14.10.2005 | 23:41 | Alles wird besser
Ein weiterer Schritt in eine hier schon vielfach eingeforderte Zukunft, in der Handys und andere Gegenstände selbstständig darauf achten, nicht gestohlen zu werden, wird in Finnland gerade vorbereitet: Bei textually.org steht von einem bereits patentierten Dings zu lesen, das, in ein Handy eingebaut, dessen Herrchen an der Gangart erkennt. Ändert sich diese Gangart, muss der Besitzer erst mal ein Passwort eingeben. Zwar wird das Dings entweder nie oder erst 2008 in Handys eingebaut werden, was letztlich dasselbe ist, aber grundsätzlich sind Erfindungen zu loben, die den Geräten auch nur ein Minimum an eigenem Mitdenken einflössen. Dieser Beitrag endet hier. Vorhersehbare Scherze über die kurzen Beine der Lüge, Pferdefüsse sowie hinkende Vergleiche sind separat erhältlich.
Dieser Beitrag ist ein Update zu: Kling, Glöckchen
14.10.2005 | 13:29 | Alles wird besser | Sachen kaufen | Sachen anziehen
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Das Folgende mag einem gewissen Teil der insbesondere weiblichen Leser nicht neu sein, ich vermerke es hier aber für denjenigen Teil der Riesenmaschinenzielgruppe, der sich wie ich selbst bestenfalls alle fünf Jahre zum Kauf neuer Anziehsachen aufraffen kann: Eins der drittlästigsten Probleme der zivilisierten Welt, das Frauenunterwäscheproblem, darf seit irgendwann in den letzten fünf Jahren als gelöst gelten. Ich rekapituliere kurz den früheren Zustand: Es gab Unterwäsche für debile Dreizehnjährige (H&M) und Unterwäsche für Frauen, denen eh schon alles egal ist (überall woanders) bzw. dann natürlich noch Unterwäsche für Frauen, die ihr dysfunktionales Liebesleben mit Hilfe absurder Methoden wieder zu beleben trachten, aber davon ein andermal. Dieser unhaltbare und unwürdige Zustand hat jetzt ein Ende, und zwar dank American Apparel, einer bisher vor allem wegen ihrer sweatshopfreien T-Shirt-Herstellung gelobten Kette, die nebenbei aber auch Frauenunterwäsche in mehreren (!) Formen (Tanga, Jungsunterhose mit Eingriff, dreieckige Form, Balkenform) und allen (!) Farben (also nicht nur in den herkömmlichen Darreichungsformen Schwarz, Weiss, Pink und Grossmutters Rosentapete) vertreibt. Auf der Website (und daher auch in unserer Abbildung) finden sich, wohl um die Konsumentin nicht gleich zu überfordern, leider nur die klassischen Farbvarianten; den Rest (orange! nato-oliv! hellgrün!) muss man sich eben dazudenken. American Apparel gibt es in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Köln, Sylt, Zürich und im Internet. Und wenn jetzt noch ein paar andere Bekleidungshersteller einsehen würden, dass Menschen, die etwas kaufen wollen, manchmal ganz gern die Auswahl zwischen unterschiedlichen Sachen hätten, dann, ach, dann.
13.10.2005 | 20:07 | Anderswo
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Bayern könnte so ein schönes Land sein, wenn es nicht von den Bayern bewohnt wäre, von Menschen also, die CSU-Wahlergebnisse um die 75% für normal und Homosexualität für ein Zeichen von Schwachsinn halten. Das macht es um so angenehmer, dass man an vielen Orten der Welt die bayerische und sonstwie alpenländische Kultur in Abwesenheit ihrer Erfinder feiern kann, so z.B. in Kitchener/Waterloo, Ontario (Abbildung oben). Zwar gibt es dort nur "Brick"-Bier und der Besucher wird alle drei Minuten aufgefordert, dieses Bier "responsibly" zu trinken, aber ansonsten ist alles vom "tapping the keg" über die "Bavarian Fun Hats" bis hin zur musikalischen Untermalung (Rosamunde, Kufsteinlied) genau wie im Herz der Finsternis und zum Teil sogar besser. Nur eben ohne Bayern und dafür mit Kanadiern, denen man manches ein bisschen genauer erklären muss: "In every Festhallen you will find a Schnapps bar, where a Fraulein will show you the Schnapps list." Vor dem Oktoberfest findet das Kitchener-Waterloo Trachtenfest statt, unter anderem mit den Weiss-Blau Bayern Juniors Brampton, dem Senior Concordia Enzian Schuhplattler Verein und dem Schwaben Dancers Schwaben Club, allesamt Mitglieder im Gauverband Nordamerika. Gleich darauf folgt das Kitchener-Waterloo Braü (sic) and Winzer Fest, und der Rest des Jahres ist mit anderen schönen und traditionellen Festivitäten ("Alpenland Hamilton Fahnenweihe") ausgefüllt. Pfiati God, Bayernland! Spirit of Gemuetlichkeit! Ein, Swei, Sufa!
13.10.2005 | 10:22 | Berlin | Sachen kaufen | Vermutungen über die Welt | In eigener Sache
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Die Riesenmaschine gibt es jetzt auch live und zum Anfassen bzw. Zuhören. Im Rahmen der Ausstellungs-Performance- Vortragsreihe Shopped to Death wird am Freitag um 20:00 der dem einen oder anderen hier vielleicht bekannte Sachenkaufspezialist Sascha Lobo einen Vortrag halten, und zwar zu folgendem Thema: "Fun ist ein gebürstetes Stahlbad – warum nichts schlimmer als Nichts ist". Ziel des Vortrages: "Dass wir dem dem Gesellschaftsmotor Fortschritt mit kritisch-distanzierter Begeisterung gegenübertreten." Wer mehr über dieses so nützliche wie aktuelle Thema erfahren möchte, sollte sich am Freitag ins Tuteurhaus, Leipziger Str. 36 begeben. Gleichzeitig oder vielleicht besser vorher kann man bei der Gelegenheit eine Ausstellung über Kunst als Produkt und Künstler als Dienstleister konsumieren. Ausgestellt werden Videoarbeiten, Fotografien und Installationen junger Künstler aus Ungarn, Holland, Spanien und Deutschland. Das Ganze ist, wie es sich für eine richtig durchtriebene kapitalistische Schweinesystemveranstaltung gehört, absolut kostenlos.
12.10.2005 | 16:11 | Alles wird besser
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Wie wir via Improbable Research erfahren, hat die Londoner Designstudentin Rebecca Spender endlich das Killergadget entwickelt, das den schönen Sport des Strickens wieder so populär machen wird wie im vergangenen Jahrtausend: die intelligente Stricknadel. Mit Hilfe von enorm aufwändigen Technologien (Bewegungssensoren, Schwerkraft) bleibt der Strickerin oder womöglich in Zukunft auch dem technikaffinen Stricker das Maschen- und das Reihenzählen erspart, weitere Features wie eine Wollfarbwechselanzeige sind in Planung. Zu kaufen gibt es das Wunderding KnitWit natürlich vorerst noch nicht, aber wir warten geduldig auf seine Markteinführung, denn Technologien, die das Futuristische mit dem Obsoleten und das Unnütze mit dem Unnützen verbinden, haben jederzeit unseren Segen. Und wenn es dereinst so weit ist, dann stricken wir uns einen Riesenhasen, neben dem andere Riesenstrickhasen aussehen werden wie sehr viel kleinere Riesenstrickhasen, wartet's nur ab.
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IN DER RIESENMASCHINE
ORIENTIERUNG
SO GEHT'S:
- Ringo (Sanderstraße)
- harmlose Scherze
- Nimzo-Indisch
- Pansen (öfter mal was Neues)
SO NICHT:
- Katzenfrett shortsellen
- eine Kanne Würmer aufmachen
- Franzbrötchen mit Mettwurst
- vertragswidriger Gebrauch
AUTOMATISCHE KULTURKRITIK
"The Tournament", Scott Mann (2009)
Plus: 21, 23, 24, 37, 66, 79, 80, 119 Minus: 8, 74 Gesamt: 6 Punkte
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