Riesenmaschine

23.10.2005 | 23:28 | Zeichen und Wunder

Neuer Trend: Sog. "Blogs"


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)


Ein bemerkenswertes Ereignis des Sonntags: Dieses Thema bei Focus TV. Wir hätten es sonst mal wieder nicht mitgekriegt.

Blog-Bildung! Eine neue Tagebuchkultur erobert das Internet
Der Name leitet sich vom guten alten Logbuch ab – und auch sonst geht es den Schreibern im Wesentlichen darum, aus ihrer Sicht bemerkenswerte Ereignisse des Tages festzuhalten. Doch weil sie das im Internet tun, sind die Ergüsse jedermann zugänglich, Hinweise auf andere Blogger tun ein ein Übriges – und prompt ist eine neue Kultur, die 'Blogosphäre' entstanden. Journalisten nutzen Weblogs als Quelle, Supermarktbetreiber als Ventil für ihren doch recht höhepunktfreien Alltag und mancher ergreift die Gelegenheit, einfach nur seine Radtour einem weltweiten Publikum als Film mitzuteilen. Focus TV über einen Trend im World Wide Web, dem hierzulande immerhin schon 200.000 – und weltweit gar 50 Millionen Menschen – verfallen sind.


21.10.2005 | 19:50 | Zeichen und Wunder

Baby Talk


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Sprachkompetenz ist eine der absoluten Schlüsselqualifikationen in unserer von Kommunikation dominierten Welt und mit dem Training kann nicht zu früh begonnen werden. Nicht umsonst ist Englisch inzwischen häufig bereits in der dritten Klasse Pflichtfach, manchmal sogar schon im Kindergarten. Einer Visionärin aus Dinslaken verdanken wir jetzt endlich auch in Deutschland einen Vorstoss in neue Bereiche: Mittels einfacher Handzeichen kann sogar mit Babys kommuniziert werden, was bisher dank der nicht ausreichenden Entwicklung des Sprechapparates schwer möglich war.

Das Erlernen der Zeichen funktioniert dabei bestechend einfach: "Jedes Mal bevor Ihr Baby gestillt wird, oder die Flasche in den Mund bekommt zeigen Sie ihm das Zeichen für Milch. Je öfter Ihr Baby dieses Zeichen im Zusammenhang mit Milch sieht, umso eher versteht es, dass es sich um Milch handelt und wird dann irgendwann wenn es gern Milch trinken möchte das Zeichen zeigen." Oder umgekehrt, dann hätte man allerdings Pawlowsche Kinder.

Aus semiotischer Sicht handelt es sich bei diesen Handzeichen übrigens um arbiträre und symbolische Zeichen: Sie sind willkürlich gesetzt und stehen in keinem naturgegebenen Verhältnis zum Bezeichneten, wie etwa das Zeichen für "Feuerwehrmann" zeigt (Abbildung). Fragt sich also, warum man ein laminiertes, DIN A4-grosses Schild mit 16 Zeichen für 10 Euro erwerben sollte, wenn man sich genauso gut selber Zeichen ausdenken oder den Kleinen sinnvollerweise die Wörter der Gebärdensprache beibringen könnte. Die Antwort auf diese Frage kann mir wahrscheinlich jedes Baby geben. Ich muss ihm nur noch schnell die richtigen Handzeichen beibringen.


05.10.2005 | 02:09 | Supertiere

Unsere ganz kleine Farm


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Wie in jedem Herbst werden dieser Tage tröpfchenweise die aktuellen Nobelpreisträger bekannt gegeben. Vorgestern waren Robin Warren und Barry Marshall in der Kategorie Medizin an der Reihe. Als preiswürdig gilt ihr Nachweis, dass Gastritis und Magengeschwüre durch Bakterien und nicht durch Stress, Alkohol oder Rauchen verursacht werden. Zusammen mit Warren und Marshall durfte sich auch der Geschwür-Verursacher – helicobacter pylori – für einen Tag im Rampenlicht der medialen Aufmerksamkeit sonnen. Das ist lobenswert, ändert allerdings wenig daran, dass Mikroben im öffentlichen Bewusstsein noch immer notorisch unterrepräsentiert sind. Zu Unrecht, leben doch allein auf und in jedem Menschen rund eine Billiarde Mikroorganismen, zeichnet sich doch die Mikrobengrundgesamtheit für mehr als die Hälfte der weltweiten Sauerstoffporduktion verantwortlich, usw. usf.

Zum Glück gibt es Menschen, die das Potenzial der Mikroben schon länger erkannt haben und entsprechend zu würdigen wissen: Einige der spannendsten und schönsten Mikroorganismen werden im Mikrobiologischen Garten der Uni Oldenburg ausgestellt. Hier finden sich etwa wandelnde Bakterienbanden, Salz-liebende schwarze Hefen und alles über die Schönheit der Pilze. Und wem das gefällt, der kann am Wochenende ja noch einen Ausflug in den Mikrobenzoo der Michigan State University unternehmen. Der Hairy Rumen Protist (Foto) freut sich schon auf Besucher.


04.10.2005 | 14:33 | Sachen kaufen | Vermutungen über die Welt

Und jetzt zum Wetter


Wetter – aus der modernen Welt kaum noch wegzudenken (Foto: mbiskoping / Lizenz)
Huch, fast hätten wir diesen wichtigen Termin verpasst: Seit heute Nacht werden von der FU Berlin die Namen für die Hoch- und Tiefdruckgebiete 2006 verkauft. Kostenpunkt sind 299 Euro für Hoch- und 199 Euro für Tiefdruckgebiete, Restposten mit unpopulären Anfangsbuchstaben wie Q oder X werden anschliessend bei eBay verramscht. Im Zuge der jährlichen Geschlechterrotation sind im kommenden Jahr übrigens wieder die Männer mit den Hochdruckgebieten dran. Neu und bereits jetzt möglich ist die Einsatzmöglichkeit im Standort-Marketing: Ein aktuelles Hoch trägt den zweifelhaften und eher nach einer Studentenverbindung klingenden nachweislich vorhandenen Namen Oldenburgia. Da dürfte es bis zu offenem Product Placement auf der Wetterkarte auch nicht mehr lange dauern.


23.09.2005 | 18:31 | Nachtleuchtendes | Alles wird besser

GameBoy goes Riesenmaschine


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Es gibt mal wieder einen neuen GameBoy. Zum 20. Geburtstag von Firmenmaskottchen Super Mario hat Nintendo dem "Alles kleiner"-Trend Tribut gezollt und vergangene Woche in Japan den GameBoy Micro auf den Markt geworfen. In punkto Größe und Design orientiert sich das Micro-Modell am Gamepad der ehrwürdigen NES-Heimkonsole, die Spiele lassen sich auf einem Zwei-Zoll-Display verfolgen.

Wem das etwas zu frickelig ist, dem sei eine Weiterentwicklung des Ur-GameBoys ans Herz gelegt: Der GameMan, über den wir im Make-Blog gestolpert sind. Der GameMan ist einen knappen Meter groß und kann fünf maßstabsgerecht vergrößerte Original-Module abspielen. Für eine ursprünglich geplante 2-Meter-Variante hatten die Entwickler von der University of California in San Diego leider nicht genug Geld. Dennoch begrüßen wir natürlich die Entwicklung derartiger Riesenmaschinen und wollen mehr davon. Ganz oben auf dem Wunschzettel: Der iPod Giga mit Speicherplatz für drei Jahrzehnte Musik und fußballgroßen Earplugs.


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"Ghostbusters", Paul Feig (2016)

Plus: 37, 75, 76, 80, 96, 108, 117, 122, 125, 126, 140, 142
Minus: 46, 99, 113, 155, 192
Gesamt: 7 Punkte


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