Riesenmaschine

11.10.2005 | 21:15 | Was fehlt

Länderwahlomat


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Wie man gerade in letzter Zeit gesehen hat, ist es manchmal viel einfacher, ein schon vorhandenes Land zu wählen und dorthinzuziehen, als das Land, in dem man bereits ist, durch aufwändige und unzuverlässige Wahlen so umzugestalten, wie man es gern hätte. Aber nur zu oft werden Auswanderungsentscheidungen anhand falscher oder nichtiger Gründe (Wetter, Anzahl der bereits im fraglichen Land angesiedelten Verwandten) getroffen. Wie viel besser eingerichtet wäre doch die Welt, wenn es analog zum Wahlomaten oder diversen Handykaufhilfen im Netz eine Entscheidungshilfe für Auswanderungswillige gäbe. Verschiedene Staatsparameter wie "Generelles Tempolimit auf Autobahnen", "Todesstrafe", "Recht auf Waffenbesitz für alle", "Vorhandensein von Streifenhörnchen" könnten mit Hilfe der Radiobuttons "Muss sein", "Darf nicht sein" und "Mir egal" abgefragt werden, bei anderen (Nichtrauchergesetzgebung, Drogenfreigabe, Umweltpolitik, Pornographie-Einmischung, Datenschutz, Abtreibung, Sterbehilfe, wilde und giftige Tiere, Erdbebenrisiko) braucht man vielleicht ein, zwei Optionen mehr. Selbstverständlichkeiten wie Zensur (will keiner) und 24-Stunden-Supermärkte (will jeder) kann man sich bei der Abfrage sparen. Ritzfitz hätte man sich seinen Wunschstaat zurechtgeklickt, und wer weiss, ob dabei am Ende nicht ein Auswanderungsland herauskommt, auf das man nie von selbst verfallen wäre (Nauru, Belgien). Auf der anderen Seite könnten aufmerksame Staaten verfolgen, welche Optionen – insbesondere von solventen Akademikern – häufig gewünscht, aber nur selten angeboten werden, und damit in neue Marktnischen vorstossen. Insgeheim wird natürlich genau dieses Verfahren von gewissen Staaten (Holland, Kanada) bereits praktiziert. Kleiner uneigennütziger Tipp von uns an alle anderen: Die attraktive Kombination aus liberaler Drogenpolitik und Streifenhörnchen ist noch frei.


10.10.2005 | 14:41 | Anderswo | Sachen kaufen

Essen Sie meine Ünterhosen


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Womöglich hat alles 1971 angefangen, als eine bis dahin weitgehend erfolglose Heavy-Metal-Band mit dem völlig idiotischen Namen "Stalk-Forrest Group" der Meinung war, man könne sich sicherlich noch einen blöderen Namen ausdenken – die Geburtsstunde von "Blue Öyster Cult". Anschliessend bauten Motörhead, Hüsker Dü, Mötley Crüe und andere auch ein paar Punkte mehr in den Namen ein, vielleicht um intellektuelles Publikum anzulocken, vielleicht weil es irgendwie cool aussieht, vielleicht auch nur wegen etwas zu viel Drogen mit Punkten. Womöglich ging aber auch alles erst 1979 mit Früsen-Gladjé-Eis los, oder 1986 mit der kanadischen Eismarke Yogen Früz, oder irgendwann nach der Einführung des Freshëns Smoöthies, oder neulich mit dem Auftauchen des Nuscüp. Oder aber noch viel früher, nämlich entweder 1961 im Jahre Häagen Dazs oder so um 1492, als die Amerikaner Europa entdeckten.
In Wirklichkeit sind die Angelsachsen nämlich gar nicht so glücklich mit ihrem 7-Bit-Zeichensatz, wie man immer glaubt. Ein Blick auf die Unicode-Übersicht zeigt uns eine Zukunft, die sich für uns persönlich recht gewinnbringend anlässt. Weil wir uns nämlich unverzüglich die Domain göögle.cömcom sichern werden.


08.10.2005 | 17:56 | Anderswo | Alles wird besser

Kling, Glöckchen

Schon seit längerer Zeit fordern wir an dieser Stelle ein Gerät, das uns bei unerlaubter Entfernung unserer Wertsachen aus dem Radius unserer Person alarmiert, am besten akustisch. Gewisse Fortschritte waren auch bereits zu verzeichnen, da preschen jetzt die gerade als diebstahlfreudigstes Volk Europas geouteten Engländer mit einer ziemlich revolutionären Schneidende-Kante-Technologie (wie der Engländer sagt) vor: In Harborough, Leicestershire sollen im Vorfeld der Weihnachtseinkaufszeit kostenlose Glöckchen an Shopper verteilt werden. Diese Glöckchen werden an Handtaschen und Portemonnaies befestigt und, nun ja, so schwer es vorzustellen sein mag, wäre es doch eventuell denkbar, dass manche Probleme der Menschheit ganz ohne RFID zu lösen sein könnten. Vorausgesetzt, man ist bereit, an allen Körperteilen zu klingeln wie ein lepröser Narr.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Kinderfinder


06.10.2005 | 19:41 | Supertiere | Alles wird besser

Automatische Fische


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Frühere Zukunftsvisionen sahen phantasieloserweise vor, dass Roboter für uns abspülen, die Hausaufgaben erledigen und uns vielleicht noch sexuell zu Willen sein sollten. Wie sich jetzt allmählich herauskristallisiert, wird es wahrscheinlich auch diesmal wieder ganz anders kommen: Bei We Make Money Not Art bzw. der BBC ist nachzulesen, dass das London Aquarium soeben drei Fischroboter angeschafft hat, die den Fischen die Arbeit des Fischseins abnehmen, indem sie sich genau wie Fische benehmen. Die automatischen Fische wurden unter Prof. Huosheng Hu an der Universität Essex entwickelt, können batteriebedingt bis zu fünf Stunden lang umherschwimmen und sollen sich ein Aquarium mit echten Fischen teilen. Das eröffnet die herrlichsten neuen Perspektiven: Schon bald wird es Roboter geben, die an Bushaltestellen herumlungern und hin und wieder auf die Strasse spucken, Roboter in Form von Steinen, die sich täuschend echt wie echte Steine verhalten und vielleicht sogar mechanische Robotikforscher, die sich diesen ganzen Quatsch vollautomatisch ausdenken. Man könnte sie an einer Uni zusammen mit echten Wissenschaftlern halten und sie – wie den oben abgebildeten Fisch – etwas grösser und schöner gestalten als ihre Vorbilder. Ach, es gäbe noch viel dazu zu sagen, aber ich muss zurück an die Ladestation.


03.10.2005 | 22:59 | Alles wird besser | Sachen kaufen

Wasser kochen leicht gemacht


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Manchmal sind richtig gute neue Ideen, die ihren Erfinder reich machen, so kompliziert wie eine Hundewaschmaschine, manchmal sind sie beschämend einfach. Der – schon wieder bei OhGizmo! gesehene – Quooker versorgt seinen Besitzer mit kochendem Wasser direkt aus der Leitung. Das verdreifacht zwar sicherlich den Stromverbrauch und sorgt dafür, dass man sich beim Händewaschen jetzt noch gründlicher als früher verbrüht, aber man kann ja einen Ökostromvertrag abschliessen und einfach ein bisschen besser aufpassen. Und wenn es das nächste Mal heisst "Schnell! Ich brauche kochendes Wasser und saubere Tücher!", dann fehlt nur noch irgendeine andere neue, tolle Erfindung, der man saubere Tücher entnehmen kann. Einfach so aus dem Hahn womöglich.


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