Riesenmaschine

07.12.2006 | 05:28 | Alles wird besser | Sachen kaufen

Das zweite Mooresche Gesetz


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Das Mooresche Gesetz besagt, dass sich die Zahl der Transistoren pro Fläche alle 18 Monate verdoppelt. Das bisher unbekannte zweite Mooresche Gesetz besagt, dass veröffentlichte Artikel über das erste Mooresche Gesetz im gleichen Mass kürzer werden wie Speicherchips kleiner. Es gibt also noch Hoffnung für die IT-Berichterstattung.


05.12.2006 | 02:30 | Berlin | Alles wird besser

Fahrplan Schmarplan


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Dass Berlin arm ist, hält die zu 100% in Stadtbesitz befindliche Berliner Nahverkehrsgesellschaft BVG famoserdings nicht davon ab, mit Innovationen um sich zu schmeissen. In jedem U-Bahn-Waggon gibt es zwischen vier und acht Bildschirme, die "Berliner Fenster", auf denen von Werbung unterbrochene Werbung für die Unterhaltung der Fahrgäste sorgt. Längst wurde erprobt, wie man per SMS seine Fahrkarte bezahlt. Und schliesslich wird derzeit an Haltestellen ein System installiert, das präzise anzeigt, wann der nächste Omnibus eintrifft. Unnötig kritische Geister merken an, dass ein semielektronisches Do-It-Yourself-System mit einer schlichten, deutlich billigeren Uhr in Kombination mit den vorhandenen papiernen Fahrplänen ausgereicht hätte. Ihnen muss man entgegnen: Allein für die abgebildete Fehlermeldung hat es sich gelohnt.


04.12.2006 | 02:53 | Berlin | Alles wird besser

Zasterlaster & Cashflash


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
In den 90er Jahren entwickelten vermutlich osteuropäische Diebesbanden die ebenso ruppige wie rabiate Methode, Geldautomaten mit einem LKW aus der Verankerung zu reissen und mitzunehmen. Dagegen hat man allerlei Gegenmassnahmen entwickelt, etwa unabwaschbare Farbe, die sich bei Erschütterung über die Scheine ergiesst. Die Berliner Volksbank hingegen scheint sich ihrer Sache relativ sicher zu sein und verbindet Bock und Gärtner direkt zum fahrbaren Geldautomaten. Praktisch besonders für Kriminelle, weil so der aufwendige Automatendiebstahl zum simplen Autodiebstahl gerinnt. Eine andere Verbindung zwischen Farbe und Geldautomat bringt die Hersteller-Firma Wincor Nixdorf ins Spiel, indem man die modernen Möglichkeiten des Internet voll ausschöpft: In einer aufwändigen Flash-Simulation kann ein Geldautomat farblich individuell angepasst werden, was mit bzw. neben Sicherheit das wichtigste Entscheidungskriterium beim Geldautomatenkauf darstellen dürfte. Sein Geld von einem fahrbaren, stufenlos farbverstellbaren Geldautomaten abzuheben – es hört sich an wie Zukunft und ist doch schon heute Wirklichkeit.


03.12.2006 | 13:19 | Anderswo | Alles wird besser

Wirklichkeit, das wars dann wohl


Outdoor-Super-Hyper-Park
(Foto: dave_z28ca / Lizenz)
Bis hierhin hatten wir unseren Spass mit dem, was uns andere so an interessanten Landschaftsfeatures hinterlassen haben. Wir konnten als Kinder auf genug Bäumen herumklettern, später am Strand spazierengehen und Muscheln sammeln, und wenn wir besonders begünstigt waren, hatten wir sogar einen Berg in der Nähe. Jetzt aber nehmen wir das bitte selbst in die Hand und bringen die Landschaft dabei gleich dorthin, wo wir sie brauchen, nämlich in die Nähe der grossen Städte. Es ist etwas rätselhaft, warum ausgerechnet Charlotte in North Carolina der Vorreiter in dieser Angelegenheit ist, aber, who cares, da ist es: das United Nations National Whitewater Center, mit der UNO weder verwandt noch verschwägert, dafür ausgestattet mit, wie man hört, exquisitem Wildwasser, Wanderwegen, Kletterfelsen und überhaupt allem, was man so zum Draussensein braucht. Und das alles am Westrand von Mecklenburg County, also praktisch mitten in der Stadt! Allerdings gibt es dieses artifizielle Outdoor-Paradies schon, und das macht es etwas langweilig. Viel besser, weil noch nicht existent, dagegen die nächste Entwicklungsstufe: Der superkünstliche Outdoor-Super-Park Waveyard, im Prinzip genauso wie in Charlotte, nur in Phoenix, und in jeder Hinsicht grösser, besser und interessanter. Und man kann ausserdem windsurfen, fliegenfischen und tauchen (sogar nachts)! Das alles wird man uns im Jahr 2007 bieten, und wir müssen nicht mal laut danach verlangen.


30.11.2006 | 18:41 | Alles wird besser | Vermutungen über die Welt

Bruder Zufall


Push The Button (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Wie viel Spass hätte man an seinem Leben, wenn es so lustig vor sich hermäandern würde wie ein Samstagabend nach 8 Bier! So viele Überraschungen! So viel Freude!
Das kann man auch im Alltag haben, neuerdings sogar ohne Pils zum Frühstück: Das Projekt Random Lift Button, das zur Zeit in zwei Aufzügen an der Universität Plymouth stattfindet, nimmt aus so einem unbewussten Moment wie den schweigenden, mit an die Decke starren verbrachten Momenten im Aufzug die Berechenbarkeit und Vorhersehbarkeit. Wie fabelhaft, wie aufregend! Statt am eigenen Arbeitsplatz im siebten Stock landet man auf dem Schoss des Kollegen im dritten Stock, statt pünktlich im Meeting zu sein kommt man lächelnd 30 Minuten zu spät – Moment, was ist denn der Unterschied zu bisher?


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"Carriers", Àlex Pastor / David Pastor (2009)

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