilder zu sehen bekommt, wäre es doch sinnvoller, dem Kind einen vernünftigen Umgang damit beizubringen. Und überhaupt ist es in manchen Ländern gar nicht verboten, bei Rot über die Ampel zu gehen."
2. Autofahrer: "Es ist ROT!" Fahrradfahrer: "Aufsmaul*!" * "Wenn ich nicht Ihretwegen hätte bremsen müssen, hätte ich die Strasse noch einwandfrei bei Grün überqueren können."
3. Korrekter Herr: "Nehmen Sie doch bitte die Füsse von der Bank, das ist ja unhygienisch." Nicht ganz so korrekter Herr: "Ach gar nicht*." * "Bedenken Sie doch, lieber Herr, in einer ruhigen Minute den kategorischen Imperativ. Wollen wir lieber eine Welt, in der auch mal die Füsse auf die Bank gelegt werden, oder wollen wir eine Welt, in der erwachsene Menschen einander gegenseitig ungefragt zurechtweisen, weil ihnen irgendwas am anderen nicht passt? Na also."
16.01.2006 | 21:27 | Alles wird schlechter | In eigener Sache
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Da sich die um das Jahr 2000 herum geplante Sendezeitbegrenzung im Internet leider bisher nicht durchsetzen konnte, schreitet die Zensurabteilung der Riesenmaschine gewohnt kompromisslos und vorauseilend zur Tat: Die bei unseren Lesern vielfach auf Widerwillen gestossene unsittliche Werbung für "Porno-Sex-Theater", "Lieben – aber wie?", "Das nackte Weib" u.v.m. wird ab sofort nur noch zwischen 0 und 4 Uhr morgens MEZ geschaltet.
Wie die statistische Analyse des Leserverhaltens zeigen, halten sich in diesem Zeitfenster nur noch Autisten, Ausländer und andere Minderheiten in der Riesenmaschine auf, die die Vorzüge der Nacktheit anderer noch zu schätzen wissen. Alle, die sich hierbei zu kurz gekommen fühlen, dürfen sich auf unseren in Kürze verfügbaren nachmittäglichen Klingeltonwerbeblock freuen.
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IN DER RIESENMASCHINE
ORIENTIERUNG
SO GEHT'S:
- Apogäum
- Mini-MEs (statt Kinder)
- Walnussparkett
- flauschigen Riesenplaneten entdecken
SO NICHT:
- Oliver Hautton heißen
- Cord als Bremsbelag
- Perigäum
- Erdnussflipslaminat
AUTOMATISCHE KULTURKRITIK
"Fantastic Mr. Fox", Wes Anderson (2009)
Plus: 1, 8, 44, 101, 132, 137 Minus: 1, 38, 74, 78, 116 Gesamt: 1 Punkt
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