Riesenmaschine

25.09.2006 | 03:40 | Alles wird besser | Papierrascheln

Elektrischer Reporter


Könnte auch ein Foto sein (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Wann immer das Gespräch auf die Lesergruppen der Riesenmaschine kommt und es uns in den Kram passt, werden weder Holm Friebe noch ich selbst müde zu betonen, dass besonders "Journalisten, Werber und andere Multiplikatoren, auf jeden Fall aber irgendwie Intellektuelle" die Riesenmaschine lesen, ein klassischer Fall von gefühltem Wissen. Nun aber wollen wir es wissen und fordern die Multiplikatoren explizit auf zu multiplizieren, und zwar zum Thema Elektrischer Reporter. Das ist ein wöchentlich erscheinendes Videoblog im Internet, genau wie das von Angela Merkel, aber ganz anders. Darin erklärt Herr Mario Sixtus die Welt, und zwar gedingst vom Handelsblatt. Wir können die Sendung aus verschiedenen Gründen empfehlen, sie ist nämlich unaufdringlich unterhaltsam getextet, sie wartet mit dem beliebten 1950er-Jahre-Retrolook auf und das Logo wurde von Riesenmaschine-Hausdesigner Martin Baaske gestaltet.

Hier, liebe Multiplikatoren, kommen Sie ins Spiel. Schreiben Sie einen Artikel über den Elektrischen Reporter. Seien Sie sich nicht zu schade, der schmucken Innovation eines anderen Medienhauses Lob zuteil werden zu lassen. Sie müssen ausnahmsweise nicht einmal die Riesenmaschine erwähnen. Und nun das Tollste: Es gibt für Sie, Multiplikatoren, auch einen Preis, und zwar einen Riesenmaschine-Artikel über den schönsten Artikel über den Elektrischen Reporter. Den, um die in sich geschlungene Metaselbstreferentialität sich kichernd unterm Küchentisch verstecken zu lassen, ich auch erwähnen werde, wenn ich für den Elektrischen Reporter demnächst interviewt werden werde. Falls das nicht geheim war.


22.09.2006 | 01:45 | Berlin | Nachtleuchtendes | Alles wird besser | Alles wird schlechter

Von Hasen und Sternen


Kaum vorstellbar: Furioses Ende eines pornographischen Kurzfilms (Foto: Trevor Blake / Lizenz)
Heute, wo die einen denken, man müsse schon für die theoretische Möglichkeit, Radio- und Fernsehprogramme zu empfangen, Gebühren bezahlen und andere, vielleicht aber sogar die gleichen Menschen der Meinung sind, ihre recht freie Auslegung des all das legitimierenden Begriffes Bildungsauftrag würde ihre Zuschauer auch nur in irgendeiner Weise bilden, da ist jede Alternative willkommen, die ihre Zielgruppe etwas genauer definiert als all die Hunderte von via Kabel, Antenne und DVB-T empfangbaren Fernsehsender mit ihrem inhomogenen Programmplan.

Zumindest für die Männerwelt, genauer gesagt deren Vertreter zwischen 14 und 49 Jahren, ist zu Beginn dieses Monats eine Alternative in sehbare Nähe gerückt worden: DMAX. Ein Sendername, der nur so vor Testosteron und Abenteuerlust strotzt, und ein Programm, das dem Mann nun erstmals 24 Stunden am Tag alles bieten möchte, was er sich wünschen kann und dabei liest wie das Worst of sämtlicher auf anderer Sender verheizten Infotainment-, Docutainment- und Pop-Science-Formate: Angeln, Autotuning, unglaubliche Riesenmaschinen, Schuldnerberatung, Waffen, Jagen, Häuserupgepimpe, schlechte Berufe, super Berufe. All das steht auf dem Stundenplan. Interessanterweise aber weder Erotik, Pornographie, noch was sich 14-Jährige unter beidem vorstellen. Nach der Befriedigung seiner sexueller Bedürfnisse wird man wohl also im wahren Leben suchen müssen.

Auf dem demnächst stattfindenden Cum2Cut Festival könnte man aber fündig werden, auch wenn bei diesem ganz in der D.I.Y Bewegung verwurzelten Wettbewerb das Mitmachen im Vordergrund steht: Pornographische Kurzfilme, innerhalb von 3 Tagen in Berlin gedreht, mit einem pinken Stern und einem Plastikhasen als Requisite und der manischen Dialogzeile "I'll fuck anything that moves!". Klassische pornographische Subgenre wie Comedy, Musical oder Splatter werden auf der Opening Party den Teilnehmern zugeteilt, die fertigen Filme schliesslich auf dem kooperierenden 1. Porn Filmfestival Berlin präsentiert, und gewinnen kann man selbstverständlich auch was. Volljährigkeit dürfte für die Teilnahme aber Voraussetzung sein; die 14-17-Jährigen gucken also weiter in die Röhre – vermutlich Sportkanäle.

Christian F. Brückner | Dauerhafter Link | Kommentare (4)


21.09.2006 | 17:57 | Anderswo | Alles wird besser | Sachen anziehen

Schweres Markengeschütz aus China


Biemlfdkk-Shop, Urumqi

Firs Naturalzmzd-Schaufenster, Korla

Fransition-Laden, Korla
"Ein Angriff aus China", so prophezeite letzte Woche der 'Chefstratege der Credit Suisse', Philipp Vorndran, im Spiegel, "ist nur eine Frage der Zeit": Und tatsächlich: Beim Benamsen eigener Modeprodukte und -firmen reiten chinesische Brandingoffiziere ihre nächsten Attacken. So ist das Modelabel BIEMLFDKK – anders als die Hosenmarke OERSNVR – bereits voll googlebar, was den maroden westlichen Abschiedsgesellschaften (Spiegel) einen schweren Schlag versetzen wird. Zudem hat die noblerere Marke, die auf Chinesisch einfach 'bin yin le men gao er fu' heisst, so etwas wie ein Image: Sie steht nämlich, so heisst es hier, für "Golfkultur" sowie das "16. Jahrhundert", und stammt angeblich aus Korea. Ein grosser Fortschritt ist auch die bessere Aussprechbarkeit des Markennamens. Zumindest sein erster Teil dürfte zum Beispiel Mitgliedern der Dachorganisation der Verwertungsgesellschaften für mechanische Vervielfältigungsrechte oder des Brandenburgischen Institut für Existenzgründung und Mittelstandsförderung wie von selbst über die Lippen gehen.

Nur für einen etwas catchyeren, zweiten Markennamenteil hat es immer noch nicht gereicht, so ähnlich wie bei den Hosen- und Pullovermachern des Sublabels FIRS NATURALZMZD. Wohlmöglich waren die fernöstlichen Wissensökonomen (Spiegel) vom tagelangen Branden so erschöpft, dass sie am Ende einfach wahllos zu ein paar von diesen Buchstaben griffen. Oder ist das alles schlicht Branding in FRANSITION? Im Auftrag und Namen des Abendlandes: Wir bleiben dran!

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Der Name der Hose*

Christian Y. Schmidt | Dauerhafter Link | Kommentare (2)


21.09.2006 | 02:41 | Supertiere | Alles wird besser

Ameisenkrieg jetzt noch lustiger

Phantastisch: Endlich kann man Tierkämpfe mit Argentinischen Ameisen veranstalten. Kalifornische Wissenschaftler präsentieren jetzt einen eleganten Weg, die invasiven argentinischen Mistviecher, die Häuser auffressen und mittlerweile in Nordamerika, Afrika, Australien und niemand weiss wo noch alles angekommen sind, umzubringen: Man hetzt sie einfach aufeinander. Normalerweise bekriegen sich Ameisen derselben Kolonie nicht, denn sie leben ekelhaft harmonisch und friedvoll. Nun bilden Argentinische Ameisen in der Fremde extrem grosse Kolonien, eine in Kalifornien reicht von San Diego bis San Francisco, ein riesiges wimmelndes Ameisenhippielager. Schmiert man aber eine von ihnen mit einer bestimmten Chemikalie ein, so erkennen ihre Hippiefreunde sie nicht wieder und bringen sie um, da kennen sie nichts. Sie bringen jede fremde Ameise um. Ungewollter Kannibalismus unter Ameisen, und zwar unter unserer Kontrolle, wie toll kann es noch werden? Leider kommen als Nächstes die südamerikanischen Feuerameisen, die nicht die Häuser essen, sondern uns.


18.09.2006 | 09:13 | Supertiere | Alles wird besser

pfiffigR


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)



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