Riesenmaschine

05.06.2007 | 12:29 | Anderswo | Supertiere | Alles wird besser | Fakten und Figuren

Wesen aus Himmel und Hölle


Quelle: Pink Tentacle (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Wichtige Geschehnisse der letzten Tage: Gordon Holmes, offensichtlich direkt Monthy Python entsprungen, findet Nessie wieder – als langen, dünnen Wurm in mieser Videoqualität – und die Welt steht Kopf. Dann entdeckt Amateurwissenschaftler Rufus Dawes mehrere Bergeidechsen Lacerta vivipara in der Nähe von Loch Loch im Rahmen des Great Munro Reptile Survey, und Millionen Zuschauer jubeln ihm zu, auch ganz ohne Video. Hingegen die Japaner entwickeln CB2, einen Roboter, der sich genauso benimmt wie ein ein- bis zweijähriges Kind, liefern ein einwandfreies Video in bestechender Qualität, und niemand nimmt davon Notiz. Dabei ist das Monsterbaby CB2 viel nützlicher als jedes Reptil, denn dank Mangel an Beweglichkeit kann man es stundenlang anhimmeln, ohne Risiko, dass es plötzlich in irgendeinem Loch verschwindet. Es liegt auf dem Rücken, starrt mit grossen Augen in die Kamera, strampelt ein wenig und starrt dann wieder mit grossen Augen in die Kamera. So ein Baby scheint ein frohes Leben zu führen. Und weil wir als nächstes alle unsere Säuglinge durch CB2-Exemplare ersetzen werden (scheisst immerhin nicht die Bude voll, der kleine Elektroracker), arbeiten die Japaner bereits an dem Nachfolgermodell – CB3, der vollautomatische Dreijährige für gehobene Elternansprüche. In absehbarer Zukunft wird man die Dinger im Abonnement kriegen, jedes Jahr ein Neues. Vielleicht wird das jeweils aktuelle Sommervideo von Nessie dann gleich mitgeliefert.


31.05.2007 | 17:12 | Anderswo

Der umgedrehte Tisch


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Manche Zwillinge sehen sich ähnlich, dizygote heissen die, manche nicht, das sind die monozygotischen. Manche machen andauernd das gleiche, andere nicht. In der physikalischen Zwillingsforschung sprechen sich die Photonen heimlich ab. Man schickt sie auf zwei verschiedene Rennstrecken, mit mehreren Ausgängen, wählt beispielsweise eines den rechten Ausgang, so macht der Zwilling das gleiche. Die Glimmer Twins sehen sich z.B. überhaupt nicht ähnlich und glimmern auch nicht, während die Torpedo Twins nur schnell sind, Videomüll zu produzieren.
Bratislava und Wien sind seit exakt einem Jahr von einer Alufährenreederei zu Twin Cities gemacht worden. Auch hier liegt ein Missverständnis vor, denn die Silhouette Bratislavas gleicht laut Touristeninfo "einem umgedrehten Tisch", was man von Wien nicht behaupten kann. Kürzlich ist die Fähre gekentert, was als Ersatz nehmen? Vielleicht einen umgedrehten Tisch?

Tex Rubinowitz | Dauerhafter Link | Kommentare (3)


31.05.2007 | 01:44 | Anderswo | Sachen kaufen

Kleingeld und Pizzen jetzt noch grösser


Abbildung stark verkleinert (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Kanada, das stets praktisch denkende Land, stellte der Öffentlichkeit Anfang des Monats die sehr limitierte Auflage einer pizzagrossen, 100 Kilo schweren Goldmünze im Wert von 1.000.000 kanadischen Dollar vor. Das Zahlungsmittel ist damit deutlich handlicher als der dreieckige Ningi aus Gummi mit seiner Kantenlänge von 6.800 Meilen (fast genau 58.3 Billionen Pizzen gross) sowie schöner als der 1.000.000.000.000-Dollar-Schein, den Mr. Burns den USA gestohlen hat. Als Geschenk für Freunde, die schon alles haben, eignet sie sich ebensogut wie als Anrichteplatte für kleine Snacks oder, mit einem Holzstöckchen abgestützt, als einfache Mausefalle. Wer allerdings glaubt, sich durch diese Anschaffung vor Einbruchdiebstahl schon durch das Gewicht der Wertsache feien zu können, der sei darauf hingewiesen, dass man die Münze mit ein wenig Geschick problemlos z.B. ins Ausland rollen kann. Dort wird sie eingeschmolzen, denn ihr Materialwert ist doppelt so hoch wie ihr Nennwert. Leb wohl, grösstes Kleingeld der Welt.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Kleingeld jetzt noch kleiner


30.05.2007 | 01:08 | Anderswo | Fakten und Figuren

Bilder von Menschen, die vor Kameras Sachen machen


Riesenmaschine-Autor, gerade die begehrte Klagenfurter Bachmannwettschwimm-Trophäe gewonnen habend. (Foto: Angela Leinen)
Nach den Riesenmaschine-T-Shirts ist jetzt auch die Klagenfurt-Kollektion 2007 eingetroffen und gibt wie jedes Jahr Anlass zu grosser Ver- und Bewunderung. Radisch-Kandidat PeterLicht ist ungefähr so publicitybegeistert wie Thomas Pynchon und "lehnt es ab, Fotos von sich schiessen zu lassen oder sich im Fernsehen zu zeigen", Andrea Grill ist Übersetzerin aus dem Albanischen, hat über die Evolution der Schmetterlinge Sardiniens promoviert und damit schon so gut wie gewonnen. Jörg Albrecht sieht, wie Kollege Scholz anderswo bereits schrieb, "aus wie dieses kleine neunmalkluge Kaninchen in diesem einen Kinderfilm aus den 70ern, mag Selbstportraits vor psychedelischem Hintergrund und hat Komparatistik studiert. Menschen, die Komparatistik studieren, können keine schlechten Menschen sein." Auch der obligatorische Postangestellte ist vorhanden, dazu drei Mitglieder der obskuren "Fussballnationalmannschaft der Autoren", der Herr weidet uns auf grünen Auen.

Obwohl unser Dopingteam natürlich ganz auf der Seite von Riesenmaschineautor Jochen Schmidt ist, schicken wir gern auch jedem anderen Teilnehmer (oder Juror) ein bewährt glücksbringendes ZIA-T-Shirt zu. Details über den hier demnächst startenden Klagenfurt-Totalisator (Platz, Sieg, grosse und kleine Einlaufwette, wertlose Sachpreise) werden rechtzeitig bekanntgegeben.


29.05.2007 | 11:56 | Anderswo | Alles wird schlechter

Österreichische Möbel


Frank Baumann (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Während wie jedes Jahr in Wien zu Beginn der warmen Jahreszeit die so genannten Enzis, klobige Hartschaumsitzelemente, im Museumsquartier ausgepackt werden, auf denen sich mit Begeisterung die Bevölkerung fläzt, sind jene, die vor die ETH (Eidgenössische Technische Hochschule) in Zürich gruppiert wurden, gähnend leer, hier fläzt man nicht faul, hier wird studiert. Ein anderes, sedierendes Möbelensemble wird ebenfalls gerade umgruppiert. Im Zuge der grössten Programmreform des ORF (60 neue, grösstenteils gnadenlos gefloppte Formate) wurde das gesamte Studio des Nachmittagsberuhigungsfernsehformats
Willkommen Österreich in ein ausgedientes Tierkrematorium und in die Nacht verfrachtet. Heraus kam ein Gefäss gleichen Namens, aber vollkommen anderen Inhalts. Hier wird nicht sediert, sondern Angst geschürt, Aspirin geraucht, aus Langeweile Strom erzeugt, den man hören kann, Menschen lassen sich Zähne ziehen und sie durch Holz ersetzen, Thor Kunkel wird mit Leuten mit Picasyndrom konfrontiert, Thema Reis im dritten Reich. Hin und wieder wird das Supatopcheckerbunny über die Kunst der Schleusentechnik referieren, wie Karl Heinz Böhm in Martha. Regisseur des ganzen ist offenbar ein geheimnisvoller Mann namens Frank Baumann, der seit 22 Jahren in einem mit Alufolie ausgeschlagenen Schrank lebt und sich von Globulikügelchen ernährt.

Ab 31. 5., jeden Donnerstag auf ORF 1, ab 22 Uhr 30.

Tex Rubinowitz | Dauerhafter Link | Kommentare (3)


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