13.04.2006 | 01:17 | Berlin | Alles wird schlechter
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.) (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Bekanntermassen ist das Gejammer über Dauerpraktikanten seit rund einem Jahr ein Lieblingsthema der Zeitungen. Wer aber dachte, durch eifrige Gegeninitiativen würde das Problem gelindert oder gar aus der Welt geschafft, hatte sich geirrt – es geht jetzt erst richtig los. Nach der Werbe-, Medien- und Filmbranche hat nämlich auch die Gastronomie gemerkt: Man muss für Hilfsarbeiten gar nicht mehr schlecht bezahlte Studenten einstellen. Es gibt jetzt ja auch unbezahlte Praktikanten. Oder wie sonst wäre der links abgebildete Aushang des Kaffeehaus Maybach zu deuten?
Natürlich schaffen es nur die allerwenigsten Praktikanten, direkt als Servicekraft übernommen zu werden. Den meisten bleibt nach drei Monaten nur ein Zeugnis und die Hoffnung, mit dieser Referenz und den gewonnenen Kontakten in der Kellner-Szene bei einem renommierteren Kaffeehaus oder gar bei einem richtigen Restaurant ein weiteres Praktikum zu ergattern. Das geht dann über Jahre so. Dennoch ist ein Praktikum vermutlich die einzige Hoffnung für alle, die bisher verzweifelt einen Einstieg in die Gastronomie-Branche gesucht hatten. Bei Interesse: Anrufen unter 030-61283110. Es sei aber gewarnt: Bei diesem Praktikum dürfte man grosse Teile der Arbeitszeit mit Kaffeekochen beschäftigt sein.
10.04.2006 | 13:37 | Anderswo
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Ab und zu entdecken Werbeagenturen, dass es in der Welt da draussen etwas Neues gibt. "Man kann doch jetzt diese E-Mails verschicken, an die man Dateien ranhängen kann", stellten sie vor einigen Jahren fest und entwickelten das Virale Marketing. Und neulich dann: "Es gibt doch jetzt dieses Web 2.0, wo die Konsumenten zu Prosumenten erzogen werden und an allem freudig mitarbeiten. Da könnten wir doch mal..." – "Ja, das ist toll! Wir lassen sie für uns arbeiten, nennen es Gewinnspiel und verkaufen es unseren Auftraggebern als Kundenbindungsinstrument." Gesagt, getan, und schon stellten beispielsweise Mini, Mastercard und Converse Seiten ins Netz, auf denen die Nutzer auf die eine oder andere Art kreativ werden dürfen.
Das gefiel auch der Marketing-Abteilung von Chevrolet. Und so gibt es zur Vermarktung des für 2007 geplanten Geländewagenmodells Tahoe eine entsprechende Seite, auf der mit Hilfe von diversen vorgefertigten Filmausschnitten, acht Hintergrundmusiken und eines Textgenerators ein 30-Sekunden-Spot erstellt werden kann. Dummerweise vergass man dabei allerdings, irgendeine Art von Kontrollinstanz einzuführen, die das Hochladen der produzierten Spots überwacht.
Da kriegte Chevrolet dann ganz schnell zu spüren, was Userbeteiligung wirklich bedeutet: Umweltaktivisten und andere Witzbolde bauten Spots, in denen der lächerlich hohe Verbrauch des Tahoes ("$70 to fill up the tank, which will last less than 400 miles. Chevy Tahoe.") und die Schlechtigkeit von Geländewagen im Allgemeinen (z.B. in diesem Video) kritisiert werden. Dank Blogs und YouTube haben sich die Ergebnisse mittlerweile aus dem Einflussbereich von Chevrolet entfernt, weswegen Chevrolet den einzig vernünftigen Weg gewählt hat: Die ganze Aktion wird weitergeführt und als von Anfang an genau so geplant dargestellt.
02.04.2006 | 13:11 | Anderswo | Sachen anziehen | Zeichen und Wunder | Papierrascheln
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.) Zugegeben, es gibt im Jahr 2006 innovativere Ideen, als über seinen Auslandsaufenthalt ausgerechnet in einem Blog zu berichten. Und zugegeben, Tokyo ist jetzt nicht gerade der Geheimtipp unter den Millionenstädten dieser Welt, über den wir in Deutschland noch so überhaupt nichts wussten, ganz anders als z.B. das aufstrebende Hyderabad. Aber man kann so ein Tokyo-Blog halt trotzdem interessant und angenehm gestalten, wie Dirk Schwieger beweist. Woche für Woche bekommmt er von Freunden und Lesern Aufgaben und Fragen, wie etwa "Besuch das Studio Ghibli Museum!" oder "Wie kleiden sich die Japaner?", zugeschickt, über die er dann in Form eines kurzen Comics berichtet. Da dies auf vier Seiten eines handelsüblichen Moleskines gezeichnet ist, nennt sich die Serie entsprechend der japanischen Behandlung von Lehnwörtern Moresukine. Auch wir haben Dirk einen Auftrag gemailt und werden nun im Juli oder so entweder etwas über die Ginza Renoir-Café-Kette, ein Treffen mit Sam & Valley oder die Suche nach einem Stein in der Form Japans erfahren – vorausgesetzt, Dirk überlebt die vorher geplante Fugu-Episode.
30.03.2006 | 13:22 | Anderswo | Alles wird besser | Sachen kaufen
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Supermärkte bieten, sofern sie geöffnet haben, weitestgehend optimale Einkaufsbedingungen: Erstens gibt es von fast allem etwas, zweitens gibt es zusätzlich von fast allem eine billige Alternative und drittens bleibt die zwischenmenschliche Kommunikation auf ein Minimum beschränkt. Bloss die Sache mit den Einkaufswagen ist nicht optimal gelöst. Die Dinger sind sperrig, stehen sich ständig im Weg rum und die passenden Münzen hat man sowieso nie dabei.
Spanien ist da einen Schritt weiter: In den Supermärkten der Mercadona-Kette gibt es praktische stapelbare Einkaufskörbe mit Rollen, die den Kunden ganz ohne Münzeinwurf zur Verfügung stehen. Der lange orangefarbene Griff ermöglicht eine leichte Handhabung auch im Stehen und zeichnet sich zusätzlich durch stufenlose Verstellbarkeit im Neigungswinkel aus, was auch Kindern eine optimale Bedienbarkeit ermöglicht. Die Hinzunahme eines zweiten Korbes ist ebenfalls kein Problem, nach wie vor bleibt eine freie Hand zum unbeschwerten Griff ins Regal. Und um Engpässe und Staus elegant zu überwinden, ist zudem ein kürzerer grüner Haltegriff angebracht. All diese Vorzüge ergeben ein nie dagewesenes Einkaufserlebnis: Das Bild unten rechts zeigt das unfreiwillige Ergebnis eines Testdurchlaufs (auf dem Einkaufszettel standen lediglich zwei Tüten Milch und eine Melone).
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Dieser Beitrag ist ein Update zu: Au Weialess
23.03.2006 | 00:13 | Alles wird schlechter | Sachen kaufen
 Foto: striatic / Lizenz Tückischerweise tritt bereits am morgigen Freitag, und nicht wie gewohnt am 1. eines Monats, eine neue Regelung des Elektro- und Elektrogerätegesetzes in Kraft. Alte Elektrogeräte dürfen dann nicht mehr in den Hausmüll geworfen werden, sondern gehören zur kommunalen Sammelstelle. Wer also noch Tapedecks, Radiowecker, Faxgeräte, Videorekorder und ähnlich unbrauchbaren Kram zu Hause rumstehen hat: Heute raus damit! Ab morgen muss man das Zeug umständlich mit dem Auto in irgendeinen Wald bringen, was wegen des Benzinverbrauchs schlecht für die Umwelt ist.
... 41 42 43 44 45 [46] 47 48 49 50 51 ...
|
IN DER RIESENMASCHINE
ORIENTIERUNG
SO GEHT'S:
- Randall Adams
- krasse Moves
- Lido, bestimmt (früher: Westside)
- zuschlagen (Gewalt)
SO NICHT:
- Würstchen im Cowboylook
- David Harris
- ultrakrasse Moves
- zuschlagen (Rabatt)
AUTOMATISCHE KULTURKRITIK
"Evil Aliens", Jake West (2005)
Plus: 25, 31, 33, 39, 41, 48, 49, 50, 51 Minus: 7, 15, 46, 80, 89 Gesamt: 4 Punkte
KATEGORIEN
ARCHIV
|
|