25.08.2005 | 01:00 | Berlin | Supertiere | Alles wird besser
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.) (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Für die Berliner Trabrennbahnen Mariendorf und Karlshorst sieht es insgesamt nicht so rosig aus. Zu hohe Kosten, zu geringes Interesse der Öffentlichkeit – aber wie 2003 hier nachzulesen war, sollte der Berliner Trabrenn-Verein "ein Konzept vorlegen, wie Trabrennen kostengünstig veranstaltet werden können", andernorts hieß es, die Betreibervereine wollten "versuchen, neue Einnahmequellen zu erschließen" und insgesamt müsse man "langfristig raus aus der Sackgasse" (ebd.). Et voilà! Man lässt einfach die teuren Pferde weg! Zuschauerbeteiligung, Interaktivität, Prosuming heißen die Zauberworte. Der Weg des edlen Trabrennsports ins 21. Jahrhundert ist gesichert.
23.08.2005 | 12:49 | Berlin | Alles wird besser | Zeichen und Wunder
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.) Vor das Umziehen, eine an sich schon nicht sehr beliebte Tätigkeit, hat das Schicksal die Wohnungssuche gesetzt, die Anstrengung mit Demütigung kombiniert. Wir alle wissen, daß eine Aussage wie 4ZKBB/WM700 eigentlich überhaupt nichts aussagt, das dient bestenfalls zum Anzeigensortieren. Und sofern man nicht Nachmieter ist, kriegt man die Vormieter nicht zu fassen, die einen vor dem bollerndem Nachbarn oder der nässenden Wand warnen könnten. Bald schon werden aber professionelle Wohnungstester ihr Siegel an den Leerraum kleben, es wird dort stehen, ob die Wohnung unser Geld wirklich wert ist. Bis dahin freuen wir uns über erste Testimonials wie dieses, noch ungelenk ans Haustor gekritzelt, aber es ist ein Anfang.
22.08.2005 | 17:02 | Alles wird besser | Essen und Essenzielles
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Zwar war dieser Sommer grillwettertechnisch gesehen ein glatter Reinfall. Vom Grillgut her war er aber eine reine Freude, war es doch zum ersten Mal möglich, die Wurst "Torfstecher" der Firma Meica, die sich sonst durch eher durchschnittliche Wurstwaren bemerkbar machte, auf einen von Holzkohle gespeisten Grill zu packen. Torfstecher Würste sehen ziemlich hässlich aus, das muss man zugeben. Da kann selbst die ausgefallenste Salatvariation nichts mehr reissen. Die von der Oberflächenstruktur an Spanplatten gemahnenden, angenehm schwer in der Hand liegenden Hackquader entfalten tatsächlich erst im Mund, aber dann hach, eine derart betörende Wirkung, die alles, was vorher den Sehsinn beleidigt hat, vergessen macht. Und dabei sei es egal, ob da Chemie oder Glutamat der Auslöser ist, denn unsere Sommer sind ja seit letztem Jahr so kurz, dass es selbst bei täglichem Torfstecher-Grillen unmöglich ist, sich damit zu vergiften. Die wurstuntypische Form bietet demjenigen, der am Grill stehen muss, einen entscheidenden Vorteil, denn erstmals ist es möglich, eine Wurst von allen vier Seiten zu braten, was für Lob und Anerkennung bei den Esserinnen und Essern sorgt (Wobei findige Leser jetzt sicherlich diskutieren, ob die Urwurst, wie wir sie kennen, überhaupt vier Seiten hat. Ja. Hat sie: neben oben und unten gibt es nämlich auch noch Kurve lang und Kurve kurz.) Es gilt, den kleinen leckeren Freund länger auf dem Grill zu lassen, als man denkt, denn erst, wenn sein Äusseres dem von leicht verbranntem Laugengebäck ähnelt, ist er reif, auch noch die kritischste Geschmackspapille und den zögerlichsten Knosp zu überzeugen. Auch peripher bietet die mutige Innovation im Wurstmarkt nur Fun, Fun, Fun: sie kann nicht vom Teller rollen, und es ist immer für einen Lacher gut – gerade bei Leuten, die man nicht so gut kennt und bei denen man sich selbst zum Grillen eingeladen hat –, ihren Namen mit vollem Mund norddeutsch auszusprechen und beim "St" über den spitzen Stein zu stolpern. Wenn es also einen Wurstgott gibt, dann sei der Torfstecher sein Sohn.
22.08.2005 | 16:32 | Supertiere | Alles wird besser
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.) (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.) (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Haustiere zeichnen sich im Allgemeinen durch viele nachteilige Eigenschaften und geringen Nutzwert aus. Zwar hat man einige Probleme durch ihren Nachbau aus unverrottbaren Materialien (Aibo und Verwandte) in den Griff zu bekommen versucht; mittlerweile müssen wir uns aber fragen, ob nicht auch dieser Ansatz an den eigentlichen Verbraucherwünschen vorbeigeht. Wollen wir nicht vielleicht statt Haustieren aus Blech lieber nützliche Haushaltsgeräte, die sich wie Haustiere verhalten? Nur ohne das lästige Kacken, Lärmen, Haaren und Sterben? Erste zaghafte Entwicklungen in dieser Richtung sind etwa Clocky, der Wecker, der vom Nachttisch springt und sich versteckt, das Touch&Glide-Bügeleisen, das sich intelligent auf seine Beinchen stellt, sobald wir es aus der Hand legen, und die "Design by Gravity"-Lampe von Front, die sich unbeobachtet schlaff auf dem Boden räkelt und erst wieder Lampenform annimmt, wenn Herrchen nach Hause kommt. Das ist mehr wie es! Wir wollen Handys, die von allein wieder in die Tasche zurückkriechen, Aschenbecher, die uns auf Schritt und Tritt folgen und Wohnungen, die sich mit einer niedlichen rosa Zunge selbst putzen. Heute noch, wenn's geht!
20.08.2005 | 21:50 | Alles wird besser | Was fehlt | Zeichen und Wunder
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Zugegeben, Instant Labeling Tape und Pixeltape sind beide nicht ganz neu, sondern eher so aus dem Vorjahr, aber woher soll man auch von irgendwas erfahren, bevor es bei Mocoloco steht? Und das Designprinzip der beiden Klebebänder ist so ausgezeichnet, dass es sich trotzdem lohnt, als Vorbild für andere Hersteller noch einmal darauf hinzuweisen: Erst mal werden alle Optionen eingebaut und ausgeliefert (beim Labeling Tape sind ab Werk alle 14 Displaysegmente weiss, beim Pixeltape, nun ja, alle Pixel), dann bleibt es dem Kunden überlassen, welche er schwarz übermalen und für immer deaktivieren will. Ach, wären doch alle Produkte so. Insbesondere Handys!
Zu kaufen ist das Klebeband trotz anderslautender Angaben auf der Website weder im Shop des Designmuseum noch bei magma; auch bei der Buchhandlung Walther Koenig ist es nicht zu entdecken. Eventuell in "selected Designshops in Berlin and Cologne". Schwacher Trost: Hier lassen sich Klebebänder mit individuellem Aufdruck herstellen.
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Nachtrag: Fast genauso, nämlich umgekehrt funktioniert die – leider nur in England erhältliche – Aufbewahrungsbox MeBox. Weil hier nicht das Überflüssige übermalt, sondern das Gewünschte aus vorgestanzten Löchern herausgepopelt wird, ist das Prinzip für Schreibschwache (siehe Kommentar) vielleicht leichter zu begreifen.
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IN DER RIESENMASCHINE
ORIENTIERUNG
SO GEHT'S:
- Tennispenner
- Wendekühlschrank (Deutschland/Italien)
- Mastro Lorenzo
- Warmes Himbeerbier (einfach ignorieren)
SO NICHT:
- Erbrochenes inhalieren
- Golfpunk
- Wendefahnen (Deutschland/Brasilien)
- Mastro Heinrich
AUTOMATISCHE KULTURKRITIK
"Welcome to the Jungle", Jonathan Hensleigh (2006)
Plus: 3, 17, 52, 56, 69 Minus: Gesamt: 5 Punkte
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