Riesenmaschine

23.09.2005 | 01:10 | Alles wird besser | Listen

Neue Firefox-Plugins, die jeder haben sollte


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
1. CustomizeGoogle: Endlich Macht über den Googlegolem. Wer das möchte, kann die Google-Werbebanner ausblenden, sich eine Vielzahl zusätzlicher Links zu den Suchergebnissen einblenden lassen, alles, was nervt (Wikipedia-Klone!) für immer aus den Suchergebnissen verschwinden lassen und das lästige neue Google-Clicktracking abschalten (ausführliche Clicktracking-Erklärung bei Boing Boing).

2. MediaPlayerConnectivity: Schluss mit dem Ärger, den in Websites eingebettete Quicktime- RealMedia- und alle anderen Streams verursachen. Nie mehr zur hundertsten Installation von Quicktime aufgefordert werden! Alles wird in eine externe Applikation der eigenen Wahl umgeleitet, zum Beispiel den hervorragenden MediaPlayer Classic, den es entweder bei sourceforge.net oder, noch praktischer, als Bestandteil des K-Lite Codec Pack gibt. Der Ärger mit nicht unterstützten Formaten hat ein für allemal ein Ende, und als kostenlose Dreingabe wird einem der nervenzehrende RealPlayer von der Platte geputzt.

3. Read Easily: Endlich müssen auch Firefox-Nutzer nicht länger auf eine Option verzichten, die es in Opera schon seit vielen Jahren gibt: Mit einem Tastendruck unlesbare Seiten (rosa Schrift auf Blümchentapete, neongrün auf Schwarz) in lesbare (schwarz auf weiß, vernünftige Schriftgröße) verwandeln.

4. Adblock Filterset.G Updater: Für alle, die Adblock installiert haben und ihre Werbefilter automatisch aktualisiert bekommen wollen. Also für alle.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Firefox-Plugins, die jeder haben sollte


21.09.2005 | 13:00 | Nachtleuchtendes | Sachen kaufen

Glühbirnenhumor


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Keine gute Abteilung "Nachtleuchtendes" wäre vollständig ohne den Glow Brick des britischen Designteams Suck UK. Tagsüber speichert die in den Acrylblock eingelassene Glühbirne Licht, um es nachts wieder abzugeben. Suck UK wurde hier schon mal im Zusammenhang mit Flaschenöffnern für Mädchen genannt, zeichnet sich insgesamt aber leider durch denkfaulste Beschränkung auf den üblichen Designschrott aus: originelle Salz-und-Pfefferstreuer, originelle Weinaufbewahrungsgestelle, originelle Kaffeetassen und originelle Aschenbecher. Entsprechend enthält eben auch der "Glow Brick" leider innen ein Designerhumorelement in Form einer Glühbirne, d.h. das Ganze ist "made with a real light bulb", funktioniert aber ganz anders, haha. Da das Glühbirnenhumorelement in der amtlichen Rangfolge der lahmen Humorelemente gleich nach dem Gummiquietschehintern mit Ohren kommt, möchte man – nachtleuchtend hin, nachtleuchtend her – eigentlich nicht von Menschen nach Hause eingeladen werden, die so was besitzen. Außerdem wird schon sehr bald außer den Manufactum-Katalog-Herausgebern niemand mehr wissen, was das eigentlich mal war, eine Glühbirne. Wir erwähnen den "Glow Brick" also wirklich nur der Vollständigkeit halber.


20.09.2005 | 20:11 | Alles wird besser | Sachen kaufen

Geräte auf Sinnsuche


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Als das WWW noch ganz neu war, wusste auch niemand so recht, was man damit anfangen sollte. Deshalb soll man dem schwedischen Gerät Ghost Reminder, auf das wir durch OhGizmo! aufmerksam gemacht wurden, auch keinen Vorwurf aus seinem erst mal etwas unklaren Verwendungszweck machen. Der Ghost Reminder enthält ein Mikrofon, einen Bewegungssensor und einen Lautsprecher und spielt eine vorher aufgenommene Nachricht ab, sobald jemand in seine Nähe kommt. Man braucht sich also, so der Hersteller, zum Beispiel keine Nachrichten mehr "med läppstift" an den Spiegel zu schreiben. Sehr wahrscheinlich wird aber dieses vielseitige Gerät schnell ganz andere Einsatzzwecke finden. Vielleicht werden sie mit sprechenden Fahrrädern zu tun haben, vielleicht mit prätentiösen Kunstprojekten, wahrscheinlich aber mit etwas grundlegend Anderem, das wir uns jetzt noch gar nicht so richtig vorstellen können.


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Mit der gleichen gespannten Erwartung erfüllt uns Mr. Limpy, der in vier Farben erhältliche "ultimate realistic limp penis", der der etwas rätselhaften Zielgruppe unter anderem im Format "extra small" angeboten wird. Ist das jetzt die sexuelle Postmoderne und das Ende des Leistungsdrucks im Bett? Oder geht es in den Zeiten der Silden-, Tadal- und Vardenafile darum, bei Bedarf jederzeit auch mal ein schlaffes Glied zur Hand zu haben? Und sei es nur so zur Erinnerung daran, wie das früher mal war?
Man weiß es nicht, und das ist spannend und spricht außerdem dafür, dass wir dringend noch mehr Gegenstände unklarer Zweckbestimmung brauchen. Wofür? Ach, das findet sich dann schon.


19.09.2005 | 14:07 | Alles wird besser | Fakten und Figuren

Nie mehr wählen

Wenn irgendwo auf der Welt etwas vereinfacht wird, dann sind wir dabei und dafür. Der Mannheimer Politikwissenschaftler Thomas Gschwend und sein New Yorker Kollege Helmut Norpoth haben eine erfreulich simple Wahlprognoseformel entwickelt, die aus den drei Faktoren Kanzlerpopularität, Wählerrückhalt der Regierungsparteien und Abnutzung der jeweiligen Regierung im Amt das Wahlergebnis wesentlich präziser und preiswerter als teure Meinungsforschungsinstitute vorhersagen kann. Das Verfahren "lieferte einen Monat vor der Wahl 2002 sogar genauere Werte für die amtierende Regierungskoalition als alle etablierten Meinungsforschungsinstitute, einschließlich deren 18-Uhr-Prognosen am Wahlabend selbst." (Pressestelle Uni Mannheim) Die tatsächlichen Stimmenanteile der Regierungsparteien 1953-1998 wichen "bislang im Schnitt nur um 1,5 Prozentpunkte von den Modellschätzungswerten ab, und auch in Bezug auf Sieg oder Niederlage irrte sich die Modellstatistik kein einziges Mal." (uni-protokolle.de)

Davon war in letzter Zeit hin und wieder zu lesen; hier sei als Update nur erwähnt, dass die Vorhersage von 42,0% für Rot-Grün auch diesmal wieder ziemlich präzise (in echt 42,4%) stimmte. Das bedeutet erfreulicherweise, dass man sich künftig das ganze komplizierte Wahlgetue einfach sparen und den Bundestag gleich entsprechend der Prognose neu zusammensetzen kann. Da lacht der Steuerzahler!


19.09.2005 | 03:49 | Nachtleuchtendes | Alles wird besser | Was fehlt

Über Wachen und Schlafen


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Viele Bereiche der Produktinnovation funktionieren ja, vorsichtig ausgedrückt, nicht gerade bedarfsgesteuert. Die Welt braucht keineswegs noch mehr originelle Salz- und Pfefferstreuer, wirklich nicht. Dass es aber immer noch keine auch nur halbwegs erträgliche Lösung des Weckproblems gibt, das merken auch Designer täglich am eigenen Leibe; zahllose Wecker-Innovationen sind die Folge.

Über den interaktiven Weckteufel Clocky, den man zum Abschalten erst mal einfangen muss, wurde hier bereits berichtet. Leider nach wie vor ein Prototyp ist die schon 2003 vorgestellte, sehnlich erwartete Leuchtbettwäsche von Rachel Wingfield, die morgens "im natürlichen Atemrhythmus" im Laufe von 15-20 Minuten immer heller leuchtet und so angeblich Depressionen therapiert, die biologische Uhr justiert, den Schläfer auf schmerzlose Weise aufweckt und nebenbei extrem hervorragend aussieht, noch viel besser als die nachtleuchtende IKEA-Bettwäsche.


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Genauso wenig erhältlich ist bisher der an Pendlerbedürfnisse angepasste Wecker Rise, der anhand von Daten zur Verkehrslage, die er selbstständig im Internet recherchiert, die Weckzeit anpasst. Keine leere Verheissung ist dagegen der für ca. 140 Euro seit August bereits erhältliche Sleeptracker, der wie eine Armbanduhr getragen wird. Durch Beschleunigungssensoren erkennt er die zum Wecken geeigneten REM-Phasen, in denen sich der Schläfer mehr bewegt und sowieso schon fast wach ist. Für leidenschaftliche Datensammler und Hypochonder zeichnet er nebenbei Daten über den Verlauf des Nachtschlafs auf.

Kompromisslos für immer unerhältlich bleiben wird voraussichtlich das bei Halfbakery vorgeschlagene Gel-Heiz-Kopfkissen, das zur richtigen Weckzeit per chemischer Reaktion heiss und steinhart wird. Nachteil: das Kissen muss jeden Abend zur Reaktivierung im Wasserbad gekocht werden. Man kann es natürlich so halten wie grosse Teile der Riesenmaschinenbelegschaft, und morgens überhaupt nicht aufstehen. Aber man darf sich auch nicht beklagen, wenn dann kein Geld für originelle Salz- und Pfefferstreuer da ist.


... 68 69 70 71 72 [73] 74 75 76 77 78 ...

*  IN DER RIESENMASCHINE


*  ORIENTIERUNG



Werbung
Werbung Ratgeber

*  SO GEHT'S:

- Backstreet Boys und Kante mixen

- vor der Haustür aufgelesen werden

- Abhang runter (Augen zu)

- Anmut und Erröten

*  SO NICHT:

- Lebensmut in der U-Bahn liegen lassen

- Verlade für Doofe

- Bier verstecken (als Gastgeber)

- grösserer Blutverlust


*  AUTOMATISCHE KULTURKRITIK

"Livid", Alexandre Bustillo, Julien Maury (2011)

Plus: 8, 12, 38, 41, 45, 55, 74, 80, 101, 117, 122, 137
Minus: 1, 3, 15, 35, 43, 147 doppelt, 198
Gesamt: 4 Punkte


*  KATEGORIEN


*  ARCHIV